FDP
FDP

FDP: Deutschland muss weniger kompliziert werden

Lübeck: Etwa 150 Gäste kamen am Donnerstagabend zum Schuppen 9, um sich anlässlich des Neujahrsempfanges der Lübecker FDP einen Eindruck vom Wahlkampf der Lübecker Liberalen zu machen. Es war eine bunte Mischung aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, die dort zusammenkam. Auffällig war, dass auch sehr viele CDU-Mitglieder unter den Gästen zu sehen waren.

Bild ergänzt Text

Es war ja auch ein interessanter Redner geladen, schließlich ist Christian Dürr aus Niedersachsen der derzeitige Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, und damit unmittelbar dran am Berliner Geschehen. Und noch ein weiterer Gast aus dem Bundestagsbüro war dabei. Robert Schörck, derzeit FDP Bundestags Direktkandidat im Lübecker Wahlkampf, ist beruflich für Christian Dürr als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Deutschen Bundestag tätig.

Nach Eröffnung durch den stellvertretenden Vorsitzenden Ulf Hansen, der den Lübecker Parteichef Thomas Rathcke vertrat, ergriff dann auch Robert Schörck das Wort und gab zunächst einmal ein paar Eindrücke von seiner Person, denn er wurde quasi als Senkrechtstarter von der Partei für die Bundestagskandidatur nominiert. Die Rahmenbedingungen müssen besser werden, war sein Credo und er führte in diesem Zusammenhang gleich mehrere Beispiele an, wo die Regulierungswut deutscher Behörden nach bürokratischen Kapriolen zum Teil jahrelang über die eigenen Fallstricke stolperte. Klassiker, wie das Wechselgeldprotokoll im Gastgewerbe waren natürlich auch dabei.

Am Beifall merkte man, dass der junge Kandidat sich binnen kürzester Zeit in der Lübecker Partei durch den Schwung, den er hineingebracht hat, großes Ansehen erworben hat. Robert Schörck ist in einem traditionsreichen Tischlereibetrieb in Lübeck aufgewachsen, hat am Johanneum Abitur gemacht und anschließend ein Wirtschaftsstudium erfolgreich absolviert, bevor er Mitarbeiter im Bundestag wurde. Er befindet sich jetzt im Wahlkampf in Lübeck und lobt das faire Miteinander im Umgang mit seinen Mitbewerbern von den anderen Parteien. "In der Sache unterscheiden wir uns, aber persönlich ist es ausgesprochen angenehm", ist sein bisheriger Eindruck.

Bild ergänzt Text

Thorsten Fürter stellte anschließend einige kommunalpolitischen Aspekte in den Mittelpunkt. Zu viele Mitarbeiten erzeugen zeitweise Verwaltungswust, hat er beobachtet und schwer bemängelt er, dass die Wärmeplanung für die Hansestadt seiner Meinung nach nicht schnell genug vorankommt. "Der Bürger muss wissen, wie er heizen soll", sonst wird er nicht investieren, gab er zu bedenken.

Hauptredner Christian Dürr eröffnete mit dem derzeitigen Klassiker aller Wahlkämpfer, dem Bürokratieabbau, und führte gleich ein praktisches Beispiel mit dem in Wirtschaftskreisen höchst umstrittenen 'Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz' an. "Wir sind auch gegen Kinderarbeit", sagte er gleich zu Beginn, aber die Lieferanten machen lieber Verträge mit China, als dass sie bei uns über die Herkunft jeder Bohne einen Nachweis erbringen müssen. Da muss es vernünftige Lösungen geben.

'Weniger Staat' zog sich immer wieder durch seine Ausführungen verbunden mit 'mehr Vertrauen in die Bürger'. Dabei kam Robert Habecks Vorschlag zur Kapitalbesteuerung auch unter die Räder. Vermögensaufbau für die Mittelschicht muss erleichtert, nicht erschwert werden, war seine Überzeugung. Zuschauerfragen wurden auch noch beantwortet. Bei einer Frage nach der Haltung der Partei zu Elon Musk wurde deutlich, dass alle Parteien nach dessen jüngsten Einlassungen zur deutschen Politik eine deutlich kritischere Haltung eingenommen haben, als noch vor einem halben Jahr. Allen im Saal war bewusst, dass die Liberalen um jede Stimme kämpfen. Sie sind hart an der 5 Prozent Grenze und die Gefahr, dass sie den Einzug in den Bundestag knapp verpassen könnten ist vor dem Hintergrund der derzeitigen Umfragewerte aller Institute recht groß. Am Tag der Veranstaltung, war der 23. Januar. Es ist bleibt ihnen noch genau ein Monat Zeit, das Blatt zu wenden.

Im Orginal-Ton hören Sie ein Interview von Harald Denckmann mit Robert Schörck und Christian Dürr.

Christian Dürr, Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion, war beim Neujahrsempfang der Lübecker FDP zu Gast. Fotos, O-Ton: Harald Denckmann

Christian Dürr, Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion, war beim Neujahrsempfang der Lübecker FDP zu Gast. Fotos, O-Ton: Harald Denckmann


Hier hören Sie den Originalton:

Text-Nummer: 170595   Autor: Harald Denckmann   vom 23.01.2025 um 23.09 Uhr

Text teilen: auf facebook +++ auf X (Twitter) +++ über WhatsApp

Text ausdrucken. +++  Text ohne Bilder ausdrucken.


Please enable / Bitte aktiviere JavaScript!
Veuillez activer / Por favor activa el Javascript![ ? ]