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Minister: Gerüstet für die nächste Sturmflut

Lübeck: Archiv - 18.10.2024, 18.08 Uhr: Vor einem Jahr gab es an der Ostsee eine heftige Sturmflut. In Lübeck stieg der Pegel auf 6,80 Meter, das sind rund 1,8 Meter über dem mittleren Stand der Trave. Am Freitag zog die Landesregierung Bilanz. Die Schäden seien beseitigt und Schleswig-Holstein für eine neue Sturmflut gut gerüstet.

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Durch die Sturmflut im vergangenen Oktober wurden rund 5.700 Hektar Land und zahlreiche Innenstadtbereiche überschwemmt. Neben hohen Sachschäden sorgte das Hochwasser zudem für enorme Beschädigungen an den Küstenschutzanlagen der Ostsee.

„Die Ostseeküste ist ein Jahr nach der schweren Oktobersturmflut wieder gesichert. Die meisten Arbeiten sind bereits abgeschlossen. Einige größere Wiederherstellungsmaßnahmen werden noch fertiggestellt oder für die Sturmflutsaison gesichert. Die Wiederherstellungen der geschädigten Deiche führen, nach dem heutigen Stand der Technik, sogar zu einer höheren Sicherheit als vor der Oktobersturmflut. Mein Dank gilt den zuständigen Wasser- und Bodenverbänden, den Baufirmen und Behörden für die intensive Arbeit der letzten Monate. Das war wirklich eine hervorragende Teamleistung“, sagte Küstenschutzminister Tobias Goldschmidt.

An der Ostseeküste Schleswig-Holsteins gibt es insgesamt 35 Regionaldeiche. 20 dieser Deiche wiesen nach der Sturmflut mittlere bis starke Schäden auf, die zunächst notgesichert werden mussten. Zwölf Regionaldeiche sind mittlerweile bereits vollständig wiederhergestellt und bei vier weiteren werden die Bauarbeiten in den kommenden Tagen abgeschlossen. Bei den verbleibenden vier Regionaldeichen ragen die Bauphasen noch in das nächste Jahr hinein. Diese vier Deiche werden so gesichert, dass sie dennoch übergangsweise größeren Sturmfluten standhalten können.

Um die betroffenen Kommunen sowie Wasser- und Bodenverbänden zu unterstützen, hatte die Landesregierung ein Kompetenzzentrum zur Beratung für anstehende Bauarbeiten sowie eine Förderrichtlinie aufgelegt, mit der einmalig bis zu 100 Prozent der Wiederherstellungskosten für Küstenschutzanlagen übernommen werden.

„Die Sturmflut im vergangenen Jahr hat uns wieder einmal vor Augen geführt, dass die Klimakrise mitten in Schleswig-Holstein angekommen ist. Extremereignisse werden im Zuge des Klimawandels und dem damit verbundenen steigenden Meeresspiegel in Zukunft häufiger auftreten. Darauf stellt sich auch der Ostsee-Küstenschutz des Landes ein“, sagte Goldschmidt. Schleswig-Holstein wird im Bereich des Küstenschutzes an der Ostsee den Fokus zukünftig vor allem auf Siedlungen und hohe Sachwerte setzen, die mit technischen Küstenschutzmaßnahmen konsequent vor Sturmfluten geschützt werden sollen. In diesem Zusammenhang steht das Angebot der Landesregierung bestimmte Regionaldeiche in die Landesverantwortung zu übernehmen. „Der Küstenschutz hat hohe Priorität und die Sicherung neuralgischer Küstenabschnitte wird in den vor uns liegenden Jahren viele Kräfte und Ressourcen binden. Gleichzeitig werden wir im Sinne eines nachhaltigen Küstenschutzmanagements zukünftig der Ostsee jedoch auch mehr Raum geben, etwa in besonders tiefliegenden und unbewohnten Bereichen“, sagte Goldschmidt.

Vor einem Jahr erreichte der Travepegel einen Wert von 6,80 Meter. Fotos: Helge Normann/Archiv

Vor einem Jahr erreichte der Travepegel einen Wert von 6,80 Meter. Fotos: Helge Normann/Archiv


Text-Nummer: 168932   Autor: MEKUN/red.   vom 18.10.2024 um 18.08 Uhr

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