Landessynode der Nordkirche tagt in Travemünde

Lübeck - Travemünde: Vom 21. bis 23. November 2024 tagt die II. Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) in Travemünde. Mit der 22. Tagung endet die Legislatur der II. Landessynode. Zum Abschluss beschäftigen sich die Synodalen mit wichtigen Zukunftsthemen. Zudem wird auf der Synode der Initiativpreis „Nordstern 2024“ zum Thema „Salz der Erde: Engagement für Engagement“ verliehen.

Mutige Entscheidungen in Sachen Zukunft
Am Donnerstag (21. November 2024) beraten die Synodalen zum Thema „Christliche Gemeinde im Wandel“, der Ermöglichung von Erprobungsräumen sowie zur künftigen Finanzstrategie. „Als Präsidium blicken wir gleichermaßen mit Wehmut wie auch mit Stolz auf das Erreichte in der II. Legislatur - und vor allem mit Spannung und Vorfreude auf diese letzte Tagung. Sie bietet Gelegenheit zu mutigen Entscheidungen in Sachen Zukunft“ blickt die Präses der Landessynode, Ulrike Hillmann, auf die Beratungen voraus.

Christliche Gemeinde im Wandel
Die Zukunftssynode im September 2022 hatte unter anderem den Impuls gesetzt, Organisationsformen und innere Gestalt des kirchlichen Lebens weiterzuentwickeln. Das daraus entstandene Eckpunktepapier „Christliche Gemeinde im Wandel“ wird der Synode vorgestellt und von ihr diskutiert werden.

Finanzstrategie soll bis September 2026 vorliegen
Derzeitig ist die Kirchensteuer der wichtigste Beitrag zur Finanzierung kirchlicher Arbeit, so Kirchenleitungsmitglied Malte Schlünz, der die Vorlage zur Finanzstrategie einbringen wird. Die Synode wird eine Bitte an die Kirchenleitung beraten, bis September 2026 die inhaltlichen Schwerpunkte und Leitlinien vorzulegen, die vorrangig finanziert werden sollen. Die künftige Finanzstrategie wird die Fragen von Gebäuden, Klimaschutz, Mitgliederentwicklung und Gemeindebildern klammern.

Innovative Modelle ausprobieren
„Ein wichtiges kirchenpolitisches Signal ist für mich mein Antrag zur Ergänzung der Verfassung der Nordkirche. Denn dieser würde die Grundlage schaffen, um in der kommenden Legislatur zeitnah ein Erprobungsgesetz zu erlassen, durch die in Modellregionen neue Arbeitsformen ausprobieret und realisiert werden könnten“, erklärt Präses Hillmann ihren Antrag zur Schaffung von sogenannten Erprobungsräumen. Um hier innovative Modelle ausprobieren zu können, sollen kirchliche Regelungen (Verfassungsvorschriften, Gesetze und Verordnungen) zeitlich begrenzt außer Kraft gesetzt werden können.

Freitag ganz in Zeichen der Würdigung
Am Freitag (22. November 2024) hören die Synodalen zunächst mehrere Berichte. Anschließend würdigt die Nordkirche mit einem feierlichen Festgottesdienst ab 16:00 Uhr in der St. Lorenz-Kirche Travemünde (Jahrmarktstraße 14, 23570 Lübeck) das Engagement des Kirchenparlamentes. Die Predigt hält Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt. „Ich danke unseren Synodalen und dem Präsidium von ganzem Herzen für ihren hohen ehrenamtliche Einsatz. Mit einem Engagement, das größte Hochachtung und höchste Wertschätzung verdient, haben die Synodalen Grundsatzthemen unserer Kirche behandelt und wichtige Beschlüsse gefasst. Möglich war das durch die stets intensiv, umsichtige und sorgsam vorbereiteten und geleiteten Tagungen. Dafür gilt der tiefempfundene Dank, großer Respekt und allerhöchste Wertschätzung Präses Ulrike Hillmann und den beiden Vizepräses Elke König und Andreas Hamann“, so die Leitende Geistliche der Nordkirche. „Ich wünsche allen, die in den letzten Jahren so große Verantwortung für unsere Kirche getragen haben, für alles, was vor Ihnen liegt, Gottes reichen Segen.“

Verleihung Ehrenamtspreis „Nordstern 2024“
Am Freitagabend verleiht die Synode in festlicher Form im Tagungshotel „Maritim Strandhotel Travemünde“ den Ehrenamtspreis „Nordstern 2024“. „Die Ehrung von drei Initiativen aus unseren drei Sprengeln, die ehrenamtliches Engagement unterstützen, mit unserem ‚Nordstern‘ wird sicher ein Höhepunkt der Tagung. Das Ehrenamt ist in unserer Kirche unverzichtbar und es wird noch bedeutsamer werden. Es ist uns wichtig, Engagement für Engagement auszuzeichnen“, so Präses Hillmann.

Umgang mit Darstellungen von judenfeindlichem und rassistischem Gedankengut
Am Sonnabend (23. November 2024) setzen sich die Synodalen mit dem Umgang mit Darstellungen von judenfeindlichem, rassistischem und nationalsozialistischem Gedankengut in der Nordkirche auseinander. Den Bericht dazu gibt der stellvertretende Vorsitzende der Kirchenleitung Prof. Dr. Christoph Stumpf. Zudem beschäftigt sich die Synode mit einem Präventionskonzept, das in der Geschäftsordnung verankert werden soll. Dabei geht es um die Sensibilisierung gegen sexualisierte Gewalt. Gegen 13 Uhr endet die Abschlusstagung und damit die Legislatur der II. Landessynode. Die III. Landessynode tritt vom 20. bis 22. Februar 2025 zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammen.

Am Freitag (22. November 2024) würdigt die Nordkirche mit einem feierlichen Festgottesdienst ab 16:00 Uhr in der St. Lorenz-Kirche Travemünde (Jahrmarktstraße 14) das Engagement des Kirchenparlamentes. Foto: Archiv/HN

Am Freitag (22. November 2024) würdigt die Nordkirche mit einem feierlichen Festgottesdienst ab 16:00 Uhr in der St. Lorenz-Kirche Travemünde (Jahrmarktstraße 14) das Engagement des Kirchenparlamentes. Foto: Archiv/HN


Text-Nummer: 169547   Autor: Kirche/red.   vom 20.11.2024 um 14.17 Uhr

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