80.000 Euro für musikalische Begegnungen zum Tunnelbau
Lübeck: Ein musikalisches Gemeinschaftsprojekt mit Studenten der Musikhochschule Lübeck (MHL) und dem dänischen Ensemble Storstrøm soll den Bau des Tunnels zwischen Fehmarn und Lolland begleiten. Zahlreiche Konzerte wollen die deutschen und dänischen Musiker entlang der Vogelfluglinie im Herbst geben. Das Projekt wird mit 80.000 Euro aus dem EU-Bürgerprojektefond bezuschusst, der durch Interreg Deutschland-Danmark und die Europäische Union getragen wird.Parallel zum Bau des Tunnels zwischen Fehmarn und Lolland soll das Projekt zur Entstehung neuer kultureller Partnerschaften zwischen den Nachbarregionen beiderseits des Fehmarnbelts beitragen. Unter dem Motto „Warten auf den Tunnel: Musikalische Bewegungen und Begegnungen“ werden die acht Mitglieder des Ensemble Storstrøm, einem professionellen Kammerensemble aus der dänischen Region Südseeland-und Lolland-Falster, zusammen mit Studierenden der MHL im Oktober und November zahlreiche Konzerte entlang der Vogelfluglinie geben. In Kirchen, Kammermusikvereinen, Schulen und auf den Baustellen auf beiden Seiten des Fehmarnbelts werden dabei Werke deutscher und dänischer Komponisten zu hören sein.
Prof. Bernd Redmann, Präsident der MHL: „Die Vogelfluglinie am Meeresgrund zu spiegeln, ist eine faszinierende Idee. Die Realisierung wird uns einander nicht nur in Hinblick auf Distanz und Reisezeit näherbringen, sondern auch kulturell, persönlich und menschlich. Musik kann dies aber schon jetzt! Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit dem Ensemble Storstrøm für diese Idee musikalisch zu begeistern und Menschen in Norddeutschland und Dänemark miteinander zu verbinden.“
Bereits im Juni vergangenen Jahres gab es in Lübeck, Eutin und Oldenburg Konzerte mit dem Orchester der Lübecker Ernestinenschule im Zusammenspiel mit dem dänischen Jugendorchester „UnderStrømmen“. Kathrine Monsrud Ekelund, Vorsitzende des EU-Bürgerprojektefonds hat die beiden jungen Orchester bereits im Sommer erlebt und ist von der kulturellen Bedeutung des Projektes überzeugt: „Es ist sehr inspirierend zu sehen, wie das Projekt die Zuhörerinnen und Zuhörer durch ein entsprechendes Beiprogramm einbezieht und auch den sozialen Aspekt berücksichtigt, indem man Publikumsbegegnungen arrangiert und in der gesamten Region spielt – sogar auf der Baustelle.“
Für fünf Musikstudierende der MHL bietet die Zusammenarbeit mit dem Ensemble Storstrøm eine spannende Herausforderung im Rahmen ihrer Ausbildung, in der von jeher ein Fokus auf die Kammermusikarbeit gelegt wird. Prof. Heime Müller, der den Fachbereich an der MHL betreut, erläutert: „Diese Kooperation ist eine hervorragende Gelegenheit für Studierende der MHL, gemeinsam mit den Profis des Ensemble Storstrøm zu arbeiten und aufzutreten. Es erklingen groß besetzte Kammermusikwerke von deutschen und dänischen Komponisten, die im weiteren Sinne einen Bezug zu beiden Ländern haben. Friedrich Kuhlau zum Beispiel wuchs in Uelzen und Hamburg auf und wurde später ‚Hofkompositeur‘ am dänischen Hof, und Nils W. Gade, einer der ganz berühmten dänischen Komponisten, verbrachte einen guten Teil seines Studiums in Deutschland.“
Auch das Publikum soll sich gegenseitig kennenlernen: Der Freundeskreis des Ensemble Storstrøm, bestehend aus rund 250 Musikliebhabern, wird zu den Konzerten in Lübeck und Eutin anreisen, um dort gleichgesinnte Vereine zu treffen. Die bekannte dänische Rundfunkmoderatorin Rie Koch wird in die Konzertreihe einführen, die voraussichtlich Ende Oktober mit einem Schulkonzert in Dänemark starten und mit einem Konzert in Oldenburg in Holstein im November enden wird.
Das musikalische Gemeinschaftsprojekt „Warten auf den Tunnel: Musikalische Bewegungen und Begegnungen“ wird gefördert durch Interreg Deutschland-Danmark und die Europäische Union.

Das Ensemble Storstrøm. Foto: Julie Eva Severinsen
Text-Nummer: 171249 Autor: MHL/red. vom 25.02.2025 um 14.49 Uhr