Park-Chaos auf der Travemünder Woche: Macht Mauritz die Zufahrt dicht?
Lübeck - Travemünde: Die Großveranstaltung „Travemünder Woche“ machte im Sommer nicht nur durch Segelsport und Partymeile Schlagzeilen, sondern auch durch chaotische Zustände beim Parken. Das ohnehin gut besuchte Seebad ist mit dem zusätzlichen Ansturm an sonnigen Tagen regelmäßig überlastet. Jochen Mauritz, sicherheitspolitischer Sprecher der CDU Lübeck und Vorsitzender des Ortsverbandes Travemünde, erhebt jetzt eine radikale Forderung: Wenn der Ort voll ist, will er die Zufahrten dicht machen.
Die „Travemünder Woche“ wird weiträumig (hier an den Hamburger Landungsbrücken) beworben. Und die Besucher kommen in Scharen.
„Das Verkehrskonzept hat komplett versagt“, sagte Jochen Mauritz, sicherheitspolitischer Sprecher der CDU Lübeck und Vorsitzender des Ortsverbandes Travemünde, am Dienstag (10.09.2024) in einem Interview mit Rolf Fechner von „Radio Travemünde“.
Jochen Mauritz (rechts), hier im Gespräch mit Rolf Fechner von „Radio Travemünde“, will den nächsten Verkehrskollaps verhindern, indem er rechtzeitig die Zufahrtstraßen für weitere Besucher schließt.
Feuerwehr kommt nicht mehr durch
Der Politiker ist selbst Travemünder, lebt seit mehr als 30 Jahren im Seebad. Und berichtete von einem Test, den er während der Travemünder Woche gemacht habe: „Am ersten Tag der Travemünder Woche bin ich mit einem Feuerwehrauto durch Travemünde und dann auch Kaiserallee gefahren“, so Mauritz in der Sendung „Travemünder Journal“. „Wir sind mit dem großen Auto nicht mehr durchgekommen. Wir mussten rechts und links die Spiegel wegklappen.“
Weil die Besucher in Massen das absolute Halteverbot missachteten (hier in der Kaiserallee), wurde es für Einsatzfahrzeuge eng.
Ein Zirkuszelt auf dem Bedarfsparkplatz
Mauritz hat noch mehr Kritik am Parkkonzept der Großveranstaltung: „Wir hatten oben einen Behelfsparkplatz“, so Mauritz. Gemeint ist ein Gelände am Ende des Gewerbegebietes Dreilingsberg“, das während der „Travemünder Woche“ als „Bedarfsparkplatz“ ausgeschildert war. „Wie kann ich dort genehmigen, dass in der Zeit ein Zirkus dort oben ist? Ich verstehe da die Zusammenhänge nicht“, schimpfte Mauritz. „Und im selben Atemzug standen nur zwei Autos auf diesem Behelfsparkplatz.“
Ein Teil des „Bedarfsparkplatzes“ war von einem Zirkuszelt belegt. Parken wollte dort ohnehin kaum jemand. Die Plätze näher an der Festmeile sind begehrter.
Wenn der Ort voll ist, sollen die Zufahrten zugemacht werden
Die Forderung des CDU-Politikers: „An solchen Highlight-Tagen muss dort oben jemand stehen, der die zählt.“ Bis eine Anzahl an Autos erreicht ist, die noch reinpasst in den Ort. „Und danach werden die Zufahrtsstraßen für die fremden Leute zugemacht und die müssen dann oben auf den Behelfsparkplatz fahren.“
Wenn die Zufahrtstraßen, hier der Gneversdorfer Weg, für weitere Besucher geschlossen werden, müssten diese ja auf den Bedarfsparkplatz ausweichen, so die Überlegung des Politikers.
„Behörden sollen handeln“
Er hätte gemeinsam mit Henning Schumann, ebenfalls CDU, die Polizei und den Bereich Verkehrsplanung zu einem internen Gespräch geladen, berichtete Jochen Mauritz im Radio. „Ich möchte es so nicht mehr haben. Wir haben es jetzt drei Jahre angeschaut und es funktioniert nicht. Und jetzt möchte ich, dass irgendwann eine Regelung kommt“, so der Politiker. Er möchte, dass die Behörden „einfach auch handeln“, fordert er. Und nicht sagen würden: „Ja, ich sitz irgendwo in Lübeck oder in Hamburg oder dazwischen und mach nix.“
Sisyphusarbeit für den Abschleppdienst: So sah es am ersten Wochenende der diesjährigen „Travemünder Woche“ aus.
Was bei den Bemühungen der Politik herauskommt, wird man in zehn Monaten sehen: Die 136. „Travemünder Woche“ findet vom 18. bis 27. Juli 2025 statt.
Wenn selbst Einsatzfahrzeuge nicht mehr durchkommen, ist der Ort zu voll. Jochen Mauritz (CDU) will das verhindern, indem er in solchen Fällen die Zufahrtstraßen für Besucher schließt. Fotos: Helge Normann
Text-Nummer: 168202 Autor: Helge Normann vom 11.09.2024 um 18.29 Uhr