Brücken, Poller, Bahnhöfe: Die vielen Fragen der Travemünder
Lübeck - Travemünde: Auf jeder Stadtteilkonferenz können die Besucher Fragen auf Kärtchen notieren. Besonders fleißig sind die Travemünder. Immerhin 69 Fragen wurden im Januar 2025 eingereicht (In Buntekuh waren es im Februar 15 Fragen). Was die Bewohner des Seebades bewegt, ist in einem pdf-Dokument auf den Seiten der Stadt nachzulesen. Die meisten Fragen wurden mittlerweile beantwortet.Keine neue Brücke für den Orkney-Park
„Wann darf mit der Ersatzbrücke im Orkneypark gerechnet werden?“, lautet zum Beispiel eine Frage. Die Holzbrücke war baufällig. Ursprüngliche Pläne, sie durch eine Brücke aus Kunststoff zu ersetzen (Wir berichteten), wurden wieder verworfen. Im Vorjahr wurde die Brücke dann entfernt. „Derzeit sind die Maßnahmen zum vollständigen Rückbau, auch der Fundamente, beendet worden“, heißt es denn auch in der Antwort der Verwaltung. „An der Stelle der Brücke wird kein Bauwerk mehr errichtet. Die ausreichenden Wegebeziehungen im Park und das verhältnismäßig geringe Nutzungsaufkommen rechtfertigen keinen Brückenneubau an dem Standort. Die Ausgaben für eine Investition oder die Unterhaltung werden gespart und können an anderer Stelle eingesetzt werden“, so die Verwaltung.
Die Holzbrücke im Orkneypark wurde abgebaut. An der Stelle hat sich eine Art Trampelpfad gebildet.
Offenbar möchte nicht jeder den kleinen Umweg gehen: Derzeit hat sich durch die nach Entfernung der Brücke zurückgebliebene „Senke“ eine Art „Trampelpfad“ gebildet.
Kein Poller für die Vorderreihe
Eine weitere Frage befasst sich mit der Vorderreihe. Dort ist den Sommer immer wieder zu beobachten, wie sich Autos durch die saisonale Fußgängerzone schieben (Wir berichteten). „Warum kann man in der Vorderreihe keine Durchfahrtpoller (elektrisch) bei den Einfahrten bauen (es kommt immer wieder zu Ärger mit Auto und Passanten)?“ Solche Poller gibt es in vielen Fußgängerzonen, zum Beispiel im Seebad Scharbeutz. In Travemünde wird es aber erstmal nichts: „Elektrische Poller sind teuer und störanfällig. Der Kommunale Ordnungsdienst in Travemünde kontrolliert unberechtigtes Einfahren von Autos in die Vorderreihe“, heißt es in der Antwort der Stadt.
Was wird aus dem Projekt „Güterbahnhof Nord?“
Mit der Sperrung der Buslinienführung über den Skandikai (Wir berichteten) gerät auch der geplante „Güterbahnhof Nord“ wieder ins Gespräch. Denn für ihn müssen ja Flächen vorgehalten werden, die sich vielleicht auch für neue Verkehrswege nutzen ließen. „Wann wird das Projekt Güterbahnhof Nord aufgegeben?“, lautet die Frage eines Bürgers. „Laut Planfeststellung sollte der Umschlag auf 37 Millionen steigen. Tatsächlich ist er auf 19 Millionen gesunken. Wurde bei den Baukosten die Preissteigerung seit der Planung um 100% berücksichtigt?“ Das Antwortfeld zu dieser Frage ist noch leer.
Das pdf-Dukument mit den Fragen und Antworten der Verwaltung ist auf der Seite www.luebeck.de zu finden.

Kein Poller für die Vorderreihe: Auch in diesem Sommer werden sich wieder Autos verkehrswidrig zwischen Fußgängern, Kleiderständern und Kaffeetischen durch die Fußgängerzone schieben. Foto: Archiv/HN
Text-Nummer: 171239 Autor: Helge Normann vom 25.02.2025 um 12.47 Uhr