Gefährliche Wetterlage am Sonntagabend
Lübeck: Am Sonntagabend wird in unserem Bereich Eisregen erwartet. Dann wird es sehr glatt, warnt Harald Denckmann nach Auswertung der aktuellen Wettermodelle. Nach einer kurzen Warmfront bleibt es in Lübeck winterlich.Noch liegen die Schneeflocken, die uns kurz einmal das Gefühl von ein wenig Winter gegeben haben. Viele Wetterpropheten hatten ja vor dem Hintergrund des Klimawandels einen super-milden Winter vorhergesagt, liegen damit, zumindest was den Januar betrifft, aber falsch. Am kommenden Montag gibt es vielleicht sogar Temperaturen bis in den zweistelligen Bereich, damit ist es aber sehr schnell wieder vorbei. Im weiteren Verlauf der Woche pendeln sich die Temperaturwerte, grob betrachtet, immer wieder so etwa um den Gefrierpunkt ein. Da wir bis zum 10, Januar etwa vorwiegend Tiefdruckeinfluss haben, ist dieser Umstand durch die einströmenden Luftmassen bedingt und betrifft Tages- und Nachttemperaturen gleichermaßen. Erst um die Mitte des Monats sollte sich dann ein Hochdruckgebiet bei uns eingelagert haben, das aber so liegt, dass wir weiterhin im Einflussbereich von kühlen Luftmassen bleiben werden. Dann könnten wir aber trockene Tage haben, vielleicht sogar mit Sonne.
Das ist natürlich nicht sicher, denn ob die Sonne scheint oder saisonbedingt Hochnebel vorherrscht, ist aus heutiger Sicht natürlich nicht vorhersagbar. Zusammenfassend kann man also sagen, dass wir bis etwa 20. Januar typisches Winterwetter um den Gefrierpunkt herum zu erwarten haben, mit wenig Niederschlägen, die dann eventuell auch einmal als kleine Schneegebiete auftreten könnten.
Kommen wir jetzt aber zum derzeitigen ersten Januarwochenende. An der Übersichtskarte ist gut zu erkennen, dass sich eine Warmfront von Südwest in Richtung Nordost am Sonntag langsam über ganz Deutschland schiebt. Dort wo sie durchzieht wird es von jetzt auf gleich spürbar wärmer. Der wahrscheinlich im Vorfeld auftretende Schnee wandelt sich dann langsam in Eisregen und später in ganz normalen Regen um.
In den Medien wird dann gern von Blitzeis gesprochen, ein etwas irreführender Begriff, denn letztlich handelt es sich lediglich darum, dass der Regen auf dem gefrorenen Boden sich natürlich sofort in Eis umwandelt. So schnell wie das passiert, kann von den Straßendiensten gar nicht dagegen angestreut werden und deswegen ist sehr wahrscheinlich, dass es am Sonntag, den 5. Januar, in den Abendstunden auf den Straßen zu etlichen Glätteunfällen kommen wird. Besonders ältere Mitbürger sollten dann am besten gar nicht vor die Tür gehen denn selbst ein harmloser Gang zum Briefkasten könnte schnell zur Bekanntschaft mit den Lübecker Chirurgen führen. Das gilt im Übrigen auch für Radfahrer die bei derartigen Verhältnissen schnell einmal an einer vereisten Bordsteinkante scheitern. Nach etwa drei Stunden ist diese gefährliche Lage in der Regel vorbei. Warme Luftmassen und warmer Regen haben die Eisschicht dann wieder abgetaut.
Im Schaubild ist der ganze Vorgang nochmal genau erläutert. Wenn der Regen einsetzt sollte man als Autofahrer möglichst schnell runter vom Gas. Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele Lkw bei derartigen Wetterlagen immer noch mit unverminderter Geschwindigkeit weiterfahren. Die Unfallbilder sehen wir dann in den Nachrichtensendungen.
Wie es weitergeht mit dem Winterwetter werden wir dann ab Mitte des Monats sehen. Bisher gibt sich der Winter doch recht moderat und etwa im erwartbaren Rahmen.
Am Sonntagabend wird es glatt. Foto: JW, Grafiken: Harald Denckmann
Text-Nummer: 170277 Autor: Harald Denckmann vom 04.01.2025 um 18.23 Uhr