Unabhängige Volt-Partei gegen Abriss von Wohnraum
Lübeck: Archiv - 13.12.2024, 13.17 Uhr: „Die Bürgerschaft hat Ende November beschlossen, sich in ihren Ausschüssen mit unserem Antrag für ein ‚Abriss-Moratorium‘ zu befassen“, schreibt die Fraktion „Unabhängige Volt-Partei“ in einer Mitteilung unter dem Titel „Ein Lichtblick für Menschen auf Wohnungssuche“.Wir veröffentlichen die Mitteilung der Unabhängigen Volt-Partei im Wortlaut: („)
„Der Abriss von sanierungsbedürftigem Wohnraum muss künftig vorerst gestoppt werden. Denn irgendein Dach über dem Kopf ist besser als gar kein Dach über dem Kopf!“, so Tim Stüttgen. „Die Häuser, die abgerissen werden sollen, sind oft von schlechter Substanz und in keinem guten Zustand. Manche haben kleine oder ungünstig geschnittene Wohnungen oder andere Mängel. Aber solch eine Wohnung ist immer noch besser als gar keine Wohnung.“
„Deshalb brauchen wir in Lübeck ein Abriss-Moratorium, also einen Aufschub beim Abreißen alter Häuser, damit in den nächsten Jahren beim Neubau von Wohnraum auch der bestehende weiterhin zur Verfügung steht“, so Tim Stüttgen. „Für die neuen Gebäude müssen geeignete Flächen gefunden werden.“
„Seit Jahren kommt es immer wieder vor, dass Gesellschaften und Genossenschaften, die große Wohnungsbestände bewirtschaften, ihre alten Wohngebäude abreißen, bevor sie an derselben Stelle neue Gebäude bauen. Dazu nehmen sie Mittel der Wohnungsbauförderung in Anspruch. Das hat eine Anfrage unserer Fraktion aus dem Frühjahr dieses Jahres ergeben.“
„Deshalb hat die Bürgerschaft Ende November entschieden, unseren Antrag für ein ‚Abriss-Moratorium‘ im Sozial-, Bau- und Hauptausschuss zu beraten und final in der Bürgerschaft darüber zu beschließen.“
Aus Gründen des Klimaschutzes müssen die großen Wohnungsbaugesellschaften ihre Gebäudebestände klimagerecht sanieren. Diese Sanierungen sind aber oft so teuer, dass es wirtschaftlicher ist, neu zu bauen. Dabei geht aber die im Gebäude gebundene ‚graue Energie‘ verloren, was auch nicht nachhaltig ist.
„Dieser Neubau soll auch unbedingt weitergehen und gern im Volumen wachsen, aber ich möchte, dass wir in Zeiten akuter und drängender Wohnungsnot für einige Jahre darauf verzichten, zuvor Gebäude abzureißen“, sagt Tim Stüttgen. „Ganz schnelle Lösungen sind dabei leider nicht zu erwarten, aber ich hoffe sehr, dass sich unser Kurs in den nächsten Monaten nach und nach ändern wird.“
„Natürlich finde auch ich es unbefriedigend, die energetische Sanierung alter Häuser aufzuschieben. Leider sind manche Gebäude zur Zeit einfach nicht wirtschaftlich sanierbar. Am Ende verschieben wir damit das Problem des Verlusts von Wohnraum durch Abriss nur in die Zukunft. Aber wir müssen jetzt etwas gegen den Mangel an Wohnraum tun! In 10 oder 20 Jahren haben wir hoffentlich eine andere Situation am Wohnungsmarkt und andere Möglichkeiten, Häuser energetisch zu sanieren.“ („)
„Irgendein Dach über dem Kopf ist besser als gar kein Dach über dem Kopf!“, meint Tim Stüttgen. Foto: Symbolbild/HN
Text-Nummer: 170035 Autor: UVP/red. vom 13.12.2024 um 13.17 Uhr