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Unabhängige Volt-PARTEI: Abriss-Moratorium gegen Wohnungsnot

Lübeck: Archiv - 07.10.2024, 14.41 Uhr: Trotz Neubau nimmt seit Jahren der Mangel an bezahlbarem Wohnraum zu; besonders günstige kleine Wohnungen gibt es kaum, heißt es in einer Mitteilung der Fraktion „Unabhängige Volt-PARTEI“ unter dem Titel „Abriss-Moratorium gegen Wohnungsnot“.

Wir veröffentlichen die Mitteilung der Fraktion „Unabhängige Volt-PARTEI“ im Wortlaut:

(„)„Es ist nicht so, dass kein neuer, geförderter Wohnraum gebaut wird, vielmehr liegt das Problem darin, dass in vielen Fällen zuvor alte Häuser abgerissen worden sind, sodass unterm Strich meist nur wenig zusätzlicher Wohnraum hinzukommt“, sagt Tim Stüttgen. „Eine Anfrage unserer Fraktion aus dem Frühjahr dieses Jahres ergab (VO/2024/13143-01), dass in den Jahren 2018 bis 2023 allein bei der städtischen Grundstücks-Gesellschaft TRAVE dem Neubau zuvor fast 250 Wohnungen durch Abriss zum Opfer fielen. Bis zum Jahr 2028 ist zwar geplant, 250 neue Wohnungen zu bauen, zuvor sollen aber noch 206 alte abgerissen werden. Dieses Vorgehen dürfte bei den in Lübeck tätigen Genossenschaften und anderen Wohnungsunternehmen kaum grundlegend anders sein. Dabei hat die TRAVE immerhin ihren Anteil an Sozialwohnungen inzwischen auf annähernd ein Drittel erhöht.“

„Wir brauchen in Lübeck ein Abriss-Moratorium, also einen Aufschub beim Abreißen alter Häuser, damit in den nächsten Jahren beim Neubau von Wohnraum auch der bestehende weiterhin zur Verfügung steht“, so Tim Stüttgen. „Für die neuen Gebäude müssen geeignete Flächen gefunden werden. Unsere Stadt liegt an Europas zentraler Entwicklungsachse Richtung Skandinavien, die in einigen Jahren nach Fertigstellung der Fehmarnbelt Querung an Dynamik zunehmen wird. Wir müssen also sowieso mit Wachstum rechnen und uns über neue Quartiere und Stadtteile Gedanken machen.“

Dafür, dass in den letzten Jahren häufig erst Gebäude abgerissen wurden, um an derselben Stelle neue zu bauen, gibt es natürlich einen Grund: „Aus Gründen des Klimaschutzes müssen die großen Wohnungsbaugesellschaften ihre Gebäudebestände klimagerecht sanieren. Diese Sanierungen sind aber oft so teuer, dass es sinnvoller ist, neu zu bauen. Dieser Neubau soll auch unbedingt weiter gehen und gern auch mehr stattfinden, aber ich möchte, dass wir in Zeiten akuter und drängender Wohnungsnot für einige Jahre darauf verzichten, zuvor Gebäude abzureißen“, sagt Tim Stüttgen.

„Natürlich finde auch ich es unbefriedigend, die energetische Sanierung alter Häuser aufzuschieben und das Problem des Verlusts von Wohnraum durch den Abriss von nicht wirtschaftlich sanierbaren Häusern in die Zukunft zu verschieben. Aber wir müssen jetzt etwas gegen den Mangel an Wohnraum tun und können wenigstens hoffen, in 10 oder 20 Jahren eine andere Situation und andere Möglichkeiten zu haben. Und auch wenn die Häuser, die in den nächsten Jahren abgerissen werden sollen, nicht sehr schön sind, vielleicht kleine oder ungünstig geschnittene Wohnungen oder sonstige Mängel haben, so sind sie doch immer noch besser als gar keine Wohnung. Irgendein Dach über dem Kopf ist besser als gar kein Dach über dem Kopf!“

Tim Stüttgen ist für die europäische Partei Volt in die Lübecker Bürgerschaft gewählt worden, er ist unter anderem Mitglied im Hauptausschuss und Teil der Fraktion ‚Unabhängige Volt-PARTEI‘.

„Wir brauchen in Lübeck ein Abriss-Moratorium, also einen Aufschub beim Abreißen alter Häuser“, meint Bürgerschaftsmitglied Tim Stüttgen. Foto: UVP

„Wir brauchen in Lübeck ein Abriss-Moratorium, also einen Aufschub beim Abreißen alter Häuser“, meint Bürgerschaftsmitglied Tim Stüttgen. Foto: UVP


Text-Nummer: 168663   Autor: UVP/red.   vom 07.10.2024 um 14.41 Uhr

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