CDU-Fraktion besuchte Stadtwerke Lübeck Mobil
Lübeck: Am Mittwoch machte die Sommertour der CDU-Fraktion in der Lübecker Bürgerschaft den 8. und damit vorerst letzten Stopp – und zwar bei der Stadtwerke Lübeck Mobil GmbH. Als ein Fazit fordert die Fraktion weitere Förderungen des Öffentlichen Personennahverkehrs durch die EU und den Bund.Mit dabei waren der Fraktionsvorsitzende Christopher Lötsch und die Bürgerschaftsmitglieder Henning Schumann, Bernhard Simon, Andreas Zander und Jens Zimmermann, sowie die CDU-Mitglieder Annette und Klaus Hinrich Rohlf sowie Volker Nehrhoff.
Andreas Ortz, Geschäftsführer des Verkehrsunternehmens Stadtwerke Lübeck Mobil GmbH, startete den Austausch mit einer Firmenpräsentation und stellte sich direkt den anfallenden Fragen. Seine Kollegin Janine Boden führte das Thema Mobilitätswende aus und Sebastian Brandt stand Rede und Antwort zum Thema Personal.
"Bei einer anschließenden Tour über das Firmengelände konnten wir uns ein beeindruckendes Bild machen", berichtet die CDU-Fraktion. "Wir wurden wieder mal in unserer Überzeugung bestätigt, dass die Stadtwerke Mobil GmbH einen sehr guten ÖPNV gewährleisten. Mit einleuchtendem Ziel, die geforderte Mobilitätswende zu erreichen."
Christopher Lötsch, Vorsitzender der CDU-Fraktion in der Lübecker Bürgerschaft: „Es ist nicht akzeptabel, dass Förderungen von Bund und EU nicht zur Verfügung stehen, wenn gleichzeitig die Anschaffung von Elektrobussen, die im Vergleich zu Dieselfahrzeugen aktuell nahezu doppelt so teuer sind, gesetzlich gefordert werden! Wie soll es so bei den absehbar defizitären kommunalen Haushalten eine Verkehrswende geben? Wie sollen die Kommunen auch nur das Angebot erweitern können? Hier sind Bund und EU dringend aufgefordert, zügig und massiv umzudenken. Die Umstellung auf Elektrobusse können Kreise, Städte und Gemeinden nicht allein schultern. So werden die Ziele scheitern und die Verschuldungen gesteigert.“
Als Travemünder hakte Stadtpräsident Henning Schumann zum Thema Zuverlässigkeit der Fähren bei der Geschäftsführung nach: „Ich bin zuversichtlich, dass die diesen Sommer aufgetretenen Ausfallzeiten nicht mehr in der Häufigkeit vorkommen, da das Unternehmen daraus gelernt hat und zukünftig die entsprechenden Ersatzteile stets vorrätig sind. Mehrtägige oder noch längere Ausfallzeiten der Norderfähre sind in der Saison Gift für die Gastronomen und Betriebe auf der Priwallseite.“
Bernhard Simon, wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion in der Lübecker Bürgerschaft und zugleich Vorsitzender des Aufsichtsrats der Stadtwerke Lübeck Mobil GmbH: „Deutlich wurde zudem, dass wie die gesamte Branche auch die SWL Mobil erheblich zu kämpfen hat, um den Personalbedarf, insbesondere beim Fahrpersonal, zu decken. Ausreichendes Personal ist aber nicht nur für die Zuverlässigkeit des aktuellen Angebots wichtig, sondern ist auch die Grundvoraussetzung für jegliche angestrebte Angebotsausweitung. Um die übliche Fluktuation und insbesondere altersbedingte Personalabgänge auszugleichen, wird zum Beispiel eine eigene Fahrschule betrieben. In diesem Jahr finden zwei Ausbildungslehrgänge mit jeweils 20 Fahrschülern statt, von denen ca. 80 Prozent nach bestandener Prüfung im Unternehmen bleiben. Ganz gezielt und auch erfolgreich wird dieses Angebot im Rahmen von Schnuppertagen auch weiblichen Interessenten vorgestellt. Vorbildlich in der Branche ist zudem die Gestaltung der Schichtpläne. Hier können die Mitarbeitenden ihre persönlichen Vorstellungen über ein Planungstool einbringen. So lassen sich in weit über 90 Prozent der Fälle die persönlichen Vorstellungen zur Arbeitszeit mit den betrieblichen Notwendigkeiten in Einklang bringen. Das sind Rahmenbedingungen, die m. E. weit über branchenübliche Gegebenheiten hinaus gehen und die SWL Mobil zu einem interessanten Arbeitgeber machen.“
"Unser herzlicher Dank geht an Janine Boden, Andreas Ortz und Sebastian Brandt für den informativen und offenen Austausch", so die CDU-Fraktion. "Auch aus diesem Stopp unserer Sommertour nehmen wir wieder wertvolle Anregungen für unsere Arbeit in der Bürgerschaft mit."
Die CDU-Fraktion besuchte die Stadtwerke Mobil GmbH. Foto: CDU
Text-Nummer: 167937 Autor: CDU/red. vom 29.08.2024 um 16.03 Uhr
Kommentare zu diesem Text:
Busfahrer
schrieb am 29.08.2024 um 20.14 Uhr:
Schön, dass der Herr Stadtpräsident sich beeindruckt zeigt. Ja, der Fuhrpark ist weitgehend eindrucksvoll. Und als Bürger von Travemünde genießt er das Privileg, dass der Stadtteil für gerade einmal 13.000 Einwohner im 15-Minutentakt durch Schnellbusse mit der Innenstadt verbunden ist. Da mögen zeitweilige Ausfälle der Priwallfähre tatsächlich als riesiges Problem wirken.
Ich wohne in Stockelsdorf. Für 16.000 Einwohner fährt der Bus über weite Teile des Tages im Halbstundentakt - von Hamburg mit der Bahn kommend regelmäßig mit Umsteigezeiten von 25 Minuten. (...)
travejan
schrieb am 29.08.2024 um 22.35 Uhr:
Stockelsdorf ist nicht Lübeck sondern Ostholstein, wie da aktuell die Bezuschussung ist weiß ich nicht. Aber die Travemünde interne Taktfrequenz ist 2 Std und das ist eine Frechheit.
Unglaublich
schrieb am 30.08.2024 um 08.03 Uhr:
Interessant wäre mal, wieso bei der LVG nicht ein Elektro Bus fährt.
Es werden immer mehr alte Möhren vom Stadtverkehr bei der LVG eingesetzt.
Es sind 2 getrennte Firmen.
(...)
Felix
schrieb am 30.08.2024 um 08.45 Uhr:
Hallo Busfahrer,
da Stockelsdorf nicht zu Lübeck sondern zum Kreis Ostholstein gehört, ist es nicht Sache der Stadt Lübeck, sondern des Kreises Ostholstein hier auf bessere Taktungen hinzuwirken.
Busfahrer
schrieb am 30.08.2024 um 13.24 Uhr:
@Felix, @Martin
Das Thema ist leider etwas komplexer. Es liegt nicht daran, dass Stockelsdorf oder Bad Schwartau nicht genug bezahlen oder nicht mehr bezahlen würden. Wann wurde zuletzt der Busverkehr in Lübeck über eine öffentliche Ausschreibung vergeben? Und genau da liegt das Problem. Der Stadtverkehr muss aufgrund dieser Konstellation bestimmte Strecken außerhalb der Stadtgrenzen bedienen und Stockelsdorf und Bad Schwartau können eben nicht so einfach den bestehenden Verkehr abbestellen.