Silvester: Polizei bittet um Fotos und Videos
Lübeck - St. Gertrud: Im Behaimring wurden in der Silvesternacht Einsatzkräfte und Passanten mit Pyrotechnik beschossen und mit Böllern beworfen (wir berichteten). Mittlerweile hat das Kommissariat 15 der Bezirkskriminalinspektion Lübeck die Ermittlungen aufgenommen und dazu ein Hinweisportal eingerichtet.Kurz vor Mitternacht wurden Polizei und Feuerwehr aufgrund eines brennenden Müllcontainers im Behaimring alarmiert. Im Zuge der Löscharbeiten kam es zum Abschuss von Pyrotechnik und zu Böllerwürfen, die sich ausgehend von einer rund 50-köpfigen Personengruppe gegen Passanten und die Einsatzkräfte richteten. Die Polizei nahm einen 18-jährigen Lübecker vorläufig fest. Ermittlungen wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs und versuchter gefährlicher Körperverletzung sind aufgenommen. Vor dem Hintergrund der Ermittlungen sucht die Polizei weitere Zeugen, die Angaben zu der Personengruppe und der Gesamtsituation im Behaimring machen können.
Wie der Polizei bekannt ist, haben mehrere umstehende Personen das Geschehen mit dem Handy gefilmt. Eigens hierfür haben die Ermittler des Kommissariats 15 nun ein Hinweisportal eingerichtet. Wer also selbst Videoaufzeichnungen oder Bilder gemacht hat, wird gebeten, das Material auf dem Hinweisportal hochzuladen. Zu erreichen ist das Portal über die Webseite sh.hinweisportal.de.
Auch ohne dies bitten die Ermittler Zeugen, die weitere Angaben zu der Personengruppe machen können, sich telefonisch unter der Rufnummer 0451/1310 an sie zu wenden.
Die Polizei bittet um Fotos und Videos zu den Ereignissen im Behaimring in der Silvesternacht. Foto: Bilal Rhue/Archiv
Text-Nummer: 170341 Autor: PD Lübeck/red. vom 08.01.2025 um 14.54 Uhr
Kommentare zu diesem Text:
Horsti
schrieb am 08.01.2025 um 18.07 Uhr:
Fünfzig Beteiligte, eine(!) Festnahme. Kein Wunder, daß Keiner mehr vor Irgendwas Respekt hat, wenn keinerlei Konsequenzen drohen. Der Staat als alter, zahnloser Wachhund taugt nicht mehr.
Donnie Trampel
schrieb am 08.01.2025 um 18.10 Uhr:
Hatten die (zu) wenigen Einsatzkräfte keine eigenen Kameras dabei?
Ich weiß von weniger brisanten Einsätzen, dass immer Fotos gemacht wurden?
Oder durften etwa keine Aufnahmen gemacht werden?
Ruth Kock
schrieb am 08.01.2025 um 22.00 Uhr:
@Donnie Trampel, ist der Name bei dir Programm? Die Einsatzkräfte hatten mit Sicherheit anderes zu tun alz zu Filmen!
Bodycam's gibt es noch h nicht so viele und die zeichnen nicht auf was im Umfeld passiert sondern das gegenüber und das Handeln der Einsatzkräfte!
Käpten Dotterbart
schrieb am 09.01.2025 um 20.42 Uhr:
Mich würde mal interessieren wieviel Beamte dort eingesetzt waren. Wenn es nur 4 oder 5 waren kann ich verstehen das es nur eine Festnahme gab. Vielleicht könnten Filmemacher ja ihre Streifen auch mal auf Youtube oder TikTok hochladen.
ein Anwohner
schrieb am 09.01.2025 um 21.17 Uhr:
Hallo,
die Polizei hat eigene Filmaufnahmen gemacht, aber mehr als eine Kamera habe ich nicht gesehen. Mit einer Kamera kann man zwar viel aber nicht alles Festhalten.
Mehr als eine Festnahme gab es nicht, weil die meisten Umstehenden reichlich Respektabstand zur Polizeikette gehalten haben. Es flogen anfangs zwar aus der zweiten Reihe einige wenige Böller und es gab 2-3 fehlgeleitete Raketen, weil viele Leute rumstanden war es nicht möglich deren "Absender" eindeutig ausfindig zu machen. Nachdem sich die Polizeikette jedoch etabliert hatte war das vorbei, weil diverese Jugendliche die auf die Polizei losgehen wollten, von ihren Landleuten zurückgehalten wurden und so von dieser Seite eine weitere Eskalation verhindert wurde.
Auch ich als unbeteiligter habe, sicherlich unbeabsichtigt, einige Böller im Bereich der Beine abbekommen. Es wurde um das abgesperrte Feuer herum dermaßen viel "geballert", dass für alle die sich draußen aufhielten die gesamte Straße kein ungefährliches Terrain war.
Der eine der Verhaftet wurde, so hatte ich den Eindruck, wollte zunächst friedlich die Sperre passieren (warum weiß ich nicht). Als die Polizei ihn nicht durchließ drängte er in die Kette, wurde daraufhin von einem Polizisten zurückgestoßen und lautstark aufgefordert sich zu entfernen. Als er dann zum dritten mal versuchte durch die Sperre zu kommen, wurde er von 3 Polizisten zu Boden gerungen und festgenommen...... Wie blöd kann man eigendlich sein.....
Danach haben Hundeführer dafür gesorgt, dass der nötige Respektsabstand eingehalten wurde.
Die Polizisten machten einen recht gelassenen aber auch souveränen Eindruck und waren ebenfalls darauf bedacht die Situation nicht weiter zu eskalieren.
Insgesamt kann man sagen, lief das Ganze noch recht friedlich ab. Ich habe in meinem langen Leben auf so mancher Demo schon deutlich heftigeres gesehen und miterlebt..
Nachdem die Feuerwehr den Brand endlich löschen konnten, zogen sich die Einsatzkräfte in Bereitstellung auf die Brandenbaumer Landstraße zurück. Als dann alles friedlich blieb, rückten sie wieder ein.
Es war jetzt das vierte oder fünfte Mal, dass zu Sylvester im Behaimring ein Papiercontainer angezündet wurde. Das entwickelt sich langsam zu einer Art Tradition. Das ist aber eine Tradition auf die ich und viele andere Anwohner gerne verzichten können.
Sollte die Stadtverwaltung jetzt ein lokales Böllerverbot erlassen, würde das meine Zustimmung finden....
Grüße von einem Anwohner aus dem Behaimring