SPD fordert zügigen Ausbau der Bahnstrecke nach Bad Kleinen
Lübeck: Die geplante Sanierung der Eisenbahnstrecke Hamburg–Lübeck im Jahr 2027 sorgt in der Hansestadt Lübeck für Besorgnis. Vertreter der Bürgerschaftsfraktion SPD und FW kritisieren die bisher fehlenden Maßnahmen der Deutschen Bahn zur Sicherung des Güterverkehrs während der Bauphase und fordern eine zuverlässige Planung, die die Interessen der Lübecker Häfen berücksichtigt.Kristin Blankenburg, verkehrspolitische Sprecherin, äußert Unverständnis über die Verzögerungen bei der Modernisierung der Strecke Lübeck – Bad Kleinen, die bereits seit der Wiedervereinigung zum Verkehrsprojekt Deutsche Einheit zählt: „Die Elektrifizierung und der Ausbau dieser Strecke auf 160 km/h sind seit Jahrzehnten beschlossene Maßnahmen und sollten nicht nur den Personen-, sondern auch den Güterverkehr zwischen Lübeck und Skandinavien erleichtern. Dieser Ausbau könnte die Bahnknotenpunkte entlasten – insbesondere während der geplanten Vollsperrung der Strecke Hamburg–Lübeck.“
Auch Ulrich Pluschkell, Mitglied im Bauausschuss der Lübecker Bürgerschaft, fordert Klarheit: „Der Streckenausbau ist seit 35 Jahren beschlossen. Während Mecklenburg-Vorpommern beim Ausbau bereits erste Schritte eingeleitet hat, bleibt Schleswig-Holstein noch ohne Planfeststellungsverfahren. Nach derzeitigen Informationen soll der Streckenausbau in Richtung Bad Kleinen erst 2025 beginnen und frühestens 2028 abgeschlossen sein – zu spät, um eine nahtlose Güterverkehrsanbindung zu gewährleisten.“
Pluschkell kritisiert auch die Informationspolitik der Deutschen Bahn: „Bisher liegen kaum Details vor, und die angekündigte ‚schnellstmögliche‘ Information wirkt eher vage. Eine umfassende und frühzeitige Kommunikation wäre dringend nötig, um Unsicherheiten zu vermeiden und die wirtschaftlichen Interessen der Lübecker Häfen zu schützen.“
Kristin Blankenburg erklärt: „Beim Neubau der Bahnhofsbrücke wurde im Bauausschuss berichtet, dass DB Netz bei Bauarbeiten einen Planungsvorlauf von drei Jahren benötigt. Sollte die Deutsche Bahn den Ausbau der Ausweichstrecke über Bad Kleinen nicht rechtzeitig vornehmen, werden wir uns als Fraktion dafür einsetzen, dass die Hansestadt Lübeck die notwendigen Schritte prüft, um eine Streckensperrung solange hinauszuzögern, bis die Ausweichstrecke über Bad Kleinen in Betrieb ist.“
Die Fraktion SPD und FW in der Bürgerschaft fordert einen Ausbau der Bahnstrecke Lübeck-Bad Kleinen vor der Sperrung der Strecke nach Hamburg.
Text-Nummer: 169441 Autor: SPD/FW vom 14.11.2024 um 17.07 Uhr