Lübecks Wärmeplan ist fertig

Lübeck: Archiv - 03.02.2025, 18.09 Uhr: Das neue Heizungsgesetz hat für viele Diskussionen gesorgt. Jetzt hat Lübeck seinen neuen kommunalen Wärmeplan vorgelegt. Er zeigt, wo in Zukunft mit Fernwärme geheizt wird oder wo Wärmepumpen besser geeignet sind.

Welche Bedarfe an Wärmeversorgung gibt es? Wo kann Energie gespart werden? Welche Stadtbereiche könnten künftig zentral, welche besser dezentral mit Wärme versorgt werden? Das Fachgutachten liefert für diese Fragen eine strategische Grundlage. Ein Monitoring soll die konkrete Umsetzung vor Ort begleiten. In den kommenden Wochen wird der kommunale Wärmeplan in den politischen Gremien der Hansestadt diskutiert.

„Dem Wärmeplan als strategischem Papier müssen und werden rasch weitere Schritte der Konkretisierung folgen, die Bürgerinnen und Bürgern sowie den Unternehmen in unserer Stadt Planungssicherheit für ihre eigenen individuellen Entscheidungen vermitteln. Jetzt gehen wir die Wärmewende gemeinsam an“, sagt Ludger Hinsen, Senator für Umwelt, Sicherheit und Ordnung der Hansestadt Lübeck.

Alle Informationen rund um den kommunalen Wärmeplan sind online abrufbar unter www.luebeck.de/kwp.

Heute benötigt Lübeck Wärme vorwiegend für das Heizen von Wohngebäuden. Auch für die Industrie sowie für den Sektor Gewerbe/Handel/Dienstleistungen wird nennenswert Wärme benötigt. Etwa 2.500 Gigawattstunden (GWh) Wärmeenergie – zu etwa drei Vierteln aus Erdgas gedeckt – verbraucht die Hansestadt jährlich und stößt dabei 650.000 Tonnen CO2 aus. Das Fachgutachten beschreibt das Einsparpotenzial für Wärmeenergie in Lübeck bis 2040: Werden ab sofort jährlich zwei Prozent der Wohngebäude mit weniger guter Dämmung oder veralteten Heizungen energetisch saniert, könnte der Wärmeenergieverbrauch gegenüber 2023 um rund 35 Prozent sinken. Für Industriegebäude wird ein Einsparpotenzial von 29 Prozent und im Bereich Gewerbe, Handel und Dienstleistungen von 37 Prozent ermittelt. Der Wärmebedarf ließe sich von aktuell rund 2.500 GWh bis 2040 um gut ein Drittel auf etwa 1.645 GWh verringern.

Der Wärmeplan zeigt, dass Lübeck im Stadtgebiet künftig Wärmeenergie nachhaltig erzeugen kann. Vor allem wäre dies durch Umweltwärmepumpen möglich – aber auch Abwasser und Solarthermie könnten eine Rolle spielen. Dabei übersteigen die technischen Potenziale zum Erzeugen erneuerbarer Energie deutlich den ermittelten Bedarf.

Bis zu gut 50 Prozent des künftigen Wärmebedarfs könnte im Jahr 2040 über Wärmenetze bereitgestellt werden. Der KWP erläutert, welche städtischen Gebiete sich für den Ausbau von Fernwärmenetzen eignen und wo dezentrale Lösungen sinnvoller erscheinen. Auf dem Smart-City-Portal der Stadtverwaltung können alle Lübecker die Empfehlungen für ihr Wohngebiet auf einer digitalen Karte einsehen.

Öffentliche Veranstaltung am 10. März

Über die Kommunikation im Rahmen des politischen Abstimmungsprozesses hinaus ist eine öffentliche Veranstaltung in Planung, bei der den Lübeckern die kommunale Wärmeplanung nähergebracht werden soll. Wichtige Akteure der Wärmewende wie die Verbraucherzentrale, die Handwerkerschaft und weitere werden den Besuchern für Gespräche zur Verfügung stehen. Diese Veranstaltung wird am 10. März 2025 um 17.30 Uhr in der Musik- und Kongresshalle Lübeck stattfinden.

Die Stadt geht davon aus, dass jährlich zwei Prozent der Gebäude saniert und mit einer neuen Heizungsanlage ausgerüstet werden. Foto: HN

Die Stadt geht davon aus, dass jährlich zwei Prozent der Gebäude saniert und mit einer neuen Heizungsanlage ausgerüstet werden. Foto: HN


Text-Nummer: 170802   Autor: Presseamt Lübeck/red.   vom 03.02.2025 um 18.09 Uhr

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