Welt-Pankreaskrebstag: Das Holstentor wird lila
Lübeck: Am 21. November 2024, dem Weltpankreaskrebstag, leuchten zahlreiche öffentliche Gebäude und Wahrzeichen lila – so auch das Lübecker Holstentor. Damit soll Aufmerksamkeit geschaffen werden für die Krebserkrankung der Bauchspeicheldrüse (Pankreas), die im Anfangsstadium ohne Beschwerden bleibt und deshalb meist zu spät erkannt wird.Aus diesem Anlass lädt das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck, Patienten sowie alle Interessierten zu einem Symposium am Donnerstag, 21. November, von 15:30 bis 18:00 Uhr ein. Die Expertinnen und Experten der Klinik für Chirurgie informieren über moderne Diagnostik, Therapien und die Möglichkeiten der Früherkennung. Eine Patientin und ein Patient werden ihre Erfahrungen als Langzeitüberlebende schildern, um zur Diskussion und zum Austausch mit den Teilnehmenden anzuregen. Anschließend gibt es einen gemeinsamen Spaziergang zum lila beleuchteten Lübecker Holstentor.
Die Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Selbsthilfegruppe Arbeitskreis der Pankreatektomierten e.V. findet im Seminarraum des International Office der Universität zu Lübeck statt, Schüsselbuden 30, 4. OG (Fahrstuhl vorhanden). Die Teilnahme ist kostenfrei, um Voranmeldung wird gebeten an: adp-holstein@adp-regional.de.
An Bauchspeicheldrüsenkrebs erkranken jedes Jahr etwa 20.000 Menschen in Deutschland mit häufig ungünstiger Prognose. Das Erkrankungsrisiko steigt mit zunehmendem Alter, wobei sich in frühen Stadien selten Symptome zeigen. „Die meisten Betroffenen erhalten ihre Diagnose in einem fortgeschrittenen Krankheitsstadium. Deshalb arbeiten wir intensiv daran, Vorstufen des Pankreaskarzinoms frühzeitig zu erkennen und das individuelle Risiko der Patientinnen und Patienten noch genauer zu bestimmen“, sagt Klinikdirektor Prof. Dr. Tobias Keck. Die Klinik für Chirurgie am Campus Lübeck ist als Referenzzentrum für chirurgische Eingriffe an der Bauchspeicheldrüse und als Pankreaskrebszentrum von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert.
Zur optimalen Beratung und medizinischen Versorgung bietet die Chirurgie gemeinsam mit dem gastroenterologischen Team eine Spezialsprechstunde an. Hier werden auch Patientinnen und Patienten mit Pankreaszysten betreut, die in manchen Fällen Vorläufer für bestimmte Arten des Pankreaskrebses sein können. Die Betroffenen erhalten eine individuelle Risikoabschätzung und eine angepasste Überwachung, damit eine Operation rechtzeitig erfolgen kann. Es wird zudem die Aufnahme in das am Campus Lübeck beheimatete deutschlandweite Pankreaszysten-Register (GerPaCyst) angeboten, eine Plattform, die anhand großer Datenmengen ein Risikomodell zur Abschätzung des individuellen Gefährdungspotenzials errechnen kann.
Neben der Operation mit dem Ziel der vollständigen Tumorentfernung haben moderne Systemtherapien vor und nach der Operation eine wichtige Bedeutung erlangt. Wenn der Tumor nicht durch eine Operation entfernt werden kann, spielt die medikamentöse Behandlung eine große Rolle, die Thema aktueller Forschungsprojekte der Klinik für Chirurgie ist. Das Pankreaskrebszentrum am Campus Lübeck ist wie das gleichnamige Zentrum am Campus Kiel Teil des Universitären Cancer Centers Schleswig-Holstein (UCCSH), einem Zusammenschluss aller onkologisch tätigen Einrichtungen des UKSH und der Universitäten in Kiel und Lübeck.
Auch das Holstentor wird lila leuchten. Foto: UKSH
Text-Nummer: 169498 Autor: UKSH/red. vom 18.11.2024 um 13.27 Uhr