Aufwertung für den Ehrenfriedhof
Lübeck - St. Gertrud: Archiv - 28.10.2024, 16.57 Uhr: Den Lübecker Ehrenfriedhof gibt seit mindestens 110 Jahren. Er befindet sich in einem schlechten Zustand. Viele Schriften auf den Grabkreuzen sind nicht mehr lesbar. Eine Mehrheit in der Lübecker Bürgerschaft möchte den Zustand jetzt verbessern."Durch Verwitterung werden immer weitere Inschriften und damit die Informationen auf den Grab- und Denkmälern verschwinden", begründen Grüne, CDU und SPD den gemeinsamen Antrag. "Um das Wissen und damit das Gedenken bewahren zu können, ist es sinnvoll, dass alle Informationen im Zusammenhang mit den Grab- und Denkmälern auf dem Ehrenfriedhof aus den verschiedenen Archiven zusammengetragen und wenigstens an einem Ort zentriert aufbewahrt und inhaltlich gepflegt werden." Außerdem sollen die Holzkreuze gereinigt oder ersetzt werden.
Auch das Ehrenmal „Helm ab zum Gebet“ des Künstlers Richard Emil Kuöhl soll saniert werden. Es steht inzwischen unter Denkmalschutz.
Die letzte große Maßnahme auf dem Ehrenfriedhof gab es vor zehn Jahren. Damals organisierte der Verein "Grüner Kreis" einen Zaun für das Gelände.
Auf dem Gelände am Sandberg erinnern rund 1800 Grabstätten und Ehrenmale an die Soldaten und Zivilisten, die den beiden Weltkriegen zum Opfer fielen - darunter das "Grab des unbekannten Soldaten" und die Gräber derjenigen, die in der Bombennacht Palmarum 1942 starben.
Die Grundidee des städtischen Ehrenfriedhofs am Sandberg stammt von Harry Maasz. Er war von 1912 bis 1922 Leiter des Lübecker Gartenbauamts und bezeichnete sich selbst gerne als Gartenbaukünstler. An der Anlage des Ehrenfriedhofs lässt sich erkennen, wie Harry Maasz die Topografie der Landschaft in seine Gestaltungen einbezog. Damit ist ein Ort der Geschichte und der Erholung entstanden. Harry Maasz wurde am 29. August 1946 auf dem Ehrenfriedhof beerdigt. Es war die letzte Bestattung auf dem Gelände.

Grüne, CDU und SPD setzen sich gemeinsam für den Erhalt des Lübecker Ehrenfriedhofes ein. Fotos: JW/Archiv
Text-Nummer: 169111 Autor: VG vom 28.10.2024 um 16.57 Uhr