Städtische Gesellschaften: Zu wenig Frauen in Führungspositionen?
Lübeck: Zum zweiten Mal hat die Hansestadt Lübeck jetzt einen Bericht zur Situation von Frauen und Männern in den städtischen Gesellschaften vorgelegt. Dargestellt wird, wie zum Beispiel die Stadtwerke oder die Hafengesellschaft (LHG) die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die Förderung von Frauen (zum Beispiel Führungspositionen, Entgeltgleichheit) voranbringen wollen.„Wie im 1. Bericht aus dem Jahr 2020 gibt es bei vielen Gesellschaften gute Möglichkeiten der Vereinbarkeit, zum Beispiel Teilzeit und flexible Arbeitszeiten sowie Telearbeit“, so Elke Sasse, Gleichstellungsbeauftragte der Hansestadt Lübeck. „Frauen in der obersten und den oberen Führungsebenen sind jedoch nach wie vor selten“, so ihr ernüchterndes Resümee. Von 31 Geschäftsführern seien nur zwei Frauen. Die Zahl der Positionen ist gestiegen - der Frauenanteil allerdings von 13 % auf 6 % gesunken. Auf der 2. und 3. Führungsebene liege der Frauenanteil - über alle städtischen Gesellschaften hinweg - bei 31 % und sei somit erfreulicherweise um 7 % gestiegen. Das vor diesem Hintergrund die Geschäftsführungsebene so männlich dominiert ist, sei besonders kritisch zu betrachten. In einem deutschlandweiten Vergleich zum Thema liege Lübeck auf Platz 63 von 69; im norddeutschen Vergleich liegt Lübeck hier an letzter Stelle.
Um das zu ändern, müsse die Hansestadt Lübeck selbst als Gesellschafterin mehr tun - in Zusammenarbeit mit den aktuellen Geschäftsführungen. Für die Geschäftsführungen hält sie entsprechende Zielvereinbarungen mit den Geschäftsführungen für notwendig. Insgesamt acht Punkte benennt Elke Sasse in ihrer Stellungnahme zu dem Bericht, die insbesondere im Zusammenspiel auch in den städtischen Gesellschaften die Umsetzung des Grundgesetzes nach vorne bringen sollen. „Erfreulicherweise hat die Bürgerschaft bereits im Mai Ansatzpunkte zu dem Thema beschlossen - so dass ich optimistisch bin, dass im folgenden, dritten Bericht im Jahr 2028 mehr Frauen auch auf der Geschäftsführungsebene zu finden sein werden“, bleibt die Lübecker Gleichstellungsbeauftragte optimistisch.
Der Bericht wurde im Hauptausschuss der Lübecker Bürgerschaft als Tagesordnungspunkt 8.1. beraten.
Die Gleichstellungsbeauftragte Elke Sasse fordert Zielvorgaben für die Geschäftsführung. Foto: Archiv
Text-Nummer: 169687 Autor: Frauenbüro/red. vom 27.11.2024 um 11.17 Uhr