Vorlese-Wettbewerb: Lykke Boy Boldt vertritt Lübeck in der nächsten Runde
Lübeck: Drei Minuten hatte jedes Kind beim Stadtentscheid des Vorlesewettbewerbs Zeit, um die Jury mit einem Lesevortrag zu überzeugen. Am besten gelang dies Lykke Boy Boldt vom Johanneum, der Lübeck als Stadtsieger nun in der nächsten Runde des Vorlesewettbewerbs vertreten wird.Der Vorlesewettbewerb ist mit jährlich über 6000 Teilnehmenden der größte und älteste Schulwettbewerb Deutschlands.
Eines der Ziele des Wettbewerbes, nämlich die Begeisterung für Bücher und das Lesen in die Öffentlichkeit zu tragen, hat sich beim diesjährigen Stadtentscheid von der ersten Minute an erfüllt: Trotz Aufregung war die Begeisterung für das Lesen allen 18 Teilnehmern anzumerken, die sich bereits mit einem Sieg an ihrer Schule für den Stadtentscheid qualifiziert hatten.
Die Schüler hatten viele interessante und ganz unterschiedliche Textpassagen aus ihren Lieblingsbüchern mitgebracht und so konnten die Zuhörenden durch die Geschichten in magische Welten eintauchen, Kriminalfälle lösen und mit einem Känguru über die Straßenverkehrsordnung fachsimpeln.
Nachdem die Jury, bestehend aus Michele Piroli von der Buchhandlung Langenkamp, der Studierenden Kim-Lara Bartels, Ruth Engbers – Lektorin und Betreuerin der Auszubildenden und Praktikanten in der Stadtbibliothek, sowie Nicole Klingbeil aus der Kinder- und Jugendbibliothek und der Vorjahressiegerin, Greta Böhm, sich zur einer ersten Besprechung zurückgezogen hatte, wurde klar: das Niveau ist so hoch, dass statt der ursprünglich geplanten sechs Finalisten sieben Kinder in die zweite Runde kamen.
In dieser war für die Kinder nun ein unbekannter Text zu bewältigen. Mit dem von den Organisatoren ausgesuchten Buch „Der Junge, der die Welt verschwinden ließ“ von Ben Miller stiegen die Schüler direkt in eine spannende Geschichte ein, in der ein schwarzes Loch dafür sorgt, dass ein Haus in der Nachbarschaft von Harrison spurlos verschwindet. Die Schüler konnten zeigen, wie gut sie diese Szene, in der die Nachbarschaft sowie Harrisons Familie in heller Aufregung ist, spontan darstellen können.
Trotz der vorgegebenen Bewertungskriterien fiel der Jury auch nach der zweiten Runde eine Auswahl nicht leicht, da erneut viele gute Lesebeiträge abgeliefert worden waren. Ganz knapp konnte sich schlussendlich Lykke Boy Boldt vom Johanneum zu Lübeck als Stadtsieger durchsetzen. Er las aus dem Klassiker „Der alte Mann und das Meer“ von Ernest Hemmingway vor und das so souverän, dass die Jury überzeugt war.
Auf den zweiten Platz kam Helena Hupach von der Thomas-Mann-Schule und den dritten Platz konnte sich Marie Luise Suk vom Katharineum zu Lübeck sichern.
Aber auch für alle anderen Kinder war bei diesem guten Niveau ihre Teilnahme ein voller Erfolg, sodass alle am Ende stolz mit einer Urkunde und einem Buchpreis, gestiftet von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung und ihren Partnern, nach Hause gehen konnten.
Weitere Informationen zum 66. Vorlesewettbewerb sind auf der Internetseite www.vorlesewettbewerb.de zu finden.
Im Original-Ton hören Sie ein Interview von Oswald Becker mit Henrike Lehmann die kommissarische Leiterin der Jugend- und Kinderbibliothek und Veranstalterin des Vorlesewettbewerbs.

Buchpreise des Vorlesewettbewerbs 2025, gestiftet von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung und ihren Partnern. Foto: Stadtbibliothek Lübeck
Hier hören Sie den Originalton:
Text-Nummer: 171265 Autor: Veranstalter/red. vom 26.02.2025 um 11.49 Uhr