Ver.di droht mit Streiks auch auf Buslinie nach Fehmarn
Lübeck: Archiv - 04.10.2024, 15.05 Uhr: Die große Tarifkommission für den OVN im ver.di Landesbezirk Nord wertet die Nichtunterzeichnung des Tarifvertrages der Arbeitgeber des Omnibusverbands Nord (OVN) als "sozialpolitischen Generalangriff auf die Busfahrerinnen und Busfahrer der Branche" und beschließt Maßnahmen zur Gegenwehr mit massiven Folgen für den ÖPNV.„Selten hat es so massives Entsetzen in den Belegschaften gegeben wie nach dem aktiven Rückzug des OVN vom Tarifgeschehen in Schleswig-Holstein. Für die Beschäftigten, die sich im Kern auf vier große Unternehmen im Land verteilen, ist die Erklärung der Arbeitgeberseite in keiner Weise nachvollziehbar und man fragt sich, ob das nicht von Anfang an so von den Vertretern der kleinen Busunternehmen geplant war, um auf Zeit zu spielen, denn die Argumente sind bei näherer Betrachtung schlicht irreführend“, so Ver.di Nord Sprecher Frank Schischefsky nach der Kommissionssitzung.
„Die Tarifkommission hat, einstimmig, umfangreiche Maßnahmen beschlossen, um den Arbeitgebern deutlich zu machen, dass die Beschäftigten nicht die Zeche für falsche Kalkulationen und vermeintliche Mittelkürzungen zahlen werden. Es gibt einen Eskalationsfahrplan, der aber durch eine Unterzeichnung der Vereinbarung jederzeit gestoppt werden kann“, so der Gewerkschafter weiter.
"Ab sofort ist im gesamten Land in unterschiedlichen Ausführungen bis zu den Herbstferien mit Warnstreiks zu rechnen", kündigt die Gewerkschaft an. Ver.di Nord nennt als Streiktage im Land bereits den 10.10., den 11.10., den 14.10., den 15.10. den 16.10 und den 17. Oktober. Weitere Einzelmaßnahmen könnten auch ohne Vorankündigung erfolgen.
"Es wird weiterhin darauf hingewiesen, dass auch Bereiche wie Schienenersatzverkehre, der Flughafenzubringer Kilius und die X85 Linien von und nach Puttgarden, in unterschiedlichen Formen einbezogen werden", so Ver.di. "Reisende sollten sich frühzeitig um Alternativen, auch vor und in den Herbstferien, bemühen. Am 16.10. ist eine Demonstration vor der Geschäftsstelle des OVN in Kiel geplant."
Von der Auseinandersetzung sind die Stadtwerke Lübeck Mobil GmbH und die LVG nicht betroffen.

Die Gewerkschaft Ver.di kündigt Warnstreiks bei privaten Busbetreibern an.
Text-Nummer: 168613 Autor: Verdi/red. vom 04.10.2024 um 15.05 Uhr