Blitzer-Ergebnisse sind jetzt online einsehbar
Lübeck: Um das Thema der Überwachung der Geschwindigkeit gibt es oft rege Diskussionen in der Gesellschaft. Mit einer neuen Form der transparenten Darstellung von Messorten und Ergebnissen dieser Maßnahmen bietet das Ordnungsamt der Hansestadt Lübeck auf der Smart City-Plattform nun eine Möglichkeit, sich umfangreich zu informieren und ein eigenes Bild über das Problem überhöhter Geschwindigkeiten zu machen.Die im Rahmen der Geschwindigkeitsüberwachung gewonnenen Daten werden ab sofort auf dem Geoportal der Smart City-Plattform der Hansestadt Lübeck unter www.luebeck.de dargestellt. Die Größe der dort dargestellten Messgeräte entspricht der Anzahl der gemessenen Fahrzeuge, die Beanstandungsquote ist in Prozent angegeben.
Zusammen mit der neuen Darstellung wurde der Umfang der zu veröffentlichenden Daten ausgeweitet und die Daten rückwirkend für das Jahr 2023 aufbereitet. Zusätzlich werden detailreiche Informationen zur Durchführung eigener Auswertungen im Laufe des Oktobers im Open Data-Portal der Hansestadt Lübeck unter www.luebeck.de zur Verfügung gestellt.
Mit den nunmehr einsehbaren Daten erhalten Lübecker die Möglichkeit, die Verkehrsbelastung ihrer Straße im Vergleich zu anderen Straßen objektiv zu beurteilen, indem nun die durchschnittlich pro Stunde erfassten Fahrzeuge angegeben werden. Auch die prozentuale Beanstandungsquote sowie der relative Wert der Beanstandungen pro Stunde wird nun ausgewiesen, um objektive Vergleichswerte zur Verfügung zu stellen.
Das Ordnungsamt muss seine Ressourcen zielgerichtet einsetzen. Durch die gesteigerte Transparenz soll nachvollziehbar aufgezeigt werden, woraus sich die Einsatzschwerpunkte ergeben. Durch die differenzierte Auswertung der Deliktsschwere ist zukünftig für alle erkennbar, an welchen Stellen besondere Gefahren für andere Verkehrsteilnehmer bestehen. Ausgewiesen werden die Deliktsschweren „Verwarnungsgeldbereich“ (bis zu 15 km/h zu schnell), „Bußgeldbereich“ (mindestens 16 km/h zu schnell) sowie „Fahrverbot“ (mindestens 26 km/h zu schnell).
Mit der Geschwindigkeitsüberwachung werden verschiedene Ziele verfolgt. Neben der Durchsetzung der Geschwindigkeitsbegrenzungen zur Verminderung von Unfällen und der Schwere von Unfallfolgen sind auch Lärmschutz- und Umweltaspekte von zunehmender Bedeutung. Die Auswahl der Messorte erfolgt daher im Bereich kritischer Einrichtungen wie Schulen, Kindertagesstätten oder Alten- und Pflegeheimen, an Unfallschwerpunkten, an lärmbelasteten Orten und natürlich auch dort, wo aus der Bevölkerung Hinweise auf verkehrsgefährdende Geschwindigkeitsübertretungen gemeldet werden.
Das Ordnungsamt setzt hierzu vielfältige moderne Messsysteme ein. Diese werden sowohl in stationären Säulen, in speziellen Anhängern, aus Fahrzeugen heraus oder auf Stativ betrieben. Im Jahr 2023 wurden dabei 99.772 Geschwindigkeitsübertretungen durch das Ordnungsamt festgestellt. Zusätzliche Verstöße wurden im Rahmen von Überwachungsmaßnahmen der Polizei festgestellt. Diese weiterhin sehr hohen Werte machen fortgesetzte Geschwindigkeitsüberwachungsmaßnahmen erforderlich.
Das Geoportal der Smart City-Plattform beinhaltet bereits viele interessante und nützliche Daten zu Themen wie Mobilität, Natur und Umwelt, Planen und Bauen oder auch historischen Themen und wird laufend um weitere Fachdaten ergänzt, sodass ein regelmäßiger Besuch sich lohnt.
