Hecke im Weg: Bürger sollen Bürger melden
Lübeck: Ungepflegte Hecken wachsen vom Grundstück schon mal auf die Gehwege. Da kann es so eng werden für Fußgänger, dass sie auf die Straße ausweichen müssen. Ein Ärgernis, das es laut Bürgermeister Jan Lindenau in allen Stadtteilen gibt. Auf der Stadtteilkonferenz in Travemünde empfahl er, so etwas zu melden. Am besten mit Foto. Dann wird das Ordnungsamt aktiv.Das Ganze sei ein Dauerthema, erklärt Bürgermeister Jan Lindenau. „Das haben wir in allen Stadtteilen“. Gemeint sind Fußgängersteige, die nicht mehr gut genutzt werden können, weil anliegende Hecken die Bereiche überwuchern. Er empfiehlt, in so einem Fall das Anliegenmelder-System der Stadt zu nutzen. „Wir nutzen diese Hinweise dann“, sagte der Bürgermeister.
Foto zur Beweissicherung schicken
„Wenn Sie ein Foto mitschicken, dann sind wir noch glücklicher. Weil wir dann niemanden rausschicken müssen, um das Foto extra zu machen. Wir müssen nämlich eine Beweissicherung machen“, erläuterte der Bürgermeister. Zuständig seien dann das Ordnungsamt und der Bereich Stadtgrün und Verkehr. Die Kollegen seien gut eingespielt bei dem Punkt, versicherte Jan Lindenau.
Brief vom Ordnungsamt mit Fristsetzung
Wenn es eine städtische Hecke ist, die in den Gehweg wächst, werden Mitarbeiter des Bereichs Stadtgrün und Verkehr rausgeschickt, das Grün zurückzuschneiden. „Und wenn wir feststellen, dass es ein privater Eigentümer ist, dann tritt der Ordnungsdienst ein“, erläuterte Bürgermeister Jan Lindenau. Der Heckenbesitzer wird dann erst einmal schriftlich informiert. „Dann gibt es eine Frist, die wir abwarten müssen.“
Wer die Frist versäumt, für den wird es teuer
Wenn die Frist zum Freischneiden des Gehwegs nicht eingehalten wird, gibt es eine „entsprechende Ordnungsrechtliche Maßnahme“, erläuterte der Bürgermeister. „Dann kommen wir mit der Kettensäge und machen das selber…“ Er rät aber jedem, seine Gartenarbeit nicht durch die Stadt erledigen zu lassen. Denn dann würden das Ordnungsgeld plus die entsprechenden Entsorgungsmaßnahmen plus der Einsatz der Mitarbeiter zu bezahlen sein.
Zum Schluss droht das Inkasso
Nicht zahlen ist auch keine gute Idee: „Ich kann ihnen nur raten, machen Sie die Hecke selber weg“, so Lindenau. Sonst komme man auch noch für das Forderungsmanagement der Stadt in Betracht. Das Inkasso laufe mittlerweile richtig gut, so der Bürgermeister, da komme viel rein auf das Konto. „Lassen Sie es nicht so weit kommen. Wenn Sie einen Brief von uns kriegen, dass wir festgestellt haben, die Hecke wächst rüber, machen Sie es auch“, wiederholte Lindenau. „Und wenn Sie feststellen, dass es Sie stört, dann schicken Sie uns das, dann kümmern wir uns darum.“

Wer sich hartnäckig weigert, den Gehweg von seiner Hecke freizuhalten, kann richtig Ärger bekommen. Genervte Passanten können Beweisfotos an die Stadt schicken. Foto: Archiv/HN
Text-Nummer: 170569 Autor: Helge Normann vom 22.01.2025 um 18.01 Uhr