Gewerkschaft fordert Entlastung und faire Bezahlung im öffentlichen Dienst
Lübeck: Archiv - 12.10.2024, 11.14 Uhr: „Der öffentliche Dienst steht unter enormem Druck. Personalmangel und steigende Anforderungen belasten die Beschäftigten zunehmend, während der Wettbewerb um qualifiziertes Personal aufgrund unzureichender Arbeitsbedingungen weiter zunimmt“, heißt es in einer Mitteilung der Gewerkschaft ver.di.Angesichts dieser Lage geht die Gewerkschaft ver.di in der bevorstehenden Tarifrunde mit klaren Forderungen in die Verhandlungen: eine Gehaltserhöhung von acht Prozent, mindestens jedoch 350 Euro monatlich, sowie verbesserte Arbeitsbedingungen, um den öffentlichen Dienst langfristig zu stärken.
Die Verhandlungen mit den Arbeitgebern starten am 24. Januar 2025 in Potsdam.
Die Forderungen, die ver.di in dieser Tarifrunde erhebt, beruhen auf einer breiten Beteiligung der Mitglieder: Über 150.000 Beschäftigte aus dem öffentlichen Dienst haben in den vergangenen Monaten an einer ver.di-Umfrage teilgenommen und so gezeigt, dass sie dringend Verbesserungen erwarten.
Markus Ameln, ver.di-Gewerkschaftssekretär für den öffentlichen Dienst in Lübeck, betont die Bedeutung dieser Rückmeldungen: „Unsere Mitglieder haben sich demokratisch ausgesprochen und uns klar signalisiert, was notwendig ist, damit sie ihre Aufgaben trotz steigender Belastungen weiterhin erfüllen können. Eine spürbare Erhöhung der Gehälter ist dabei zentral, um Wertschätzung und Unterstützung für die Beschäftigten zu zeigen.“
Neben der Gehaltserhöhung fordert ver.di Maßnahmen, die die Arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst insgesamt attraktiver gestalten sollen. Dazu zählen drei zusätzliche freie Tage und die Einführung eines flexiblen Arbeitszeitkontos, das den Beschäftigten ermöglicht, Überstunden und Zeitzuschläge flexibel für eigene Bedürfnisse zu nutzen. Höhere Zuschläge für Schicht- und Wochenendarbeit sowie die unbefristete Übernahme von Auszubildenden sind ebenfalls wesentliche Bestandteile der Forderungen.
„Der öffentliche Dienst ist für die Gesellschaft unverzichtbar – sei es in der Verwaltung, im Rettungsdienst, in der Kinderbetreuung oder im Gesundheitswesen“, erklärt Ameln. „Doch das derzeitige Arbeitsumfeld wird diesem hohen Anspruch nicht gerecht. Faire Löhne und verbesserte Arbeitsbedingungen sind notwendig, damit der öffentliche Dienst wieder ein konkurrenzfähiger und attraktiver Arbeitgeber wird. Die Verantwortung liegt jetzt bei den Arbeitgebern, die notwendigen Veränderungen herbeizuführen.“
Mit einem klaren Mandat aus der Basis und konkreten Forderungen geht ver.di in die Tarifrunde und fordert eine grundlegende Verbesserung der Arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst, um die langfristige Funktionsfähigkeit und Attraktivität dieses unverzichtbaren Bereichs zu sichern.

Die Gewerkschaft ver.di fordert eine „Entlastung und faire Bezahlung im öffentlichen Dienst“. Foto: Archiv/HN
Text-Nummer: 168756 Autor: ver.di/red. vom 12.10.2024 um 11.14 Uhr