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Blühwiesen und Klimabäume auf Marli

Lübeck - St. Gertrud: Archiv - 20.10.2024, 09.41 Uhr: Nahe ihrer Albert-Schweitzer-Schule (ASS) pflanzten zwei Schulklassen neue Obstbäume. Angeleitet durch den Hanse-Obst e.V., beteiligten sich die ASS-Schüler am letzten Tag vor den Herbstferien an einem Klimaprojekt im eigenen Stadtteil.

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Die Klimaleitstelle der Hansestadt Lübeck und das Sanierungsmanagement für das Quartier haben das Motto „Marli blüht auf“ gemeinsam mit der Stiftung Naturschutz initiiert, bei dem zunächst 19 Blühwiesen, zwei Staudenbeete und zehn Obstbäume für mehr Artenvielfalt und Klimafreundlichkeit sorgen. Das entstehende Energiequartier Marli in Lübeck St. Gertrud gilt als Vorreiter für andere Lübecker Stadtteile.

Das Besondere an „Marli blüht auf“ sind die unterschiedlichen Akteure: Neben städtischen Behörden, Stiftungen und Vereinen sind die Wohnungsgesellschaften und der Bereich Stadtgrün als Flächeneigentümer involviert. So stellen etwas die Trave Wohnungsbaugesellschaft oder Vonovia ihre Grundstücke zur Verfügung. Die Pflanzmaßnahmen werden für und mit den Anwohnern vor Ort durchgeführt. Auch das Familienzentrum der Kita Helene-Bresslau war bei der Pflanzung des ersten Baumes dabei, einer Doppelten Philippsbirne. Das Birnen-Gedicht „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“, auswendig aufgesagt von den ASS-Zweitklässlern, passte perfekt dazu.

Im Laufe des Tages wurden mit kleinen und großen Anwohnern zehn alte Obstsorten gepflanzt, darunter eine Lübecker Sommerbergamotte, ein Zitronenapfel, eine Knorpelkirsche und auch eine Birnenquitte. Die Hochstämme auf öffentlichem Grund wurden von der Sparkasse zu Lübeck gefördert. Diese Bäume werden Teil der Essbaren Stadt Lübeck und dürfen später von jedermann geerntet werden. „Obst in der Stadt wird immer wichtiger für unsere Gesundheit und fürs Klima“, sagt Hanse-Obst-Mitbegründer Heinz Egleder, „auf Importe aus Übersee sollten wir weitgehend verzichten.“ Für Hitzetage, Starkregenereignisse und Trockenperioden sind robuste Obstbäume bestens geeignet. „Es geht um Klimaanpassung und Biodiversität“, ergänzt Hannes Schmitz von der Klimaleitstelle, der das ganztägige Pflanzfest begleitete.

Die Bürger-Behörden-Initiative „Marli blüht auf“ hat viele Einzelakteure im Quartier: ASS-Lehrerin Maike Röling-Böhm wässert die Jungbäume bei Trockenheit mit ihrer Klasse, Anwohner Thomas Dähn kümmert sich um die Wildblumen, Vonovia hat bereits eine Wildbienennisthilfe aufgestellt, Anwohner Klaus Droste hängt mit behördlicher Abstimmung Vogelnistkästen auf. Weitere Aktive können sich einbringen und die zukunftsweisenden Veränderungen im Wohnviertel mitgestalten.

Blühwiesen und blühende Obstbäume wie auf Marli können überall in der Hansestadt entstehen. Schon immer spielte der Stadtteil eine Vorreiterrolle: 1790 pflanzte der Lübecker Stadtkommandant Graf Egmont von Chasot dort 100 Obstbäume. Noch heute steht in der Marlistraße ein 224 Jahre alter vom Grafen gepflanzter Birnbaum. Der wohl älteste Obstbaum in Lübeck.

Am letzten Schultag vor den Ferien wurden an der Albert-Schweitzer-Schule Bäume gepflanzt. Fotos: Hanse-Obst

Am letzten Schultag vor den Ferien wurden an der Albert-Schweitzer-Schule Bäume gepflanzt. Fotos: Hanse-Obst


Text-Nummer: 168936   Autor: Hanse-Obst   vom 20.10.2024 um 09.41 Uhr

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