SPD und FW: Fernwärme entscheidender Faktor für ein klimafreundliches Lübeck
Lübeck: Archiv - 24.07.2024, 10.41 Uhr: Bereits zum zweiten Mal hatte die Kreishandwerkerschaft Lübeck zu einem interfraktionellen Gespräch zum Thema „Kommunale Wärmeplanung“ gebeten. Auch Bürgerschaftsmitglieder der SPD folgten dieser Einladung gerne. „Fernwärme wird entscheidender Faktor für ein klimafreundliches Lübeck“, titelt die Fraktion aus SPD und FW nun in einer Mitteilung zur Veranstaltung.Wir veröffentlichen die Mitteilung der Fraktion SPD und FW im Wortlaut:
(„)„Der Ausbau der Fernwärme wird immer mehr zum entscheidenden Faktor auf dem Weg zu einer klimaneutralen Stadt“, so Dr. Marek Lengen, umweltpolitischer Sprecher der SPD und FW Fraktion in der Lübecker Bürgerschaft. Derzeit verfügen 8 % der Lübecker Haushalte über einen Fernwärmeanschluss. Das ambitionierte Ziel aller Beteiligten ist ein Fernwärmeanteil von 20 % bis 2035. Dabei steht Lübeck vor besonderen Herausforderungen. In Gebieten mit weit verzweigt gelegenen Häusern und Wohnungen erscheint ein Fernwärmeanschluss derzeit noch schwierig. Zudem wird ein Anschluss der historischen Altstadt als besonders aufwendig und herausfordernd eingestuft.
Im Auftrag der Hansestadt Lübeck erstellen die Stadtwerke Lübeck einen kommunalen Kälte-
und Wärmeplan und wollen diesen bereits Ende 2024 vorstellen. Gemäß Bundesgesetzgebung sind Kommunen über 100.000 Einwohner verpflichtet, bis 30.06.2026 einen Wärme- und Kälteplan zu entwickeln. Nach Präsentation der Lübecker Wärmeplanung werden Tendenzen deutlich, welche Stadtteile und Gebiete relativ schnell an ein Fernwärmenetz angeschlossen werden und wo zum Beispiel Nahwärmeinseln entstehen können.
„Wir brauchen für die Bevölkerung eine schnelle Orientierungshilfe, wo kurz- und mittelfristig mit einem Fernwärmeanschluss zu rechnen ist, und wo nicht. Dann können die Haushalte für sich planen, wie die nächste klimaorientierte Heizungsanlage aussehen kann“, betont Bürgerschaftsmitglied Dr. Lengen. Die Behandlung der vorzulegenden Wärmeplanung durch die Bürgerschaft in der ersten Jahreshälfte des kommenden Jahres wäre ein gutes Ziel.
Die so entstehende Planungssicherheit ist auch im Interesse der Handwerksbetriebe, die bereits jetzt mit Installationsengpässen umgehen müssen.
Anreize statt Anschlusszwang
Zu der mit dem Fernwärmeausbau verbundenen Diskussion über einen sogenannten Anschlusszwang erklärt Dr. Lengen für die Fraktion SPD und FW: „Auch dort, wo Eigentümer die Umstellung auf regenerative Energiequellen selbst durchgeführt haben, wird es mit uns keinen Anschlusszwang geben. Wir setzen stattdessen auf Anreize.“ Zudem plädiert die Fraktion für die Einführung einer Lübecker Fernwärmesatzung. Darin sollte klar geregelt werden, wie und unter welchen Bedingungen Gebäude an geplante Fernwärmeleitungen angeschlossen werden können. „Jeder Anschluss trägt zur Wirtschaftlichkeit des Netzes bei und wird, dank hoher CO2-Einsparungen, ein guter Beitrag zur Lübecker Klimabilanz“, ergänzt Fraktionsmitglied Frank Zahn. Bei künftigen Ausbaugebieten spricht sich die Fraktion für eine Quotenregelung aus.
Der Ausbau des Lübecker Fernwärmenetzes ist ein großes Gemeinschaftsprojekt. „Wir müssen alle potenziellen Partner mit ins Boot holen. Neben der Politik sind dies zum Beispiel die Stadtwerke, Handwerksbetriebe, Wohnungsbaugesellschaften und weitere private Fernwärmeversorger“, so Marek Lengen. „Die Lübecker Politik ist aufgefordert, hier zu einem Konsens und zu einer konstruktiven Zusammenarbeit mit der Verwaltung zu kommen“, ergänzt Frank Zahn. „Wir danken der Kreishandwerkerschaft für die Einladung zu diesem interfraktionellen Austausch und freuen uns auf weitere, lösungsorientierte Zusammenkünfte. („)
Auch Bürgerschaftsmitglieder der SPD folgten der Einladung zu einem interfraktionellen Gespräch zum Thema „Kommunale Wärmeplanung“. Foto: SPD und FW
Text-Nummer: 167326 Autor: SPDuFW/red. vom 24.07.2024 um 10.41 Uhr