CDU bewertet Verkehrsversuch negativ

Lübeck - St. Lorenz Nord: Der Ortsverbandsvorsitzende von Holstentor-Nord Klaus Hinrich Rohlf erklärt in einer Mitteilung der CDU zum Verkehrsversuch Fackenburger / Krempelsdorfer Allee: „Der auf Kosten der Lübecker Steuerzahler durchgeführte Verkehrsversuch auf einer Hauptverkehrsachse vom 22.7.2022 - 31.3.2023 kann nur als ausgesprochen negativ bewertet werden.“

Wir veröffentlichen die Mitteilung des Ortsverbandes Holstentor-Nord im Wortlaut:

(„)Bausenatorin Frau Johanna Hagen und Projektleiter Jens Johannsen erklärten am 21.7.2022: Wir werden viele aussagekräftige Erkenntnisse gewinnen! Wo sind diese Erkenntnisse? Für Radfahrer war die Nutzung der Busspur ein Planungsfehler und gefährlich! Leidtragende waren auch die Fußgänger, auf deren Sicherheit wenig Rücksicht genommen wurde. Das eingeschränkte Linksabbiegen führte zu viel Verwirrung, zusätzlichem CO2-Ausstoß, Zeitverlust und erhöhtem Verkehrsaufkommen in den Nebenstraßen.

Außerdem mussten viele Anwohner und Besucher der Ärzte und Geschäfte auf die Nebenstraßen ausweichen, was zu einer Überlastung der Rippenstraßen führte. Insbesondere für gehbehinderte und ältere Mitbürger wurde die Parkplatzsuche erheblich erschwert.

Die Belastung der Anwohner der Neben- und Ausweichstraßen durch den Verkehrsversuch wurde vom Projektleiter nicht berücksichtigt. Mit gesundem Menschenverstand wäre eigentlich zu erkennen gewesen, dass die Hauptverkehrsachse Fackenburger / Krempelsdorfer Allee für einen ideologisch motivierten Verkehrsversuch nicht geeignet ist. Die Gesamtkosten dieses Verkehrsexperiments von 700.000 Euro fehlen an anderer Stelle!

Wir brauchen auch eine Personalführung der Bausenatorin, die das Personal in Zukunft effektiver einsetzt.(„)

Die CDU spricht von einem „ideologisch motivierten Verkehrsversuch“. Foto: JW/Archiv

Die CDU spricht von einem „ideologisch motivierten Verkehrsversuch“. Foto: JW/Archiv


Text-Nummer: 168567   Autor: CDU/red.   vom 01.10.2024 um 13.33 Uhr

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Kommentare zu diesem Text:

Tino

schrieb am 01.10.2024 um 14.02 Uhr:
Starke Wortwahl der CDU. Somit noch unwählbarer als sie eh schon war

Martin

schrieb am 01.10.2024 um 14.07 Uhr:
Der Verkehrsversuch war doch ein voller Erfolg!
Er hat ganz eindeutig gezeigt wie es NICHT geht!

Manchmal muss eben ein Schreckensszenario her, um zu beweisen welche Lösungen man NICHT benötigt.

Das ist in der Sicherheits- und Innenpolitik ähnlich.

Peter Vogel

schrieb am 01.10.2024 um 15.03 Uhr:
Die Politiker hätten lieber vorher die betroffenen Bürger fragen sollen.
Das ganze Geld hätte lieber in die Schulen und Kitas gesteckt werden.

MA

schrieb am 01.10.2024 um 15.11 Uhr:
Für die mittlerweile populistische CDU ist ein Verkehrsversuch gleich ideologisch, wenn man mal das Auto etwas einschränkt. Wie soll man sonst Erkenntnisse für die Zukunft bekommen, als auch mal praktisch was auszuprobieren.

Bisher ist von dieser Verbots-Partei kein einziger Vorschlag zur Verkehrs- oder Klimaverbesserung gekommen, außer das sie immer dagegen ist.

Vor allem sollte die CDU sich langsam mal von dem Selbstverständnis lösen, dass jeder zu jederzeit am Straßenrand Anspruch auf einen (kostenfreien) Parkplatz hat. Der Staat oder die Kommune hat nicht dafür zu sorgen, dass es überall Parkplätze gibt.

Ich kann mich auch nicht daran erinnern, dass Parkplätze bei Ärzten und Geschäften in großer Zahl weggefallen sind. Des Weiteren ist die Anzahl der Geschäfte ohne eigene Parkplätze in der Straße doch recht überschaubar. Der Parkplatzdruck in den Seitenstraßen ist dort im übrigen schon immer groß gewesen und wurden wohl eher durch die Brückenbaustelle, Halteverbote auf Grund der schmalen Straßen weiter vergrößert.

Die CDU sollte statt sich aufzuplustern und aus einer Mücke einen Elefanten zu machen, auch mal Pläne und Ideen auf den Tisch legen.

Unglaublich

schrieb am 01.10.2024 um 15.31 Uhr:
Der Text spiegelt in Kurzform den Verkehrsversuch wieder.
Alles Dinge, die bei der Auswertung vertuscht oder nicht berücksichtigt wurden.
Hauptsache irgendwo messen wo es einem in den Kram passt.

