Förderprogramm unterstützt onkologische Tandem-Forschung
Lübeck - St. Jürgen: Ein Förderprogramm der jeweiligen Cancer Center des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) bringt junge klinisch und naturwissenschaftlich Forschende zusammen.Das Programm „Cooperative NORD-Networking for Early Career Teams“, kurz CONNECT, ermöglicht vier Tandem-Teams aus dem Universitären Cancer Center Schleswig-Holstein (UCCSH) in Kiel und Lübeck sowie dem Universitären Cancer Center Hamburg (UCC Hamburg) eine gemeinsame einjährige Forschungszeit ab Januar 2025. Für ihr Projekt erhalten die Teams eine Förderung von je 50.000 Euro.
Die Teams und ihre Themen
Dr. David Holthaus, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, AG Chemoresistance and 3D-Cell Culture Models and Unit for 3D-Patient Avatars and Personalized Medicine, UKSH, Campus Kiel, und Dr. Jan Hahn, Sektion Massenspektrometrie und Proteomanalytik, UKE, befassen sich mit Resistenzen von Eierstockkrebs gegen Chemotherapie. Sie wollen mithilfe eines bildgesteuerten Laser-Sampling-Systems und dreidimensionalen Organoidkulturen Einsicht in verschiedene Resistenzprofile erlangen. Die gewonnenen Proben werden mit kombinierten Analysemethoden beider Standorte untersucht. Langfristig können wichtige Erkenntnisse zur Behandlung von Eierstockkrebs gewonnen werden.
Dr. Marius Möller, Institut für Experimentelle Dermatologie, UKSH, Campus Lübeck, und Dr. Layla Riemann, Institut für Angewandte Medizinische Informatik, UKE, forschen im Rahmen der Präzisionsonkologie. Aus einer originalen Patientenkohorte wird ein synthetischer Datensatz generiert. der vielseitig genutzt werden kann. Gleichzeitig werden dabei die Persönlichkeitsrechte der Patientinnen und Patienten geschützt. Langfristig kann durch diese Arbeit eine neue Infrastruktur zwischen den beiden Universitären Cancer Centern geschaffen werden.
Dr. Inken Flörkemeier, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, UKSH, Campus Kiel, und Dr. Sabrina Köcher, Abteilung für Strahlentherapie und Strahlenonkologie, UKE, nutzen zwei Tumormodelle, um das Ansprechen auf unterschiedliche Krebsmedikamente zu vergleichen. Konkret wird untersucht, ob sich Gewebeschnitte oder dreidimensionale Tumormodelle (Sphäroide) von Patientinnen mit Eierstockkrebs für die Präzisionsmedizin eignen. Diese Arbeit soll dazu beitragen durch die personalisierte Krebsmedizin die Therapie bei Eierstockkrebs zu verbessern.
Dr. Masoud Darabi, Klinik für Hämatologie und Onkologie, UKSH, Campus Lübeck, und Dr. Marceline Manka Fuh, Institut für Biochemie und Molekulare Zellbiologie, UKE, forschen zu extrazellulären Vesikeln – winzigen Partikeln, die im Urin ausgeschieden werden. Durch die Analyse der Lipide und ihrer Transporter in diesen Vesikeln wollen sie potenzielle Biomarker für krebsassoziierte Thrombosen identifizieren. Dafür entwickeln sie Reinigungstechniken, um einen umfassenden, auf Flüssigbiopsien basierenden Test zu ermöglichen.
Finanziell unterstützt wird CONNECT vom Land Schleswig-Holstein sowie vom Hamburger Mildred-Scheel-Nachwuchszentrum, das von der Deutschen Krebshilfe gefördert wird. Zum Ende der gemeinsamen Forschungszeit sollen die Projekte im Rahmen des standortübergreifenden Northern Oncology Research & Development (NORD)-Seminars präsentiert werden.
UCCSH und UCC Hamburg
Das Universitäre Cancer Center Schleswig-Holstein (UCCSH) ist der Zusammenschluss aller onkologisch tätigen Einrichtungen des UKSH und der Universitäten in Kiel und Lübeck. Als führendes überregionales Krebszentrum in Schleswig-Holstein bietet es Patientinnen und Patienten mit bösartigen Tumorerkrankungen eine interdisziplinäre Versorgung auf höchstem Niveau - unter Einbeziehung neuester onkologischer Forschungsergebnisse und der Möglichkeit zur Teilnahme an klinischen Studien aller Entwicklungsphasen.
Das Universitäre Cancer Center Hamburg (UCC Hamburg), seit 2009 als onkologisches Spitzenzentrum etabliert, vereint alle an Diagnostik, Therapie und Forschung beteiligten Kliniken und Institute innerhalb des UKE und arbeitet in Hamburg mit zahlreichen Partnern in Krankenversorgung und Wissenschaft zusammen.
Das Förderprogramm CONNECT unterstützt die onkologische Tandem-Forschung. Foto: Archiv
Text-Nummer: 169658 Autor: UKSH/red. vom 26.11.2024 um 14.57 Uhr