Synode des Kirchenkreises tagte

Lübeck: Mehrere Themen standen bei der jüngsten Sitzung der III. Kirchenkreis-Synode in den Media-Docks in Lübeck zur Diskussion und Entscheidung an. So bilden in Zukunft die Kirchengemeinden Marli-Brandenbaum, St. Andreas, St. Christophorus, St. Gertud und St. Stephanus den Pfarrsprengel "Lübeck-Ost".

Ein Schwerpunkt: die Wahl der Delegierten aus den Propsteien Lübeck und Lauenburg, die künftig den Kirchenkreis in der Landessynode der Nordkirche vertreten werden. In geheimer Wahl wurden Doro Siemers, Susanne Klein, Viktoria-Elisabeth Brandt, Broder Feddersen, Niklas Brose und Lukas Klapproth als Gemeindesynodale gewählt. Rüdiger Respondek wird als kirchlicher Mitarbeiter in die Landessynode einziehen. Für die Gruppe pastoraler Mitarbeiter werden Caroline Boysen und Oliver Erckens fortan in dem Gremium der Landeskirche mit dabei sein.

Mit großer Zustimmung wurde der Antrag auf Weiterführung der theologischreligionspädagogischen Arbeit in den Ev.-Luth. Kindertagesstätten angenommen. “Damit Kinder in den Ev.-Luth. Kindertagesstätten ein Miteinander und Aufwachsen im Sinne des christlichen Glaubens gemäß dem Slogan ,Mit Gott groß werden' erleben können, braucht es sprachfähige und gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter”, sagte Ulf Kassebaum, Leiter des Diakonischen Werks in Ratzeburg. Da sich das Wissen über den christlichen Glauben in der Gesellschaft zunehmend verringere, würden Mitarbeiter religiöse Angebote und Fortbildungen benötigen. Ab dem Haushaltsjahr 2025 sollen dafür jährlich 950.000 Euro zur Verfügung gestellt werden. Auf Wunsch der Delegierten soll es jeweils einmal pro Jahr dazu einen Bericht in der Kirchenkreis-Synode geben.

Ein weiterer Schwerpunkt: ein Grundsatzpapier zum Thema “Kirche und Rechtsextremismus”, vorgestellt von den beiden Beauftragten Joachim Nolte (Lübeck) und Doro Siemers (Lauenburg). “Als Kirche sind wir auch Teil der Gesellschaft und ein wichtiger Garant für die Werte, nach denen wir zusammenleben. Der anwachsende beziehungsweise immer offener zutage tretende Rechtsextremismus in unserer Gesellschaft macht uns große Sorgen”, betonte Joachim Nolte. “Das Papier gibt Auskunft darüber, weshalb wir davon überzeugt sind, dass Rechtsextremismus und christlicher Glaube unvereinbar sind”, sagte Doro Siemers. Sie nutzte die Gelegenheit, den Synodalen einen kompakten Überblick über rechtsextreme Strukturen in ländlichen Regionen wie dem Herzogtum zu geben. Der Kirchenkreisrat hat mit Unterstützung der beiden ehrenamtlichen Beauftragten im Kirchenkreis das Grundsatzpapier entwickelt.

Die Arbeit mit jungen Menschen war ein weiterer Schwerpunkt der Synodentagung in Lübeck. Konkret ging es darum, eine neue Ordnung für diesen wichtigen Bereich kirchlicher Arbeit in Lübeck und im Herzogtum auf den Weg zu bringen. Wie es die Verfassung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland verlangt, war dieses Grundsatzprogramm in den vergangenen Monaten mit jungen Menschen gemeinsam erarbeitet worden. “Junge Menschen werden durch diese Ordnung als Experten ihrer eigenen Lebenswelt angenommen”, betonten Holger Wöltjen, Leiter des Jugendpfarramtes, und Bildungsreferentin Katharina Schneider. Unterstützt wurden die beiden hauptamtlich Mitarbeitenden von Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus der Region, die ganz individuelle Gründe für die neue Ordnung vorbrachten und bei den Delegierten um Zustimmung warben. “Wer kennt unsere Bedürfnisse besser als wir”, fragte eine Jugendliche in die Runde. Das Votum der Kirchenkreis-Synode fiel einstimmig für den Antrag aus.

Ebenfalls einstimmig: die Entscheidung für den Tagesordnungspunkt, die Trägerschaft für die drei Familienbildungsstätten der Kirchengemeinden St. Georgsberg, St. Petri, Dom Ratzeburg und Ziethen; Schwarzenbek und Lauenburg zum Jahreswechsel auf den Kirchenkreis zu übertragen. Eine überregionale Trägerschaft biete die Chance, schnell und flexibel auf dem Gebiet des Kirchenkreises auf Bedarfe mit Angeboten zu reagieren. Diese überregionale Ausdehnung ist in der jetzigen Trägerschaft begrenzt.

Zustimmung gab es final auch für die Bildung von zwei Pfarrsprengeln: Die Kirchengemeinden Marli-Brandenbaum, St. Andreas, St. Christophorus, St. Gertud und St. Stephanus bilden den Pfarrsprengel Lübeck-Ost. Im Lauenburgischen werden die Kirchengemeinden Kuddewörde, Sahms, Schwarzenbek und Siebeneichen ihre Zusammenarbeit in einem neuen Pfarrsprengel mit der Kirchengemeinde Basthorst konzentrieren.

Die Synode des Kirchenkreises tagte am Wochenende in den MediaDocks. Foto: Bastian Modrow/KKLL

Die Synode des Kirchenkreises tagte am Wochenende in den MediaDocks. Foto: Bastian Modrow/KKLL


Text-Nummer: 168398   Autor: KKLL/red.   vom 23.09.2024 um 14.45 Uhr

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