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Erinnerung an die Grenze bleibt in Lübeck

Lübeck - Schlutup: Archiv - 17.07.2024, 14.58 Uhr: Ein kleiner Verein betreibt die "Grenzdokumentationsstätte Lübeck-Schlutup" im ehemaligen Zollgebäude. Die ehrenamtlichen Mitglieder haben den Betrieb bisher aufrecht erhalten. Jetzt gibt es eine dauerhafte Lösung: Die Stadt übernimmt die Sammlung.

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Es waren Schlutuper Bürger, die vor 20 Jahren den Förderverein für das kleine Museum gegründet haben. Sie haben Erinnerungen an die DDR und den "Eisernen Vorhang" gesammelt. Und sie haben Erfolg: Neben angemeldeten Gruppen kommen zu den Öffnungszeiten am Wochenende im Schnitt 40 Interessierte vorbei. "Die Einträge im Gästebuch zeigen, dass es den Leuten um das Gefühl für die DDR und die Grenze zu bekommen", berichtet die Vereinsvorsitzende Ingrid Schatz. Die Vereinsmitglieder sind alle Zeitzeugen, die aus der Zeit der Teilung berichten können. Staatliche Unterstützung gab es nie, denn der Forderung, eine wissenschaftliche Darstellung zu bieten, wollte der Verein nicht nachgeben.

Die Vereinsmitglieder sind älter geworden, einige bereits verstorben. Lange Zeit war unklar, wie die Zukunft der Sammlung aussieht. Jetzt gibt es eine Lösung: Das Land Schleswig-Holstein stellt 70.000 Euro zur Verfügung, um den Bestand zu katalogisieren und digital zu erfassen. Außerdem werden mit dem Geld Zeitzeugen-Videos produziert.

Ungefähr den gleichen Betrag stellt die Stadt bereit, damit das ehemalige Grenzgebäude mietfrei genutzt werden kann. Auch die Garten- und Handwerkerarbeiten übernimmt in Zukunft die Stadt.

Die Sammlung geht an die Stadt. "Wenn die Grenzdokumentationsstätte geschlossen wird, holen wir uns die Stücke zurück", betont die Vereinsvorsitzende Ingrid Schatz. Bis zum Jahresende wird der Verein noch die Öffnungszeiten (Freitag und Samstag von 14 bis 17 Uhr, Sonntag von 11 bis 17 Uhr) besetzen. Danach werden die Freiwilligen die Stadt noch unterstützen. Die Feier am 3. Oktober findet dieses Jahr wie gewohnt statt.

Die weitere Zukunft bleibt ungewiss: Die Stadt hat einen großen Plan für das kleine Museum, der aber aus finanziellen Gründen in den kommenden Jahren nicht umsetzbar sein wird. Auch zu den Öffnungszeiten ab dem kommenden Jahr kann die Stadt noch keine Angaben machen.

Infos zur Grenzdokumentationsstätte gibt es unter www.grenze-luebeck.de

Guido Wendt, Staatssekretär im Bildungsministerium, die Vereinsvorsitzende Ingrid Schatz und Bürgermeister Jan Lindenau unterzeichneten die Vereinbarung. Foto: Harald Denckmann, VG

Guido Wendt, Staatssekretär im Bildungsministerium, die Vereinsvorsitzende Ingrid Schatz und Bürgermeister Jan Lindenau unterzeichneten die Vereinbarung. Foto: Harald Denckmann, VG


Text-Nummer: 167203   Autor: VG   vom 17.07.2024 um 14.58 Uhr

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