Ende der Ausstellung: Sandskulpturen zum Anfassen
Lübeck - Travemünde: Archiv - 03.11.2024, 16.23 Uhr: Im ultimativen Sandkasten für die ganze Familie, so die Veranstalter, waren an 233 Tagen in diesem Jahr die größten Mythen und Sagen unserer Welt – und das alles aus Sand - zu bewundern. Am letzten Tag war das auch wieder für Blinde und Sehbehinderte möglich.Aus 10.000 Kubikmetern Spezialsand und Wasser wurden über 110 Skulpturen mit bis zu sieben Meter Höhe erschaffen. Von mächtigen Göttern über tapfere Helden bis hin zu den Wesen der Urzeit. Das fünfzigköpfige Team, bestehend aus internationalen Künstlern und Helfern, nahm auch in diesem Jahr fast 100.000 Besucher mit auf die Reise durch tonnenschwere und beeindruckende Sandkunstwerke mit Szenen aus heimischen Sagen bis hin zu den Wesen der Urzeit, welche einst unsere Erde bewohnten. Es ist bereits die sechste Sandskulpturenausstellung in Folge, die Oliver Hartmann und sein Team in Lübeck-Travemünde ausrichten. „Sie ist zu einer Institution geworden, über die sich Einheimische und Touristen gleichermaßen freuen und dafür sind wir sehr dankbar.“
Ein letztes Mal waren die Kunstwerke am ersten Sonntag im November für das Publikum zugänglich. Aber nicht nur dies: An diesem letzten Tag gibt es auch ganz besondere Gäste, die angespannt vor Freude waren und die der Veranstalter eingeladen hatte. Mehr als 30 Blinde und Sehbehinderte, vom Blinden und Sehbehindertenverein Schleswig-Holstein e.V. für diese Besichtigung organisiert, konnten alle Figuren auf ihre ganz besondere Art und Weise „sehen“.
Die Begleiter wurden nicht müde, zu beschreiben, wo sich deren Hände befanden und was sie berührten. So waren die Begrenzungsseile entfernt worden, die normalerweise die Kunstwerke vor dem Betreten schützen. So hatten die Blinden und Sehbehinderten freien Zugang zu den Skulpturen und konnten so ganz nah herantreten und die Figuren abtasten.
Besonders beliebt war die Lübecker Kirchenmaus. Sie konnte mit dem freudigen Ausruf punkten: „Was für einen langen Schwanz sie hat...“ Und gleich daneben war der Teufel vor St. Marien. Lustig machten sich die Bewunderer über seinen kugeligen runden Bauch. Alle wollten mit einem herzhaften Lächeln ein Selfie von diesem niedlichen Burschen und sich haben. Überhaupt war die ganze Truppe sehr lustig mit manch einer herzhaften Bemerkung über die eine oder andere der vielen Skulpturen.
Die Ausstellung, so war zu erfahren, soll nächstes Jahr wieder stattfinden. Nachdem es zunächst unklar war, wo die Veranstaltung sein soll, steht jetzt fest, dass wir eine neue Szenerie zu bestaunender Sandfiguren in diesen bewährten Bootshallen bewundern können. Das Thema steht noch nicht fest, aber wie jedes Jahr können wir uns sicher wiederum über etwas Besonderes freuen.
Am letzten Tag der Ausstellung konnten Blinde die Sandskulpturen ertasten. Fotos: Karl Erhard Vögele
Text-Nummer: 169192 Autor: Karl Erhard Vögele vom 03.11.2024 um 16.23 Uhr