Gute Mobilität für Alle: Auswertung ernüchternd
Lübeck: Archiv - 29.09.2024, 18.10 Uhr: Von Juli 2022 bis März 2023 fand auf der Fackenburger und der Krempelsdorfer Allee ein Verkehrsversuch mit dem Titel "Gute Mobilität für Alle" statt. Das ausführliche Ergebnis liegt jetzt vor: In dem kurzen Zeitraum, als die Linienbusse eine eigene Spur hatten, war der Busverkehr schneller.Die Auswertung hat sehr lange gedauert. In der Zusammenarbeit mit dem Gutachter kam es zu "Qualitätsproblemen", begründet die Stadtverwaltung die Verzögerungen. Jetzt liegt der 95-seitige Bericht vor. Die Ergebnisse sind schlecht. Radfahrer seien zwar schneller unterwegs gewesen, kamen aber auf Grund der Ampeln nicht schneller ans Ziel. Die Zahl der Fußgänger hat teilweise sogar abgenommen. Und auch die Luft ist schlechter geworden, vermutlich weil sich die Zeiten mit Staus verlängert haben. Nur der Lärm hat sich etwas verringert, weil der Verkehr etwas weiter entfernt von den Häusern floss.
Die Zahl der Radfahrer stieg im Sommer leicht an. Auch die Zahl der Busfahrgäste sei leicht höher gewesen. Ob die Ursache das neue Deutschland-Ticket war, kann nicht beantwortet werden.
Wenig verwunderlich ist das Ergebnis, dass die Ausweichstrecken nicht viel stärker genutzt wurden. Durch die Baustelle Bahnhofsbrücke war die Fackenburger Allee an der am stärksten befahrenen Stelle bereits auf zwei Fahrspuren reduziert. Unabhängig vom Verkehrsversuch waren die Umleitungsstrecken ausgebaut und beschildert worden. Auf das Thema dieser Baustelle wird im Bericht nicht eingegangen.
Die Stadtverwaltung verweist darauf, dass sich die ursprünglich negative Stimmung gegen den Versuch zum Positiven gewendet habe.
Die Bewertung der Verwaltung und das vollständige Gutachten sind unter www.luebeck.de abrufbar.

Zumindest der Busverkehr war durch die eigene Spur eine zeitlang schneller auf der Fackenburger Allee unterwegs. Foto: JW
Text-Nummer: 168521 Autor: VG vom 29.09.2024 um 18.10 Uhr