Messerverbot: Polizei startet mit Kontrollen
Schleswig-Holstein: Seit dem 23. Dezember gilt in Bussen und Bahnen sowie auf Fähren in Schleswig-Holstein ein Messerverbot. Jetzt kündigt die Polizei an, dass in den kommenden Wochen auch entsprechende Kontrollen beginnen. Die Beamten seien befugt, mitgeführte Gegenstände zu durchsuchen."Messer und andere Waffen haben in Bussen und Bahnen nichts zu suchen!", so Jan Winkler, Pressesprecher im Landespolizeiamt Schleswig-Holstein. "Daher werden wir als Landespolizei Schleswig-Holstein anlassunabhängige Kontrollen im ÖPNV lageanpasst durchführen. Auf Bahnanlagen des Bundes und in den Zügen tun wir das zur Bekämpfung von Gewalt gemeinsam mit der Bundespolizei".
Die Befugnis der Verordnung umfasst, dass Personen durch die Landespolizei Schleswig-Holstein kurzzeitig angehalten, befragt und durchsucht werden dürfen. Die mitgeführten Sachen dürfen zudem in Augenschein genommen werden. Befugnisse zur Abwehr von Gefahren hat die Bundespolizei auf dem Gebiet der Bahnanlagen des Bundes und in Zügen. "Die Landesverordnung ist ein weiteres wichtiges Instrument im gemeinsamen Kampf gegen Gewaltkriminalität im öffentlichen Personennahverkehr", sagt Wulf Winterhoff, Pressesprecher der Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt.
Kontrollen auf Grundlage der Landesverordnung werden sowohl in der täglichen Arbeit durch Polizistinnen und Polizisten durchgeführt werden, als auch in geplanten gemeinsamen Kontrolleinsätzen. "In den kommenden Wochen werden wir aktiv damit beginnen", wie Jan Winkler ankündigt.
58 Straftaten mit Waffen wurden im Jahr 2023 im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Schleswig-Holstein gemeldet und stellten damit einen deutlichen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr (35) dar. Die Bundespolizei registrierte 2024 auf dem Gebiet der Bahnanlagen in Schleswig-Holstein 763 Gewaltstraftaten. Das waren knapp zehn Prozent mehr als im Vorjahr.

Die Polizei kündigt Kontrollen im Öffentlichen Personennahverkehr an.
Text-Nummer: 170768 Autor: LPA/red. vom 01.02.2025 um 17.43 Uhr
Kommentare zu diesem Text:
Paul
schrieb am 03.02.2025 um 07.46 Uhr:
Na, da freue ich mich ja schon auf die Bilder von armen älteren Damen und Herren die kontrolliert werden.
An die "Richtigen" trauen die sich doch nicht ran. Wieder eine lächerliche Art gegen das vermehrte Aufkommen von Gewalt gegen an zu gehen. Bravo!
Oliver
schrieb am 03.02.2025 um 09.28 Uhr:
Und was ist mit arbeitsbezogenen Messern, wenn man auf dem Weg zur Arbeit ist? (Cuttermesser z.B.)
Jan H
schrieb am 03.02.2025 um 12.14 Uhr:
@Oliver frage doch die Messerfachkräfte 😌
Lg Jan H
Gero Markus (Lübeck)
(eMail: geromarkus@hotmail.com) schrieb am 03.02.2025 um 16.54 Uhr:
@ Paul und Jan H.
Wer sind denn bitte die "Richtigen", die "Messerfachkräfte"?
Meinen Sie Köche, Angehörige der Forma Solinger Messer oder von Opinel oder muslimische Männer?
Schreiben Sie, wen Sie im beschaulichen Lübeck im Verdacht haben, grundsätzlich mit Messern durch die Gegend zu laufen, statt nur irgendetwas vage anzudeuten. Herumgeraune ist Sache der Rechtsradikalen, die sich nicht mal trauen, "sowas doch mal sagen zu dürfen". Und zu den Rechtsradikalen zählen Sie sich sicher nicht.
Also - wen meinen Sie?
P.S.: Ich habe in der Presse noch niemals ein Foto gesehen von einem Rentner, dessen Taschen durchsucht wurden.
Barny
schrieb am 03.02.2025 um 20.02 Uhr:
@ Gero Markus
Fotos von Rentnern, die durchsucht werden kommen bestimmt bald.
