Grüne: Mehr Frauen in die Kommunalpolitik!
Lübeck: Archiv - 11.12.2024, 11.17 Uhr: „Schon am Abend der Kommunalwahl stand fest: Die Bürgerschaft wird keineswegs geschlechterparitätisch besetzt sein“, schreiben die Grünen in einer Mitteilung. „In die neue Bürgerschaftsperiode sind von 49 Mitgliedern 14 Frauen in die Kommunalpolitik gestartet. Seitdem sind 7 Mitglieder von ihrem Mandat zurückgetreten, 6 davon weiblich.“Wir veröffentlichen die Mitteilung der Grünen im Wortlaut:
(„) Die Frauen der Grünen Bürgerschaftsfraktion sind sich einig: Zwar haben alle verschiedene Gründe für ihren Rückzug, dennoch liegen der fehlenden Geschlechterparität strukturelle Herausforderungen zugrunde. So wird ein Großteil der Care-Arbeit heute immer noch von Frauen erbracht und das neben ihrer hauptberuflichen Arbeit. Ein zeitintensives Ehrenamt lässt sich damit häufig nicht vereinbaren.
„Es ist nicht hinnehmbar, dass es in unserer Kommunalpolitik immer noch derart hohe Hürden für Frauen gibt", erklären Silke Mählenhoff, Kimberly D’Amico, Mandy Siegenbrink, Birte Duggen und Judith Balke, Mitglieder der Grünen Bürgerschaftsfraktion. „Wir brauchen dringend Veränderungen, die Frauen den Zugang und Verbleib in der Kommunalpolitik erleichtern.
Wir haben in der Vergangenheit bereits wichtige Maßnahmen angestoßen, um die Rahmenbedingungen zu verbessern. Dazu gehören etwa Initiativen zur Ausweitung und Flexibilisierung der Kinderbetreuung oder die Neuzuschneidung von Ausschüssen, um eine Vereinbarkeit von Mandat und Familie zu fördern. Doch die aktuellen Austritte zeigen, dass dies nicht ausreicht.
Ein zentraler Ansatzpunkt, den wir seit Jahren verfolgen, ist die Einrichtung eines eigenständigen Gleichstellungsausschusses. Wir brauchen eine systematische und verbindliche Auseinandersetzung mit den Herausforderungen, vor denen Frauen in der Kommunalpolitik stehen. Ein Gleichstellungsausschuss kann hier wichtige Impulse setzen und Veränderungen begleiten.“
Gleichzeitig betont die Grüne Fraktion, dass die Verantwortung für die Förderung von Frauen in der Kommunalpolitik nicht allein bei Institutionen wie dem Frauenbüro liegen kann. „Die wichtige Arbeit des Frauenbüros bildet nur einen Teil dessen ab, was getan werden muss. Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, bei der alle politischen Akteure – auch unsere eigene Partei – gefragt sind, aktiv Frauenförderung zu betreiben.“
Die Grünen Bürgerschaftsmitglieder rufen deshalb alle Parteien dazu auf, konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um Frauen in der Politik zu stärken und strukturelle Barrieren abzubauen. „Wir begleiten diesen Prozess mit Nachdruck und setzen uns weiter dafür ein, dass Kommunalpolitik für alle Geschlechter gleichermaßen zugänglich wird."
Mit dieser Botschaft will die Grüne Fraktion auch Frauen dazu ermutigen, sich aktiv in die Kommunalpolitik einzubringen. „Nur gemeinsam können wir die Strukturen verändern, die zu dieser Ungleichheit führen. Und wir laden alle ein, daran mitzuwirken.“ (")
Die Grünen wollen mehr Frauen in der Kommunalpolitik. Foto: HL/Archiv
Text-Nummer: 169984 Autor: Grüne/red. vom 11.12.2024 um 11.17 Uhr