Ein perfektes Match für Stradivari, Guadagnini und Co.

Lübeck: Vom 21. bis 23. Februar 2025 hat sich das Who’s Who des deutschen Streichernachwuchses in Lübeck getroffen. 44 junge hochbegabte Musiker reisten an die Trave, um für eines der herausragenden Instrumente aus dem Deutschen Musikinstrumentenfonds vorzuspielen.

34 von ihnen konnten die fünfköpfige ehrenamtliche Jury überzeugen und durften eine wertvolle Geige, Bratsche oder Violoncello leihweise mit nach Hause nehmen. Sechs junge Musiker konnten die Leihdauer ihres Instruments erfolgreich verlängern.

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Unter den zu vergebenden Instrumenten waren in diesem Jahr Violinen von Stradivari (1703) und Guadagnini (1772 und 1769) sowie zwei Violoncelli von Vuillaume (1874 und 1750) und eines von Rogeri(ca. 1670-1689), aber auch Violinen zeitgenössischer Geigenbaumeister wie
Stefan Peter Greiner, Philippe Augustin und Haiko Seifert. „Für junge Musikerinnen und
Musiker in der Ausbildung ist ein herausragendes Instrument, mit dem sie an ihrem Klang arbeiten können, enorm wichtig“, sagt Bettina Bermbach, Geschäftsführerin der Deutschen Stiftung Musikleben. „Wir sind glücklich, dass wir unsere Stipendiatinnen und Stipendiaten mit den Instrumenten aus dem Deutschen Musikinstrumentenfonds unterstützen können. Der erste Wettbewerb hier in Lübeck war ein großer Erfolg –Lübeck ist eine echte Musikstadt, die Lübeckerinnen und Lübecker haben großen Anteil an der Veranstaltung genommen und uns und die Bewerberinnen und Bewerber sehr unterstützt. Ich möchte mich bei ihnen bedanken, ebenso wie bei der Possehl-Stiftung, die den Wettbewerb hier erst ermöglicht hat, und bei der Musikhochschule, die uns so gastfreundlich aufgenommen hat.“

„Ich freue mich, dass ich mich als Jurymitglied für die Generation junger Musikerinnen und Musiker und damit für die Zukunft der Kunst und der Musik in diesem Land engagieren konnte“, sagt Prof. Hartmut Rohde, Vorsitzender der ehrenamtlichen Jury, die über die Vergabe der Instrumente entschied. „Bei diesem Wettbewerb haben wir viele junge Künstlerinnen und Künstler gehört, die bereits ein sehr hohes spielerisches Niveau geboten haben. Es macht mich froh, dass wir diesen jungen Menschen mit der Leihgabe herausragender Instrumente aus dem Deutschen Musikinstrumentenfonds dabei helfen können, ihr musikalisches Potenzial weiter zu entfalten. Mit Sicherheit werden einige von ihnen in die Fußstapfen großer Künstlerpersönlichkeiten treten – die früher oft selbst Stipendiatinnen und Stipendiaten der Deutschen Stiftung Musikleben waren. Diese Geigen, Bratschen und Celli können Inspirator, Wegbegleiter und Helfer sein.“ Neben Prof. Hartmut Rohde gehörten Prof. Sophia Jaffé, Prof. Tobias Feldmann, Prof. Tanja Tetzlaff und Prof. Niklas Schmidt der diesjährigen Jury an.

Unter den Preisträgern 2025 ist die 26-jährige Geigerin Victoria Wong, die sich eine Violine von Joannes Baptista Guadagnini, Turin 1772 erspielen konnte. Auch der junge Geiger Maxim Tzekov aus Österreich überzeugte die Jury mit seinem gewählten Programm und erhielt ebenfalls eine Violine des italienischen Meisters Guadagnini, Parma, c. 1769 „ex-Kingman“. Im Fach Violoncello wurde unter anderem der erst 15-jährige Musiker Oscar Benjamin Hollmer mit einem Cello von Lorenzo und Thomaso Carcassi, Florenz circa 1768, ausgezeichnet. Das Dr. Alexander Sikorski-Stipendium für einen besonders begabten Cellisten erhielt bereits zum zweiten Mal Felix Brunnenkant aus München.

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Der Wettbewerb des deutschen Musikinstrumentenfonds wird seit 1994 von der Deutschen Stiftung Musikleben veranstaltet. Bei den Wertungsspielen können sich hochbegabte junge Musiker ein herausragendes Streichinstrument aus dem Fonds erspielen, welches die Stiftung ihnen dann leihweise zur Verfügung stellt. Eine ehrenamtliche Jury aus Musikern und Professoren entscheidet über die Vergabe der Violinen, Violen und Violoncelli. Die Vorspiele der jungen Bewerberinnen und Bewerber waren öffentlich.

Die Aufzeichnung des Abschlusskonzertes ist am 30. Juni 2025 ab 22.05 Uhr im Deutschlandfunk zu hören. Ermöglicht wurde die Hansestadt Lübeck als Austragungsort des Wettbewerbs von der Possehl-Stiftung. Als Kooperationspartner konnte die Musikhochschule Lübeck gewonnen werden.

Die Deutsche Stiftung Musikleben
Seit 1962 fördert die Deutsche Stiftung Musikleben den musikalischen Spitzennachwuchs der klassischen Musik in Deutschland. Unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten betreut die Stiftung heute rund 300 Stipendiaten zwischen 12 und 30 Jahren individuell und langfristig. Der 1993 in gemeinsamer Initiative mit der Bundesregierung ins Leben gerufene Deutsche Musikinstrumentenfonds stattet hochbegabte junge Musiker mit herausragenden Streichinstrumenten aus, die einmal im Jahr in einem Wettbewerb vergeben werden. Die vielfältigen Förderbereiche der Stiftung erstrecken sich von Auftrittsmöglichkeiten im Rahmen von Kooperationen mit renommierten Festivals und Orchestern über die Vergabe von Stipendien und Sonderpreisen bei verschiedenen Wettbewerben bis hin zu einem umfangreichen Patenschaftsprogramm. Die gemeinnützige Stiftung finanziert sich durch Spenden und Zuwendungen ihrer Förderer.

Die Possehl-Stiftung
Die Possehl-Stiftung fördert seit 1919 die Erhaltung der Lübecker Altstadt in ihrer architektonischen Vielfalt, gemeinnützige Einrichtungen, die Jugend, Kunst und Wissenschaft, und sie unterstützt Menschen in sozialer Not. Mit den Possehl-Preisen für Musik Kunst, Ingenieurwesen und Architektur prämiert die Stiftung besondere Leistungen. Seit 1963 vergibt sie gemeinsam mit der Musikhochschule Lübeck den Possehl-Musikpreis und seit 2019 die Auszeichnung "OPEN SPACE. Possehl-Preis für aktuelle musikalische Aufführungskonzepte". Darüber hinaus ist sie Gesellschafterin des Europäischen Hansemuseums und des KOLK17. Figurentheater und Museum.

Unter den Preisträgern 2025 ist die 26-jährige Geigerin Victoria Wong, die sich eine Violine von Joannes Baptista Guadagnini, Turin 1772 erspielen konnte. Fotos: DSM / David Ausserhofer

Unter den Preisträgern 2025 ist die 26-jährige Geigerin Victoria Wong, die sich eine Violine von Joannes Baptista Guadagnini, Turin 1772 erspielen konnte. Fotos: DSM / David Ausserhofer


Text-Nummer: 171216   Autor: Veranstalter/red.   vom 24.02.2025 um 14.22 Uhr

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