Grüne: Lübeck auf dem Weg zur Meeresschutzstadt
Lübeck: Archiv - 13.12.2024, 10.07 Uhr: Mit großer Mehrheit hat die Bürgerschaft in ihrer letzten Sitzung einen Antrag der Fraktionen Bündnis 90 / Die Grünen und CDU beschlossen, wonach geprüft werden soll, ob Lübeck zur Meeresschutzstadt wird. Darauf weisen die Grünen in einer Mitteilung hin.Wir veröffentlichen die Mitteilung der Grünen im Wortlaut: („)
Dazu Kimberly D’Amico, Bürgerschaftsmitglied: „Meeresschutz ist Klimaschutz. Als Stadt am Meer muss Lübeck Verantwortung übernehmen und alle potentiellen Maßnahmen ausschöpfen, um diesen sensiblen Lebensraum zu schützen. Daher setzen wir uns intensiv für das Projekt Meeresschutzstädte ein.
Das Konzept der Meeresschutzstädte wurde von der Organisation Ocean Summit entwickelt und zielt darauf ab, Städte aktiv in den Schutz der Meere einzubinden und sie durch gezielte Maßnahmen und Strategien zu Akteuren im maritimen Umweltschutz zu machen.
Dabei geht es zum einen um ganz konkrete Maßnahmen wie maritime Schutzprojekte, nachhaltige Müllvermeidung oder der Förderung von wissenschaftlicher und politischer Zusammenarbeit, aber auch um die Sensibilisierung der Stadtgesellschaft und anderer urbaner Akteure, um langfristig die Verbindung zwischen städtischem Lebensraum und Meeresökosystem zu stärken.
Das tägliche Leben der Lübecker ist durch die Nähe zum Meer geprägt und das Meer wirkt oberflächlich wunderschön. In diesem Meer sieht es in Wahrheit leider anders aus. Die Ostsee ist wie die meisten Meere krank und bedroht: Aufgrund des CO2-Eintrags versauern sie. Darüber hinaus werden die Meere immer wärmer, was ihren Artenreichtum akut bedroht. Eingebrachte Nährstoffe führen zur „Überdüngung“, was gerade auch in der Ostsee vermehrt zur Entstehung von Sauerstoffmangelgebieten führt. Der Eintrag von Müll, Mikroplastik und vor allem auch die Munitionsaltlasten belasten die Ostsee stark.
Als Stadt am Meer, die nicht zuletzt über den Tourismus auch wirtschaftlich größtes Interesse an guter Wasserqualität und gesunder Natur haben sollte, ist es eine besondere Verpflichtung aktiv Meeresschutz zu betreiben. Wir sind der Meinung, dass die Prüfung des Bürgermeisters, ob Lübeck Meeresschutzstadt wird, daher nur positiv ausfallen kann. Kiel und Flensburg haben diesen Beschluss schon längst gefasst. Lübeck muss als dritte große Meeresstadt in Schleswig-Holstein nachziehen.“
Silke Mählenhoff, Bürgerschaftsmitglied und stellvertretende Co-Fraktionsvorsitzende ergänzt: „Wir freuen uns, dass unser Antrag in der letzten Bürgerschaftssitzung so eine breite Mehrheit gefunden hat. Dieser Antrag zielt darauf ab, den Aufbau eines grenzüberschreitenden Netzwerks in der Region zu unterstützen, um den Zustand der Lübecker Bucht zu verbessern.
Koordiniert würde das Projekt Meeresschutzstadt dann durch den Ocean Summit, eine Bildungs- und Vernetzungsplattform für den Meeresschutz und die nachhaltige Nutzung mariner Ressourcen.
Der Ocean Summit verfügt über ein Netzwerk von über 100 kooperierenden Organisationen, Institutionen, Initiativen und Verbänden aus den Bereichen Wissenschaft, Umweltschutz, Politik, Wirtschaft, Kunst und Zivilgesellschaft, die das gemeinsame Ziel haben, die Meere besser zu schützen, nachhaltig zu nutzen und damit unser aller Lebensgrundlage langfristig zu erhalten.
Durch die Einführung des Konzepts Meeresschutzstadt kann Lübeck eine aktive Rolle bei der Bewahrung und Verbesserung des maritimen Lebensraums übernehmen und gleichzeitig von den ökologischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Vorteilen profitieren, die ein vitales maritimes Ökosystem mit sich bringt.” („)
„Das tägliche Leben der Lübecker ist durch die Nähe zum Meer geprägt und das Meer wirkt oberflächlich wunderschön. In diesem Meer sieht es in Wahrheit leider anders aus“, meint Bürgerschaftsmitglied Kimberly D’Amico. Foto: Archiv/HN
Text-Nummer: 170024 Autor: Grüne/red. vom 13.12.2024 um 10.07 Uhr