Die im Rahmen der Geschwindigkeitsüberwachung gewonnenen Daten sind ab sofort auf den Seiten der Stadt abrufbar. Foto: Harald Denckmann/Archiv
Text-Nummer: 168499 Autor: Presseamt/red. vom 27.09.2024 um 13.17 Uhr
Kommentare zu diesem Text:
Jana
schrieb am 27.09.2024 um 13.23 Uhr:
Wir stellen anhand dieser Karte also fest, was im Grunde jeder wusste: Am erfolgreichsten sind Blitzer da, wo die Geschwindigkeitsbegrenzung quasi keine Sicherheitsrelevanz hat.
Dort, wo es im Grunde nicht erforderlich ist, langsam zu fahren, lässt sich einfach am besten Geld verdienen
KHD
schrieb am 27.09.2024 um 14.52 Uhr:
Im Rahmen der Verkehrssicherheit sollte an den Stellen vermehrt überprüft werden, an denen die Beanstandungsquote besonders hoch ist.
Dies ist an den graphisch besonders großen "Ampeln" auf de Portal nicht der Fall.
Hier liegt die Beanstandungsquote bei 0,3 gegenüber teilweise 11 an anderen Prüfstellen.
Die beachtenswerte Transparenz des Ordnungsamtes legt dar, dass es nur ums Geld verdienen geht und nicht um die allseits beschworene Verkehrssicherheit.
Horst Mahler
schrieb am 27.09.2024 um 15.31 Uhr:
@Jana
Ich finde es schön, dass so viele Autofahrer so großzügig an die Stadtkasse spenden. Das ist wirklich lobenswert!
Schließlich muss ja niemand zahlen, das ist alles freiwillig.
Wenn sich alle an die Verkehrsregeln halten würden, würde die Stadt nämlich keinen müden Cent mit den Blitzern verdienen.
Einfach mal drüber nachdenken. ;-)
Florian
schrieb am 27.09.2024 um 15.56 Uhr:
@Jana:
Mir wurde in der Fahrschule beigebracht, dass man nicht zu schnell zu fahren und geltende Geschwindigkeitsbegrenzungen schlicht nicht zu hinterfragen hat - ob und welche Geschwindigkeitsbegrenzung erforderlich ist entscheidet eine Behörde und zum Glück nicht Sie.
Leider scheint es mittlerweile Volkssport zu sein, immer mind. 10 Kmh schneller zu fahren und vor allem zu drängeln ohne Ende. -.-
Es müsste eigentlich noch viel mehr geblitzt werden damit man gezwungen ist nicht schneller zu fahren als erlaubt. Auch Drängelei wird viel zu wenig geahndet.
Man müsste die Verkehrsregeln eigentlich noch viel stringenter kontrollieren und durchsetzen, denn ich bekomme täglich zu spüren dass viele Leute lieber gar keinen Führerschein haben sollten.
Und jetzt komme man mir nicht mit "keine Zeit" oder "Zeit ist Geld" oder solchen Nonsens, wer so denkt sollte einfach früher losfahren.
Der Martin
schrieb am 27.09.2024 um 16.50 Uhr:
Interessant.
An Standorten der stationären Blitzersäulen liegt die Quote der Verstöße fast überall bei null Prozent oder im sehr niedrigen einstelligen Bereich.
Stationäre Säulen wirken also.
Gab es da nicht schon früher die Idee viele weitere Säulen aufzustellen und nur die Kameras bei Bedarf auszutauschen? Heute dürfte nicht einmal die Kameratechnik das teuerste Problem sein. Wenn man die Verkehrsdaten online übertragen kann, dann kann man das auch mit den Bildern und Verkehrsdaten.
Für die Verkehrssicherheit wäre das sicher ein großer Fortschritt.
An Unfallschwerpunkten oder Standorten an denen zu gewissen Tageszeiten ungebührlich zu schnell gefahren wird könnten verkehrsregulierende Maßnahmen in Form von BLitzersäulen mehr Sicherheit schaffen.
