Helfende Hände für wandernde Amphibien gesucht
Lübeck - St. Lorenz Nord: Mit Einsetzen der milden Temperaturen verlassen wieder tausende Amphibien ihrem Instinkt folgend die geschützten Winterquartiere und beginnen die Wanderung zu ihren Laichgewässern. An der Straße Lübschenfeld benötigen sie für eine sichere Überquerung Hilfe.Müssen die Lurche - wie Amphibien auch genannt werden - Straßen überqueren, wird aus einer beschwerlichen Wanderung für Kröten, Frösche und Molche meist eine Reise ohne Wiederkehr. Viele werden überfahren oder sterben durch ein sogenanntes Barotrauma. Dabei entsteht durch eine zu hohe Geschwindigkeit ein starker Strömungsdruck an einem Fahrzeug, der bei den Tieren auch ohne direkten Kontakt zu tödlichen inneren Verletzungen führt.
Nachdem im Jahr 2022 zahlreiche Amphibien in der Straße Lübschenfeld im Stadtteil Buntekuh und St. Lorenz Nord auf diese Weise zu Tode kamen, wurde dort im folgenden Jahr unter der Führung der unteren Naturschutzbehörde (UNB) eine Amphibienschutzmaßnahme angestoßen. Mit einem Schutzzaun wurden die Tiere vor der Straße abgefangen und von freiwilligen Helfern zweimal täglich sicher auf die andere Straßenseite getragen. In den Jahren 2023 und 2024 konnten so nahezu alle dort wandernden Amphibien vor dem sicheren Unfalltod gerettet werden.
Und auch in diesem Jahr soll die Maßnahme weiter durchgeführt werden. „Hierfür brauchen wir in der Zeit von Februar bis Mai auch wieder aktive Unterstützung“, ruft Jan Lobik von der UNB gemeinsam mit der Amphibiengruppe des Lübecker Naturschutzbundes (NABU) zur Mitarbeit auf. „Wer beim Zaunaufbau oder dem Übersetzen der Amphibien mitmachen möchte, kann sich gerne bei uns melden. Wir - und vor allem die Tiere - sind dankbar für jede helfende Hand.“
Neben der Organisation der Helfer hält die NABU-Amphibiengruppe die Maßnahme wie in den Vorjahren statistisch fest. „Durch das Monitoring stellen wir fest, welche Arten und wie viele Individuen in diesem Bereich wandern“, erklärt die Vorsitzende der Gruppe Nina Stubenrauch. „Diese Daten helfen uns dann bei der Planung weiterer Maßnahmen.“
Unterstützer und Interessierte können sich gerne über die Mail-Adresse des NABU nabu-luebeck@t-online.de oder telefonisch zu den Geschäftszeiten des NABU Lübeck unter der Rufnummer 0451/76666 melden. Weitere Informationen gibt es auf der Webseite www.nabu-luebeck.de.

Eine gerettete Erdkröte. Foto: Anna Sander/NABU
Text-Nummer: 170686 Autor: NABU/red. vom 28.01.2025 um 19.11 Uhr