Das Gesetz wird gerade erst umgesetzt.
Ja, wer sind denn diejenigen, die häufig wegen Messerstechereien auffallen?
Jeder weiß was los ist und niemand darf es aussprechen.
Das ist Demokratie.
Gero Markus, Lübeck
(eMail: geromarkus@hotmail.com) schrieb am 03.02.2025 um 22.17 Uhr:
@ Barny:
Wenn Sie wissen - wohlgmerkt: "wissen", nicht: "glauben zu wissen" - "was los ist, dann dürfen Sie das gerne sagen - schließlich leben wir in einer Demokratie. In einer Diktatur würden Sie abgeholt und ins Gefängnis gesteckt, wenn Sie Fakten schrieben oder sagen würden: Da "darf man das doch wohl NICHT noch sagen".
Wenn Ihr Statement aber auf Vorurteilen ("der Muslim ist so") aufbaut oder nach Sippenhaft schmeckt ("Alle muslimischen Männer fallen mit Messern auf" oder "ein Deutscher tut so etwas nicht"), dann wäre das üble Nachrede - und das ist in der Tat nicht erlaubt, den damit beschuldigen Sie Menschen, deren Schuld gar nicht bewiesen ist oder die überhaupt keine Straftat begangen haben. Der alte Türke hat nicht unbedingt ein Messer dabei, um jemanden abzustechen.
Also: wenn Sie etwas wissen, schreiben Sie es. Wenn Sie nur mutmaßen, lassen Sie es besser.
Malte
schrieb am 04.02.2025 um 04.16 Uhr:
die Kommentare strotzen mal wieder vor Rassismus und ähnlichem. Die Redaktion von HL Live ist aufgerufen gerade in diesen Zeiten die Kommentare gar nicht erst zu veröffentlichen! Das beste währe es die Kommentarfunktion abzuschaffen, diese ist nur noch ein Sammelbecken für Rasissten, militante Autofahrer umd Lebensfremde Menschen.
Olaf Reinecke
schrieb am 04.02.2025 um 10.34 Uhr:
Für mich ist das Symbolpolitik und macht hauptsächlich dem Normalbürger, der sein Taschenmesser zum Apfel essen in der Tasche hat oder für die Arbeit braucht, Probleme. Wer lässt sich durch ein Bußgeld von einem Amoklauf abhalten? Wie soll die Polizei -über symbolische Stichproben hinaus- auch noch diese weitere Aufgabe lösen? Die Wahrheit ist, dass eine wirkliche Gewaltprävention -Angebote für Traumabehandlung, Jugend- und Sozialarbeit, Bildung etc.- den Verantwortlichen zu teuer ist und dann lieber billige Symbolpolitik betrieben wird. Ich bezweifle ernsthaft, dass diese aktuelle Maßnahme überhaupt geeignet ist, das Ziel, die Sicherheit im Nahverkehr zu erhöhen, zu erreichen. Es kostet nur Geld, belästigt Bürger und überlastet die Polizei und Bundespolizei. Es wäre sinnvoller die handelnden Behörden soweit zu ertüchtigen, dass sie ihre bereits übertragenen Aufgaben ordentlich erfüllen können, denn die letzten Vorfälle haben stets ein systemisches Behördenversagen offenbart.
Silvia
schrieb am 04.02.2025 um 10.54 Uhr:
"Ja, wer sind denn diejenigen, die häufig wegen Messerstechereien auffallen?"
Männer, Barny, Männer.
Es war ein deutscher Mann, der jemanden ins Gesicht geschossen hat, weil er ihn auf die Pflicht eine Maske zu tragen aufmerksam gemacht hat. Ostdeutsche, welche BUsfahrer/Fahrgäste schlagen, wegen ANsprechen bzgl. der Maskenpflicht.
"Jeder weiß was los ist und niemand darf es aussprechen."
Doch. Hat viel mit der Hetze durch die AfD zu tun. Und wie sie sehen, darf ich das aussprechen. Ich darf ja auch schließlich sagen, dass sie bewusst rassistisches Framing betreiben. Wollen sie aber nicht hören. Und werden jetzt wahrscheinlich patzig und fühlen sich ungerecht behandelt. Dabei mache ich lediglich nur das Gleiche was sie tun, gelle?