Warnstreik im öffentlichen Dienst am Mittwoch in Lübeck
Lübeck: Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di ruft am kommenden Mittwoch, 5. Februar 2025, alle Beschäftigten des öffentlichen Dienstes im Großraum Lübeck und den umliegenden Kreisen und Gemeinden zum ganztägigen Warnstreik auf. Einschränkungen im regulären Betriebsablauf der kommunalen Dienststellen und Betriebe sind daher nicht ausgeschlossen.Aufgerufen am Mittwoch, 5. Februar, sind alle Beschäftigten der Hansestadt Lübeck inklusive der städtischen Senioreneinrichtungen, der Entsorgungsbetriebe, der Stadtreinigung, der Stadtwerke Lübeck Gruppe (mit Ausnahme der SWL Mobil), des städtischen Theaters, der Sana-Kliniken Lübeck, der Kreise Ostholstein, Stormarn und Herzogtum-Lauenburg, sowie der umliegenden Gemeinden.
Die Streikenden treffen sich ab 8.30 Uhr am Gewerkschaftshaus und werden gegen 10-30 Uhr einen Demonstrationszug durch die Innenstadt mit Zwischenkundgebung auf dem Koberg veranstalten. Dabei wird es zu Verkehrsbehinderungen kommen.
Der Abschluss der Veranstaltung ist für 12.30 Uhr am Gewerkschaftshaus geplant. Die Gewerkschaft schließt weitere Warnstreiks vor der 2. Verhandlungsrunde am 17./18. Februar
nicht aus.
„Nachdem die erste Verhandlungsrunde ohne ein Angebot der Arbeitgeber endete, werden die Beschäftigten nun ein klares Zeichen setzen, um die berechtigten Forderungen in die Öffentlichkeit zu tragen“, teilt dazu Andreas Wübben, ver.di - Geschäftsführer des Bezirks Lübeck/Süd-Ostholstein dazu mit.
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) fordert in der Tarifrunde von Bund und Kommunen 2025 ein Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich für Entgelterhöhungen und höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem fordert ver.di drei zusätzliche freie Tage, um der hohen Verdichtung der Arbeit etwas entgegenzusetzen sowie einen weiteren freien Tag ausschließlich für Gewerkschaftsmitglieder. Für mehr Zeit-souveränität und Flexibilität soll zudem ein spezielles Arbeitszeitkonto sorgen, über das Beschäftigte selbst verfügen können.
Der zuständige Gewerkschaftssekretär Markus Ameln weist darauf hin, dass es nicht ausreiche, Verständnis für die starke Überlastung und die finanzielle Situation der Beschäftigten zu äußern. Wichtig sei vielmehr, Lösungen für die Entlastung herbeizuführen und die Gehälter deutlich anzuheben. Nur so könne der öffentliche Dienst attraktiver gemacht und mehr Arbeits- und Fachkräfte gewonnen werden. Die Beschäftigten seien überlastet, viele Kommunen seien kaum noch handlungsfähig. „Die Beschäftigten müssen mit immer weniger Personal immer mehr Aufgaben bewältigen. Über kurz oder lang droht ein Kollaps, wenn jetzt nicht gehandelt wird“, mahnt Markus Ameln.
„Die Beschäftigten erwarten konkrete Antworten auf ihre Forderungen. In diesen unsicheren Zeiten ist es besonders notwendig, zielorientiert zu verhandeln. Deshalb erwarten wir in der zweiten Runde ein verhandlungsfähiges Angebot“, ergänzt ver.di-Geschäftsführer Andreas Wübben.

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di ruft alle Beschäftigten des öffentlichen Dienstes im Großraum Lübeck und den umliegenden Kreisen und Gemeinden zum ganztägigen Warnstreik auf. Foto: Archiv
Text-Nummer: 170751 Autor: ver.di/red. vom 31.01.2025 um 15.57 Uhr