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Blutproben blitzschnell: UKSH nimmt moderne Rohrpost in Betrieb

Lübeck - St. Jürgen: Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) hat an den Standorten Kiel und Lübeck zwei hochmoderne Rohrpostanlagen in Betrieb genommen. Die Anlagen gehören zu den größten und technisch fortschrittlichsten ihrer Art in Deutschland.

„Mit der Eröffnung unserer Neubauten im Jahr 2019 haben wir die Grundlage für dieses innovative Transportsystem gelegt und freuen uns, dass nun dieser weitere Meilenstein unseres Baulichen Masterplans erreicht wurde“, sagt Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender (CEO) des UKSH. „Diese Innovation steigert die Effizienz im Klinikalltag und entlastet unsere Mitarbeiter spürbar. Zudem reduziert die Rohrpost durch den Wegfall zahlreicher Transportfahrten den CO₂-Ausstoß erheblich und trägt somit zur Nachhaltigkeit des UKSH bei.“

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Technisches Miniatur-Wunderland im UKSH: Die OpenLog-Stationen (links) entleeren die Rohrpostbüchsen eingenständig und leiten die Proben direkt an die vollautomaische Laborstraße (Hintergrund) weiter. Hier werden die Proben ohne weitere manuelle Eingriffe sortiert, vorbereitet und der Analytik zugeführt.

Die Anlagen, die mit einem ausgeklügelten System aus Luftdruck und Vakuum arbeiten, befördern speziell entwickelte Transportbüchsen sicher und effizient durch das weitläufige Rohrnetz. Diese Büchsen sind für den Transport von Laborproben, Blutprodukten, Medikamenten und weiteren medizinischen Materialien ausgelegt. Sie schützen sensible Inhalte und ermöglichen eine zuverlässige Beförderung. Je nach Dringlichkeit oder Art des Gutes bewegen sich die Büchsen mit Geschwindigkeiten zwischen 2,5 und 3 Metern pro Sekunde. Leerbüchsen werden mit bis zu 6 Metern pro Sekunde transportiert.

Eine Besonderheit der neuen Rohrpostanlagen sind die sogenannten OpenLog-Stationen. Diese innovativen Systeme entleeren die Rohrpostbüchsen eigenständig und leiten die Proben über ein Transportband an die automatisierte Laborstraße weiter. Ohne manuelle Eingriffe erreichen die vorsortierten Proben die Analytik. Diese Verbindung aus Rohrposttechnologie und Laborautomation spart wertvolle Zeit, steigert die Effizienz in der Diagnostik und unterstützt die Labormitarbeitenden dabei, sich auf die eigentliche Analytik zu fokussieren. Mit Inbetriebnahme der Anlage bauen die Labore des UKSH ihren Technologievorsprung weiter aus.

Besonders wichtige Transportgüter wie Blutprodukte können über sogenannte Vorranglinien mit Priorität versendet werden. Dadurch wird sichergestellt, dass lebenswichtige Präparate jederzeit rechtzeitig verfügbar sind, zum Beispiel bei Operationen. Zudem verbindet eine spezielle Direktlinie den OP mit der Pathologie, sodass Probenmaterial noch während eines Eingriffs in kürzester Zeit analysiert werden kann.

Jede der Anlagen kann bis zu 500 Transporte pro Stunde bewältigen, bei einer durchschnittlichen Transportzeit von nur wenigen Minuten. Zum Start werden täglich mehrere Hundert durchgeführt. Die Anzahl wird in den kommenden Jahren deutlich steigen, da die Anlagen weiter ausgebaut werden, um alle Bereiche schrittweise anzubinden und die volle Kapazität bis 2028 zu erreichen.

Am Campus Kiel startet die Rohrpost mit einer Streckenlänge von 6.000 Metern und 63 Versandstationen. Bis 2028 soll sie auf 8.000 Meter und zusätzliche 28 Stationen erweitert werden. Am Campus Lübeck beträgt die Netzlänge derzeit 8.000 Meter mit 37 Stationen. Auch hier ist ein Ausbau auf 12.000 Meter und 45 Stationen geplant. Damit zählt die Anlage dann zu den größten ihrer Art in Deutschland.

Die Anlagen sind einfach zu bedienen, sodass Mitarbeiter schnell mit dem System vertraut werden. Am Campus Kiel verbindet die Rohrpost im ersten Schritt alle Bettenstationen/ Ambulanzen und Funktionsbereiche des Neubaus (Haus C), einschließlich der Interdisziplinären Notaufnahme, das OP-Zentrum, das Haus E (Hämatologie und Onkologie), das Laborzentrum (Zentrallabor/Klinische Chemie, Transfusionsmedizin, Mikrobiologie), die Apotheke sowie die Pathologie. Am Campus Lübeck sind vorerst alle Stationen und Bereiche im Neubau (Haus A), das Zentrallabor und die Apotheke angeschlossen. Im Laufe des Jahres wird die Transfusionsmedizin in Lübeck integriert.

Ein Versand aus der Krankenhaus-Apotheke des UKSH: Die Anlagen sind einfach zu bedienen, sodass Mitarbeitende schnell mit dem System vertraut werden. Fotos: UKSH

Ein Versand aus der Krankenhaus-Apotheke des UKSH: Die Anlagen sind einfach zu bedienen, sodass Mitarbeitende schnell mit dem System vertraut werden. Fotos: UKSH


Text-Nummer: 170476   Autor: UKSH/red.   vom 16.01.2025 um 14.31 Uhr

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