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FBBC: Anbindung zur Beltquerung zügig bauen

Lübeck: Archiv - 08.10.2024, 15.24 Uhr: Bei einer Informationsveranstaltung für Mitglieder des Deutschen Bundestags in Berlin appellierten Vertreter des Fehmarnbelt Business Council (FBBC) an die Politikerinnen und Politiker, alles Erforderliche zu tun und die Kräfte zu bündeln für den termingerechten Ausbau von Straßen- und Schienenanbindung auf deutscher Seite für den Fehmarnbelttunnel.

Das Bauwerk soll ab 2029 Fehmarn und das dänische Lolland verbinden und damit Skandinavien mit Mitteleuropa. Zuletzt waren immer wieder Zweifel aufgekommen, ob die Deutsche Bahn den Zeitplan einhalten kann.

Das FBBC ist ein Zusammenschluss dänischer, schwedischer und deutscher Wirtschaftsorganisationen und -kammern, die die Chancen aus der neuen Verbindung nutzen und die wirtschaftliche Entwicklung auf beiden Seiten des Fehmarnbelts vorantreiben wollen. Rund 20 Abgeordnete waren der gemeinsamen Einladung des FBBC und des Lübecker Bundestagsabgeordneten Tim Klüssendorf in das Haus der Parlamentarischen Gesellschaft gefolgt und informierten sich über den aktuellen Sachstand des Großprojektes. Die Vertreter des FBBC stellten zu Beginn die Dimension des Bauwerks heraus: Es wird ein wesentlicher Bestandteil der Transeuropäischen Verkehrsnetze (TEN) sein. Deutschland und Skandinavien rücken damit noch enger zusammen. Das dies gelingen kann und deutlich positive ökonomische Effekte bewirkt, belege die Öresundquerung zwischen Kopenhagen und dem schwedischen Malmö.

Um auch am Fehmarnbelt ebenso erfolgreich starten und den gemeinsamen Standort stärken zu können, komme es nun auf das rechtzeitige Fertigstellen der erforderlichen Anbindungen an. Beim Fehmarnbelttunnel gibt es bereits große Fortschritte: Lars Friis Cornett, Deutschlanddirektor der staatlichen dänischen Tunnelbaugesellschaft Femern A/S berichtete, dass die Bauarbeiten für den 18 Kilometer langen Absenktunnel sowohl auf Lolland als auch auf Fehmarn auf Hochtouren liefen. Das Unternehmen bereite derzeit das Absenken des ersten Tunnelelements am dänischen Portal umfangreich vor. Ziel sei es weiterhin, den Tunnel im Jahr 2029 fertigzustellen.

Größer fallen die Herausforderungen im Bereich der Schienenanbindung und des Fehmarnsunds auf deutscher Seite aus. Projektleiterin Jutta Heine-Seela von der DB InfraGO AG zeigte sich dennoch optimistisch, den Termin halten zu können. So sollen verkürzte Planungsverfahren und das sogenannte Partnerschaftsmodell, das Baufirmen bereits während der Planungsphase einbindet, für die erforderliche Beschleunigung sorgen. Die Bahn sei zuversichtlich, 2026 die letzten Planfeststellungsverfahren einleiten zu können. Allerdings bereite der Abschnitt Bad Schwartau auch aufgrund örtlicher Widerstände weiterhin besondere Probleme.

Im Auftrag des FBBC untersucht Professor Dr. Jan Ninnemann vom Hamburger Beratungsbüro HTC Hanseatic Transport Consultancy die möglichen negativen wirtschaftlichen Auswirkungen beiderseits des Fehmarnbelts für den Fall einer verspäteten Fertigstellung der landseitigen Anbindungen. In seinem vorläufigen Fazit betonte er: Mögliche Verzögerungen beim Bau einer leistungsfähigen Hinterlandanbindung der Fehmarnbeltquerung auf deutscher Seite betreffen voraussichtlich vorrangig den Schienenverkehr. Eine in diesem Fall notwendige Umleitung der Verkehre über die Jütlandroute führt zu zusätzlichen Kosten und Reisezeitverlusten, die wiederum vor allem die intermodale Wettbewerbsfähigkeit des Verkehrsträgers Schiene beeinträchtigen. Weiterhin entstünden durch eine verzögerte Fertigstellung sowohl einzel- als auch gesamtwirtschaftliche Auswirkungen, die es zu minimieren gelte. Vor diesem Hintergrund seien vielfältige Anstrengungen besonders aufseiten der Vorhabenträger erforderlich, um eine zügige Finalisierung der Planungen und eine zeitgerechte Realisierung des Jahrhundertprojekts sicherzustellen.

Bei der Informationsveranstaltung standen die Chancen der Fehmarnbelt-Querung im Mittelpunkt. Foto: Tim Klüssendorf

Bei der Informationsveranstaltung standen die Chancen der Fehmarnbelt-Querung im Mittelpunkt. Foto: Tim Klüssendorf


Text-Nummer: 168694   Autor: FBBC   vom 08.10.2024 um 15.24 Uhr

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