Bettensteuer: Verwaltung ist skeptisch
Lübeck: Archiv - 31.08.2024, 11.28 Uhr: Von 2012 bis Mitte 2014 hatte Lübeck eine Bettensteuer erhoben. Übernachtungsgäste mussten fünf Prozent zusätzlich auf ihre Hotelrechnung bezahlen. Damals kamen über zwei Millionen Euro pro Jahr für die Stadtkasse zusammen. Auf Wunsch der Bürgerschaft hat die Verwaltung eine erneute Einführung geprüft. Sie sieht viele Nachteile.Aktuell würde eine Bettensteuer in Lübeck rund vier Millionen Euro erlösen. Die Steigerung ergibt sich auch daraus, dass beruflich bedingte Reisen jetzt ebenfalls besteuert werden dürfen. Die Kosten für die Erhebung sind schwer abschätzbar. Vor über zehn Jahren gab es zwei Sachbearbeiter, die für die zusätzliche Steuer zuständig waren.
Ein Problem gibt es damals wie heute: Bettensteuer und Kurtaxe schließen sich aus. Eine Bettensteuer darf nur im ganzen Stadtgebiet erhoben werden. Damit müssten die Kurabgabe und die "ostseecard" gestrichen werden. Damit entfallen für Touristen viele Vergünstigungen. Sie müssten zum Beispiel wieder für die Strandnutzung zahlen, die bei "ostseecard" inklusive ist.
Die Lübeck und Travemünde Marketing GmbH hat berechnet, dass der Umsatz beim Tourismus in Lübeck im Jahr 2022 bei 893,5 Millionen Euro lag. "Allein aus Mehrwertsteuer und Einkommenssteuer konnten 80,5 Millionen Euro für Kommune, Land und Bund generiert werden, hinzu kommen noch die Einnahmen aus Grundsteuer, Gewerbesteuer, Zweitwohnungssteuer und eben Kurabgabe", so die Touristiker.
Der Wirtschaftsausschuss der Bürgerschaft wird dieses Thema am 9. September beraten. Die vollständige Stellungnahme der Verwaltung ist unter www.luebeck.de abrufbar.
Die Lübecker Verwaltung sieht Probleme bei einer erneuten Bettensteuer für Touristen in Lübeck.
Text-Nummer: 167966 Autor: VG vom 31.08.2024 um 11.28 Uhr