Gedenken an Brandkatastrophe auch im Hansemuseum
Lübeck: Am 18. Januar 1996 starben in der Hafenstraße zehn Menschen, darunter sieben Kinder, auf grauenvolle Weise. Es gab viele Schwerverletzte, die nur durch einen Sprung aus dem Fenster oder durch Rettung vom Dach überlebten. Die Brandursache wurde bis heute nicht aufgeklärt. Das Europäische Hansemuseum lädt am kommenden Freitag zu einer Gedenkveranstaltung ein.Am 24. Januar 2025 um 19 Uhr findet im Europäischen Hansemuseums eine Veranstaltung zum Gedenken an den Brandanschlag in der Hafenstraße im Jahr 1996 statt. Gezeigt wird die achte Episode der mit dem Grimme Online Award ausgezeichneten Webdokumentation »Gegen uns« der Journalistin und Dokumentarfilmerin Julia Oelkers.
Die Dokumentation gibt den Überlebenden und Hinterbliebenen erstmals Raum, öffentlich über ihre Erlebnisse und die weitreichenden Folgen des Anschlags zu sprechen. Sie fordern einen Untersuchungsausschuss im Landtag von Schleswig-Holstein, um die Hintergründe des Anschlags doch noch aufzuklären. Im Anschluss an die Filmvorführung findet ein Gespräch mit der Filmemacherin Julia Oelkers statt, in dem die Erfahrungen der Überlebenden und Hinterbliebenen und die bis heute andauernde Straflosigkeit der Täter im Mittelpunkt stehen.
Hintergrund: In den frühen Morgenstunden des 18. Januar 1996 brannte die dreistöckige Unterkunft für Geflüchtete in der Hafenstraße 52 in Lübeck. Bei dem Brand kamen zehn Menschen, darunter sieben Kinder, ums Leben. 38 weitere Menschen wurden schwer verletzt. Die Tat konnte nie aufgeklärt werden, obwohl es einige Verdächtige gab.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Initiative Hafenstraße und Zebra e.V. im Beichthaus des Europäischen Hansemuseums statt. Der Eintritt ist frei, jedoch wird die Buchung eines kostenfreien Tickets im Online-Shop des EHM unter hansemuseum.eu empfohlen.

Auch das Hansemuseum hat eine Gedenkveranstaltung zu der Brandkatastrophe organisiert. Foto: Archiv
Text-Nummer: 170506 Autor: EHM/red. vom 18.01.2025 um 10.39 Uhr