Der Auseinandersetzer: Auch Kunst braucht Pflege
Lübeck - Travemünde: Archiv - 22.10.2024, 08.47 Uhr: Seit 32 Jahren schon schmückt der „Auseinandersetzer“, eine 2,60 Meter hohe Marmorskulptur des Bildhauers Guillermo Steinbrüggen, die Nordermole in Travemünde. Jetzt war eine Reinigung notwendig, die der Verein SonntagsDialoge übernahm.Für Segler und Passagiere der Fährschiffe ist die Skulptur das erste Wahrzeichen bei Ankunft oder Ausfahrt in die Ostsee. Der „Auseinandersetzer“ wurde der Stadt 1992 von einem Konsortium Lübecker Reeder geschenkt. Wind und Wetter, Algen und Moose und Exkremente von Seevögeln haben der Skulptur über die Jahre eine unappetitliche grüne Patina gegeben. Eine Säuberung war notwendig geworden.
Unter Aufsicht des Künstlers und mit seiner Hilfe, gut ausgerüstet mit Gerüst, Werkzeug und Handschuhen haben Mohammed, Ahmed, Sirous, Mahi und Homayoun in mehrstündiger Arbeit die Spuren der Zeit bereinigt. Die Aktion wurde großzügig durch einen Sponsor, der nicht genannt werden möchte, unterstützt.
Alle Helfer sind ehrenamtlich im Verein SonntagsDialoge e.V. in Lübeck aktiv. Sie waren sofort bereit, Guillermo Steinbrüggen bei der Säuberung der Skulptur zu unterstützen. "Das entspricht dem Prinzip des Gebens und Nehmens, wie es im Verein praktiziert wird", sagt Regine Norden, 1. Vorsitzende des Vereins. "Wenn geflüchtete oder zugewanderte Menschen, die auf Suche nach Sprachunterstützung oder nach Gemeinschaft ins Vereinsbüro Hüxterdamm 2 kommen, werden sie von Beginn an auf diesen Grundsatz hingewiesen und akzeptieren ihn ganz selbstverständlich. Der Gesellschaft Lübecks etwas zurückzugeben, wenn man willkommen geheißen wurde und in der Folge in einem interkulturellen Team aktiv beteiligt zu sein, das ist das große Erfolgskonzept von SonntagsDialoge e.V."
Weitere Informationen zu dem Verein gibt es unter www.sonntagsdialoge.net.

Mitglieder von SonntagsDialoge reinigten die Skulptur an der Nordermole. Fotos: SonntagsDialoge
Text-Nummer: 168967 Autor: Verein/red. vom 22.10.2024 um 08.47 Uhr