Manfred Vandersee

schrieb am 01.10.2024 um 17.05 Uhr:
Die CDU zählt schlichtweg nur die Fakten zum missglückten und überteuerten sinnlosen Verkehrsversuch auf. Um zu dieser Erkenntnis zu kommen, muss man nicht in der Politik sein, sondern schlichtweg nur auf den Straßen (beruflich) viel unterwegs zu sein. Wer den "Verkehrsversuch" bejubelt, sind Menschen die einfach nur wenig bis gar keine Termine haben. Seitdem der Quatsch endlich zuende ist, kann man die Fackenburger Alle endlich wieder als Hauptverkehrsweg benutzen und muss sich nicht mehr über die Staus in den angrenzenden Straßen ärgern.

Tawarisch

schrieb am 01.10.2024 um 17.14 Uhr:
Eine fachliche Einschätzung, die von der CDU wiedergegeben wurde. Aber wo ist der Bericht? Und warum haben wir immer noch diese eine Bausenatorin?
Absetzen, Ersetzen, Neubesetzten in jedem Fall handeln, Herr Bürgermeister Lindenbaum.

Justin_Time

schrieb am 01.10.2024 um 17.53 Uhr:
Der Artikel ist völlig stimmig. Nur die subjektiven Kommentare sind doof. Ich mag auch keine Politik, aber was stimmt, das stimmt. Ob das nun zum Wahlprogramm gehört, egal. Besser als der jetzige Zustand allemal.

Dieser Verkehrsversuch beweist m.M. Nach, dass da die Planer ihre Macht mißbrauchen (auf dem Rücken der Bürger) , ihr Ding durchsetzen, obwohl die überwiegende Mehrheit dagegen war. Wenn diese Personen auch nur den Hauch von Schneid haben, zahlen sie das versenkte Geld in die Staatskasse aus eigenem Vermögen zurück.

Mörtel W.

schrieb am 01.10.2024 um 18.53 Uhr:
@MA: Die Kommune hat auch nicht die Aufgabe, langjährige bewährte Parkplätze aus rein ideologischer Denkweise zu vernichten.

Martin

schrieb am 01.10.2024 um 23.21 Uhr:
@ MA

Ich mag ihre Lösungen!

Sabrina Krüger

schrieb am 02.10.2024 um 07.10 Uhr:
Wie wäre es denn mal wenn die CDU einfach ihren Job macht, statt ihre Zeit für das Erstellen unsinniger Pressmitteilungen zu verschwenden? Was sollen diese ewigen Hetzjagden gegen die Verwaltung? Mir hängt dieses Phrasendreschen der Parteien sowas von zum Hals aus.

Gero Markus, Lübeck

(eMail: geromarkus@hotmail.com) schrieb am 02.10.2024 um 19.05 Uhr:
Ich zog nach Lübeck und war begeistert: auf der Fackenburger Allee konnte man sein Fahrrad endlich einmal gebrauchen, ohne Kopf und Kragen und Fahrrad zu riskieren.
Ein halbes Jahr später die Ernüchterung: Die Radfahrer wieder zurück dahin, wo sie Autofahrer nicht stören. Denn die Autofahrer sind wichtig, der Rest sind Spielzeuge.
Sowohl die Stadt Lübeck als auch viele Kommentatoren hier liegen schlicht falsch.
Das Fahrrad wie der Bus sind die geeigneten Verkehrsmittel innerhalb der Stadt. (Kommen Sie mir nicht mit den nachtdiensthabenden Schwestern oder Kühlschranklieferungen per Privat-PKW).
Das eingeschränkte Linksabbiegen sorgte für Verwirrung, werte CDU?
Wer nach einem halben Jahr immer noch nicht weiß, wo er links abbiegen kann, der sollte vielleicht besser zu Fuß gehen. Die längeren Wege erübrigen sich alsbald.
Man fand weniger Parkplätze?
Welcher Parkplatz wurde denn entfernt?
Auf die Sicherheit der Fußgänger hat der Versuch keine Rücksicht genommen?
Die Fahrradwege wurden auf die Straße gelegt, also gab es keine Konflikte mehr zwischen Fußgängern und Radfahrern und Fußgänger hatten mehr Platz.
Werte CDU, Ihre Begründungen sind nichts Wert und halten einer Prüfung nicht stand. Sie hätten sich Ihr populistisches und wertloses Statement schlicht sparen können. Jetzt sagen manche Kommentatoren hier: "Siehste, hab ich auch schon gewusst". Neben dem Aspekt, dass hier erstaunlich viele Koryphäen der Verkehrspolitik und -planung vereint sind, folgen diese Kommentatoren dem CDU- und Bequemplichkeitsirrglauben - und liegen genauso falsch wie die CDU.

Wann endlich wacht man auch in Lübeck auf und fängt endlich an, Verkehr gescheit zu planen und das Auto nur denen zu lassen, die es tatsächlich dringend gebrauchen. Lübeck hinkt etwa 60 Jahre hinterher.
In anderen Städten funktoniert genau solche eine Straßenumwidmung (sogar von 3 auf 1 Fahrspur vor dem Bahnhof in Münster) problemlos, wie sie hier in Lübeck standhaft abgelehnt wird - wider alle Vernunft.

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