Gedenken: Frieden ist keine Selbstverständlichkeit
Lübeck: Bedächtig und konzentriert formierten sich am Sonntag die Vertreter von Bundes- und Landespolizei, Bundeswehr und dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge vor dem monumentalen Denkmal des trauernden Soldaten auf dem Lübecker Ehrenfriedhof, bereit die Trauerkränze niederzulegen.Am Ende der durch Regengüsse begleiteten stillen Zeremonie fanden Stadtpräsident Henning Schumann und der langjährige Mandatsträger des Bundeswehrverbands, Oberstleutnant a.D. Wolfgang Demsat, die richtigen Worte: Das Gedenken bewahren und die bestehenden Grabanlagen zu pflegen, damit auch künftige Generationen daran erinnert werden, dass Frieden keine Selbstverständlichkeit ist.
Bei der anschließenden Gedenkveranstaltung im Audienzsaal des Rathauses wurde dieser Gedanke auch von Dr. Hermann Junghans, Mitglied des Schleswig-Holsteinischen Landtags, aufgegriffen: "Jedes Kriegsgrab ist ein stiller Zeuge der daran erinnert, dass Menschen die Folgen politischer Fehlentscheidungen leidvoll ertragen mussten." Die musikalische Einbettung wurde vom Pianisten Raphael Lüssing stimmungsvoll mit mitreißenden und melancholischen Instrumentalstücken gestaltet.
Paul Gerhard Röttger, Vorsitzender des Volksbundes, freute sich sichtlich darüber, dass auch dieses Jahr die Rathausdiener zusätzliche Stühle für die mehr als 80 Besucher der Veranstaltung aufbauen mussten. "Es ist wohl ein Zeichen der Zeit, dass sich immer mehr Menschen von dieser Veranstaltung angesprochen fühlen", bemerkte er, während sich die Spendendosen des Volksbundes bereits am Ausgang des Rathauses hörbar füllten.
Vor der Veranstaltung im Rathaus wurden auf dem Ehrenfriedhof Kränze niedergelegt. Fotos: Nicole Walter
Text-Nummer: 169480 Autor: Lars-Arne Walter vom 17.11.2024 um 17.24 Uhr