Und nein, ich bin immer noch kein Autohasser.
Wenn ich mal kurz sehr schnell fahren will, dann fahre ich auf der Autobahn vom Kreuz Lübeck nach Mönkhagen und ggf. wieder zurück. Da ist nicht so viel los wie auf der A1 und überholen kann ich dort die anderen.
Schneller fahren, schneller denken... sie wissen schon. Nur fliegen ist schöner.
Thorsten
(eMail: platzwart@lsc1999.de) schrieb am 27.09.2024 um 17.47 Uhr:
Ich hab unter dem Link aus dem Text nich mal die Karte/Liste gefunden *daumen_hoch
Unglaublich
schrieb am 27.09.2024 um 21.11 Uhr:
Für diesen Firlefanz haben die jetzt 2 Jahre gebraucht?
Unter https://bekanntmachungen.luebeck.de/ dokumente/index konnte man immer Tabelle einsehen, die viel aufschlussreicher waren als diese schlecht gefüllte Karte.
Dort stehen Feste Blitzer an völlig falschen Stellen.
Viel interssanter wäre jeder Einzelne Monat oder jede einzelne Aufstellung und dazu dann die einzelnen Werte. Daraus konnte man erkennen wie oft dort aufgebaut wurde.
Einige Werte stimmen wohl nicht ganz:
Standort B75 KM 8,7 Rtg.Travemünde (7020)
Messdauer in Stunden 5061
Gemessene Fahrzeuge 3040138
Beanstandungen 21264
Beanstandungsquote 0,7
Verwarnungsgeldbereich 11772
Bussgeldbereich 2071
Fahrverbote 25
Wieso 21264 Beanstandungen und dann aber nur 11772 Verwangelder? Das würde bedeuten, dass fast 50% nicht richtig gemessen wurden?
Mir liegen da andere Werte direkt vom Ordnungsamt vor.
Es kann gerne mehr geblitzt werden. Scheinbar gibt es immer noch mehr als genug freiwillige Spender. Bei 100 Mio Defizit im Haushalt ist jeder Spender gerne gesehen.
Alex
schrieb am 27.09.2024 um 23.17 Uhr:
Die Beanstandungsquote bei festen Blitzern lässt sich wohl eher darauf zurückführen, dass die nach kurzer Zeit allgemein bekannt sind.
Das typische Verhalten "schnell fahren" vor dem Blitzer abbremsen und dann wieder fix auf die vorherige Geschwindigkeit beschleunigen lässt sich so ziemlich an jedem festen Blitzern beobachten.
Die einzigen festen Blitzern, die wirklich sinnvoll sind, sind Rotlicht-Blitzer. Die Quote des "schnell nochmal rüber huschen" ist da bei nahezu null.
Ansonsten wäre es im Sinne der Verkehrssicherheit, wenn vermehrt mobil und auch nachts öfter wechselnd geblitzt werden würde.
In Mecklenburg Vorpommern gibt es einige Stellen, wo regelmäßig von der Polizei per Laser gemessen wird, dort lässt sich auch auf längeren Strecken ein an das Tempolimit angepasstes Fahren beobachten.
Wäre vielleicht auch eine Lösung und außerdem viel flexibler und mobiler als feste Anhänger.
In Zeiten von Blitzer Warn Apps ist ein schneller Standortwechsel essentiell.
Damit könnte man dann auch an wenig lukrativen aber unter Sicherheitsaspekten wichtigen Standorten nachhaltig für Sicherheit sorgen.
Ist halt nicht so bequem wie ein Anhänger-
und mit Personalkosten verbunden, die einige Akteure der Lokalpolitik ja gerne reduzieren wollen...
Und ja, ich fahre auch Auto, vielleicht auch nicht immer ganz Strich Tacho aber wenn ich in einer 30er Zone in der Kurve vor einem Kindergarten überholt werde, dann Frage ich mich auch, was falsch läuft bei den Leuten...