16.400 Menschen in Lübeck von Arthrose betroffen
Lübeck: Die Gelenkerkrankung Arthrose ist auch in Lübeck weit verbreitet. Allein rund 10.400 Menschen leiden darunter im Knie- oder Hüftgelenk. Das belegt eine aktuelle Auswertung der AOK NordWest.Danach wurde im Jahr 2022 bei etwa 6.000 (3,3 Prozent der Bevölkerung) Menschen die sogenannte Coxarthrose, eine Gelenkerkrankung am Hüftgelenk, und bei rund 10.400 (5,8 Prozent der Bevölkerung) eine Gonarthrose am Kniegelenk diagnostiziert. Arthrose ist nicht heilbar, aber die Symptome lassen sich lindern. „Die schmerzhafte Erkrankung kann einen hohen Leidensdruck auslösen und nicht nur das berufliche, sondern auch das private Leben erheblich einschränken. In vielen Fällen kann der Krankheitsverlauf mit konservativer, ambulanter Therapie sowie medikamentöser Behandlung positiv beeinflusst werden. Als sinnvolle Ergänzung können Betroffene selbst viel tun: Gezielte Bewegung und ein normales Körpergewicht helfen, Schmerzen zu lindern und vorzubeugen“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Reinhard Wunsch.
In den meisten Fällen beginnt die Krankheit schleichend ab dem 50. Lebensjahr. Zu den charakteristischen Symptomen der Arthrose gehören Gelenkschmerzen bei Bewegungsbeginn. Häufig verstärken sich arthrosebedingte Anlaufschmerzen früher oder später, wenn die betroffenen Gelenke belastet werden. Geht der entstandene Belastungsschmerz in einen belastungsunabhängigen Schmerz über, ist dies ein deutlicher Hinweis darauf, dass die Arthrose fortschreitet und sich der Gelenkknorpel abbaut. Warum sich der Gelenkknorpel bei manchen Menschen schneller abbaut als bei anderen, ist noch nicht eindeutig geklärt. Vermutlich spielen hormonelle Einflüsse und erbliche Veranlagungen eine wichtige Rolle, ebenso das zunehmende Alter.
Durch die Veränderungen in den Gelenken und durch schmerzvermeidende Schon- oder Fehlhaltungen kommt es nicht selten zu Muskelverspannungen, die weitere Schmerzen verursachen. Im weiteren Verlauf der Erkrankung sind Entzündungsschübe möglich, die die Beweglichkeit der Gelenke einschränken und Spannungsgefühle verursachen. Mitunter versteifen und verformen sich die Gelenke. Dann kann eine gelenkersetzende Operation angezeigt sein. „Eine operative Therapie ist nicht das Mittel der ersten Wahl, manchmal aber unumgänglich. Verschiedene konservative Therapien wie eine medikamentöse Behandlung und Physiotherapie können aber helfen, die Beschwerden deutlich zu lindern“, so Wunsch. Besonders Bewegung und ein gezielter Muskelaufbau sind effektive Therapien bei Arthrose. Denn regelmäßige Bewegung beugt einer weiteren Versteifung und Fehlbelastung vor. Gezieltes Training baut Muskeln auf, die die Gelenke entlasten können.
Damit Betroffene gemeinsam mit ihrem Arzt eine informierte Entscheidung für oder gegen eine Operation treffen können, bietet das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) unter gesundheitsinformation.de eine Entscheidungshilfe für Patientinnen und Patienten mit Kniegelenksarthrose an.

Gegen Schmerzen bei Arthrose helfen regelmäßige Bewegung und ein gezielter Muskelaufbau. Foto: Archiv
Text-Nummer: 170661 Autor: AOK/red. vom 01.02.2025 um 11.41 Uhr
Kommentare zu diesem Text:
Gero Markus (Lübeck)
(eMail: geromarkus@hotmail.com) schrieb am 03.02.2025 um 17.23 Uhr:
Seltsam, dass ausgrechnet ein Fahrradwegeschild zum Thema Arthrose und Bewegung abgebildet wird. Ich habe hier in Lübeck gelernt, dass die Stadt mit hervorragender Infrastruktur ideal zum Fahrradfahren einlädt und außerdem Fahrradfahren europaweit gut möglich ist, sogar auf Kosten des Autoverkehrs, in Lübeck das aber objektiv gar nicht möglich ist.
Ich habe noch nicht verstanden, was in Lübeck so anders ist als im übrigen Europa und warum, wo Lübeck doch am besten kein Geld mehr für einen Radweg ausgeben sollte, weil die doch so toll sind, keiner mit dem rad zur Arbeit fahren kann, sondern höchstens ein paar Schönwetterfreizeitsportler sich auf Zweirädern fortbewegen - aber egal.
Dann werden die Lübecker also zwangsläufig mehr mit Arthrose zu kämpfen haben als das übrige Europa.
Sollte mir jemand mitteilen, dass meine Argumentation sich hier widerspricht, so hat der jenige Recht. Ich gebe zu Bedenken, dass ich das widergebe, was ich hier in Zuschriften lese. Verstanden habe ich das auch nicht.