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Grüne fordern schnelle Umsetzung erster Maßnahmen zur Lärmminderung

Lübeck: „Deutsche Städte sind gesetzlich dazu verpflichtet alle fünf Jahre einen aktualisierten Lärmaktionsplan vorzulegen“, heißt es in einer Mitteilung der Grünen zum Thema Lärmbelastung. „Ziel eines solchen Planes ist es, Lärmbelastungen zu erfassen, zu bewerten und Maßnahmen zur Reduzierung von Lärm festzulegen.“ Die Grünen fordern eine schnelle Umsetzung erster Maßnahmen zur Lärmminderung.

Wir veröffentlichen die Mitteilung der Grünen im Wortlaut:

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Der nun von der Verwaltung vorgelegte Lärmaktionsplan zeigt anschaulich, wo und in welchem Maße die Lübecker besonders unter Verkehrslärm leiden. So sind in Lübeck über 50.000 Menschen tagsüber durch Straßenverkehrslärm betroffen, mindestens 2.500 Menschen leiden lärmbedingt unter Schlafstörungen. Die Folge: Lärm macht krank, verursacht Herz-Kreislauf- oder psychische Erkrankungen. Die Verwaltung beziffert die jährlichen lärmbedingten Gesundheitskosten für die Hansestadt auf circa 7,2 Millionen Euro.

Arne-Matz Ramcke, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen Fraktion: „Der Lärmaktionsplan ist ein wichtiger Indikator für die Lebensqualität in unserer Stadt und diese leidet ganz offensichtlich massiv unter dem Verkehrslärm. Im Lärmaktionsplan hat die Verwaltung Problembereiche dargestellt, in denen eine Verbesserung der Verkehrslärmsituation dringend notwendig ist. Dazu gehören unter anderem der Bereich Mühlenstraße/Königstraße/Aegidienstraße, die Moislinger Allee, die Kronsforder Allee und noch einige mehr. Die Stadt sollte nun schnell die dort aufgelisteten Maßnahmenvorschläge umsetzen, um für die Anwohner spürbare Verbesserungen zu schaffen.

Kurzfristig ist eine Reduzierung der Geschwindigkeit auf Tempo 30, wie von uns seit langem gefordert, am effektivsten und kostengünstigsten. Dies bestätigen wissenschaftliche Studien wie auch die Verwaltung selbst in ihrem Lärmaktionsplan. Die Stadt Verwaltung muss demnach prüfen, auf welchen der als Lärmschwerpunkte gekennzeichneten Straßen die Einführung von Tempo 30 zeitnah möglich ist. Die StVO-Novelle gibt den Kommunen nun auch die entsprechenden Gestaltungsräume für die Ausweisung von Tempo 30 Zonen – auch auf Bundes-, Landes- und Kreisstraßen.

In einer modernen Stadt, die Wert auf Lebensqualität legt, darf die Diskussion über Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen kein Tabu Thema sein. Wir wünschen uns einen ergebnisoffenen Diskurs und ein Vorgehen mit Augenmaß, basierend aber auf wissenschaftlichen Daten und Fakten. Von vorherein anzunehmen Tempo 30 würde zu mehr Stau führen, ist schlichtweg falsch. Es liegen diverse Studien vor, die bei entsprechend angepasster Ampelschaltung einen steten Verkehrsfluss aufzeigen.

Nebenbei hätte eine Reduzierung auf Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen weitere positive Auswirkungen, wie weniger schwere Verkehrsunfälle, mehr Sicherheit für Kinder und Senioren, bessere Vereinbarkeit mit anderen Verkehrsteilnehmern wie Radfahrern und Fußgängern.

Städte wie Hannover oder Paris haben es vorgemacht, Lübeck sollte sich für diese Diskussion ebenfalls öffnen.“

Silke Mählenhoff, umweltpolitische Sprecherin der GRÜNEN Fraktion: „Zu hohe Lärmbelastung ist ein Gradmesser für starke Verkehrsbelastung und somit auch für Feinstaubbelastung. Somit sollten wir die Ergebnisse des Lärmaktionsplanes auch aus Klima- und Umweltaspekten betrachten.

Die von der Verwaltung aufgeführten Maßnahmen zur Lärmminderung decken sich mit vielen von uns bereits geforderten Vorschlägen. Tempolimits, Förderung des Umweltverbundes, der Ausbau- und die Sanierung der Rad- und Fußwege und auch die weitere Begrünung der Stadt tragen nachhaltig zur Lärmreduktion bei, sind aber ebenso Maßnahmen zum Klimaschutz. Hier steckt also ganz viel Potential drin.

Der Lärmaktionsplan dient somit als hervorragende Ergänzung zum kommenden Verkehrsentwicklungsplan und dem Masterplan Klimaschutz. Die Verwaltung hat bereits angekündigt die Planwerke eng miteinander zu verknüpfen. Wir brauchen eine direkte Umsetzung der ersten Maßnahmen zur Lärmminderung, zum Schutze der Bürger wie auch für den Klimaschutz. Für den nächsten Lärmaktionsplan im Jahr 2030 wünschen wir uns dann den Nachweis über umgesetzte Maßnahmen zur Lärmreduktion an Lärmschwerpunkten sowie eine entsprechende Auswertung.”
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Die Grünen fordern eine schnelle Umsetzung erster Maßnahmen zur Lärmminderung in Lübeck. Foto: Archiv

Die Grünen fordern eine schnelle Umsetzung erster Maßnahmen zur Lärmminderung in Lübeck. Foto: Archiv


Text-Nummer: 170847   Autor: Grüne/red.   vom 05.02.2025 um 12.41 Uhr

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