Grüne: Urlaub in Travemünde wird barrierefreier

Lübeck - Travemünde: Im Sommer machte die Grüne Fraktion den Vorort-Check (Wir berichteten): Wie barrierefrei ist der Urlaub in Travemünde? Das Ergebnis fiel ernüchternd aus. Nun kommt den Grünen zufolge Bewegung in die Sache.

Wir veröffentlichen die Mitteilung der Grünen im Wortlaut: („)

Einstimmig beschloss der Wirtschaftsausschuss gestern (11.11.2024) einen Antrag der Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen, CDU und FDP, der den Bürgermeister beauftragt, bis zum ersten Quartal 2025 ein Konzept vorzulegen das die Attraktivität Travemündes als Tourismusstandort für behinderte Menschen erhöht.

Helmut Müller-Lornsen, sozialpolitischer Sprecher der Grünen Fraktion: „Wir sind hocherfreut, dass unser interfraktioneller Antrag so viel Zuspruch erfahren hat. Es zeigt sich, dass wir alle beim Thema Inklusion über parteipolitische Grenzen hinweg gut zusammenarbeiten können. Von unserem Vorort Check (Wir berichteten), über Gespräche mit Betroffenen, Beratungen mit der Verwaltung, bis hin zur Zusammenarbeit der Fraktionen und der Unterstützung durch den Beirat für Menschen mit Behinderungen und den Seniorenbeirat, so stellen wir uns kollaboratives politisches Handeln im Sinne der Bürger vor.

Unser Antrag hat zum Ziel, möglichst schnell ein Konzept mit Maßnahmen vorliegen zu haben, die den Aufenthalt im Seebad Travemünde für alle möglichst gleich erfahrbar machen. Dazu gehören barrierefreie Zugänge zu den Stränden und bis in die Ostsee hinein. Bislang bleibt mobilitätseingeschränkten Menschen der Badespaß im Seebad verwehrt. Des Weiteren braucht es rollstuhlgerechte Umkleidekabinen, barrierefreie Duschmöglichkeiten oder barrierefreie Strandkörbe.

Dabei möchten wir, dass relevante Institutionen und Verbände, wie zum Beispiel der Beirat für Menschen mit Behinderungen, in die Entwicklung und spätere Fortschreibung des Konzepts eng mit einbezogen werden. Soweit haushälterisch machbar, sollen die ersten Maßnahmen schon zu Beginn der Saison 2025 umgesetzt werden.

Die vorgeschlagenen Maßnahmen sollen die Attraktivität Travemündes aber natürlich nicht nur für Touristen steigern - auch Menschen mit Behinderungen aus Lübeck sollen ihr Seebad in Zukunft möglichst barrierefrei genießen können.”

Sophia Marie Pott, Mitglied im Wirtschaftsausschuss ergänzt: „Das Seebad ist für Lübeck ein wichtiger touristischer Eckpfeiler. Aus wirtschaftlicher Sicht hat Travemünde aber lange die große Chance verpasst, sich als barrierefreier Urlaubsort für Menschen mit Behinderungen und deren Familien zu positionieren.

Diese potenziell wachsende touristische Zielgruppe, zu der auch Menschen mit Einschränkungen wie Senioren gehören, wurden bis jetzt nicht explizit angesprochen. Andere Badeorte sind da längst weiter, haben ihre touristische Infrastruktur entsprechend angepasst und können so auch proaktiv an diese Zielgruppe herantreten.

Durch die Schaffung eines inklusiven und zugänglichen Umfelds können wir Travemünde für eine breitere Zielgruppe öffnen und so den Tourismus und die lokale Wirtschaft nachhaltig stärken.

Bedanken möchten wir uns ausdrücklich beim Kurbetrieb Travemünde und der Lübeck und Travemünde Marketing GmbH, die uns im Vorfeld der Ausarbeitung des Antrags in sehr konstruktiven Gesprächen zur Seite standen. Die barrierefreie Umgestaltung des Standorts ist eine Anstrengung, die nur gemeinsam bewältigt werden kann.”

„Des Weiteren braucht es rollstuhlgerechte Umkleidekabinen, barrierefreie Duschmöglichkeiten oder barrierefreie Strandkörbe“, heißt es in der Mitteilung der Grünen. Foto: Archiv/HN

„Des Weiteren braucht es rollstuhlgerechte Umkleidekabinen, barrierefreie Duschmöglichkeiten oder barrierefreie Strandkörbe“, heißt es in der Mitteilung der Grünen. Foto: Archiv/HN


Text-Nummer: 169378   Autor: Grüne/red.   vom 12.11.2024 um 14.17 Uhr

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