Schleswig-Holstein Musik Festival: Das Programm ist da

Lübeck: Das Schleswig-Holstein Musik Festival (SHMF) rückt vom 5. Juli bis zum 31. August 2025 die Musikmetropole Istanbul und den Pianisten Fazıl Say in den Mittelpunkt. Auf dem Programm steht außerdem ein besonderes Jubiläum: Deutschlands größtes Klassikfestival feiert seine 40. Ausgabe! Das Programm ist da, der Vorverkauf hat begonnen.

Im kommenden Festivalsommer sind eine Reihe international gefeierter Solistinnen und Solisten beim SHMF zu Gast, darunter Lang Lang, Anne-Sophie Mutter, Midori, Elisabeth Leonskaja, Thomas Quasthoff, Matthias Goerne, Grigory Sokolov, Albrecht Mayer, Daniel Hope, Joshua Bell, Sabine Meyer, Avi Avital, Víkingur Ólafsson, Kit Arm-strong, Sol Gabetta, Nils Mönkemeyer, Vivi Vassileva, Alexej Gerassimez, Asya Fateyeva, Lucas und Arthur Jussen, David Orlowsky und Jess Gillam.

Darüber hinaus bereichern Klangkörper wie das NDR Elbphilharmonie Orchester, die NDR Radiophilharmonie, das hr-Sinfonieorchester, das Philharmonia Orchestra, das Royal Philharmonic Orchestra, die Academy of St Martin in the Fields, das Borusan Istanbul Philharmonic Orchestra, das West-Eastern Divan Orchestra, das Zürcher Kammerorchester, das Turkish National Youth Philharmonic Orchestra, das Havana Lyceum Orchestra, die Camerata Salzburg und die Hamburger Camerata das Festivalprogramm.

Die großen Orchesterkonzerte des Festivals werden von renommierten Dirigenten wie Daniel Barenboim, Stanislav Kochanovsky, Vasily Petrenko, Otto Tausk und Michael Sanderling ebenso wie von jungen Nachwuchstalenten wie Holly Choe, Santtu-Matias Rouvali und Nil Venditti geleitet.

Daneben prägen Ensembles wie das NDR Vokalensemble, das Vokalensemble Tenebrae, das Goldmund Quartett, das Javus Quartett, das Leonkoro Quartet, das Carousel Chamber Music Ensemble, das L’Orfeo Bläserensemble, das A-cappella-Ensemble Sjaella, das Amita Vokalensemble, die Philharmonix, das Between Worlds Ensemble, das dogma chamber orchestra, German Brass, Mnozil Brass, das Orchester im Treppenhaus und das ensemble reflektor das Programm 2025.

Neben der klassischen Musik schlägt das SHMF mit Musikerinnen und Musikern wie Max Mutzke, Rebekka Bakken, Katharine Mehrling, Momi Maiga und Faada Freddy Brücken zu anderen Genres wie Jazz, Chanson und Global Pop. Ebenso tragen südamerikanische Cumbias und Boleros von Los Pitutos, avantgardistische Klangwelten von Anna Meredith, die schottische Folk-Band Breabach, die pantomimische Familie Flöz und die originelle Flaschenmusik von GlasBlasSing zur Vielfalt des SHMF-Programms bei. Bei literarisch-musikalischen Abenden sind die Schauspielerin Katja Riemann, der Schauspieler Ulrich Tukur und die Schriftstellerin Dörte Hansen zu erleben.

Zahlen und Fakten

Insgesamt 203 Konzerte, fünf »Musikfeste auf dem Lande«, zwei Kindermusikfeste sowie der Werftsommer werden in 125 Spielstätten an 71 Orten in Schleswig-Holstein, Dänemark, Hamburg und im Norden von Niedersachsen präsentiert. Der vom Stiftungsrat genehmigte Haushalt beläuft sich auf rund 14,5 Millionen Euro. Das SHMF dankt dem Land Schleswig-Holstein für die Förderung in Höhe von 1,176 Millionen Euro. Vereinbarungen zu Hauptsponsorings, Projekt-, Konzert- und Produktpartnerschaften sowie Spenden und Zuschüsse sichern die Finanzierung ab.

40 Jahre Schleswig-Holstein Musik Festival
Das SHMF begeht sein 40-jähriges Jubiläum mit einer Reihe an Konzerten, die musikalische Wegbegleiter und künstlerische Exzellenz in den Mittelpunkt stellt. Ganz im Sinne des Mottos »Let’s make music as friends« von Leonard Bernstein kehren internationale Stars, die dem Festival seit Jahren treu sind, ebenso wie Künstler des ersten Festivaljahres zurück in den Norden, um den runden Geburtstag zu feiern – darunter Lang Lang, Sabine Meyer, Grigory Sokolov, Daniel Hope, Sol Gabetta, Anne-Sophie Mutter, Stefan Vladar und Elisabeth Leonskaja.

Musikmetropole: Istanbul

Istanbul – seit Jahrtausenden ist die heutige Millionenstadt ein Schmelztiegel der Kulturen. Vom Römischen über das Byzantinische und Osmanische Reich bis hin zur Türkischen Republik vereint die einzige Weltstadt auf zwei Kontinenten eine Vielzahl ethnischer Gruppen, Religionen und Traditionen. Hier entfaltet sich ein lebendiges Mosaik voller Kontraste: Türkische Folklore trifft auf kurdische Klänge, Barockvioline auf die osmanische Flöte Ney und Johann Sebastian Bach auf Fazıl Say.

2025 widmet das SHMF der 16-Millionen-Metropole einen Schwerpunkt und bietet in mehr als 60 Konzerten einen abwechslungsreichen Einblick in die musikalische Vielfalt Istanbuls. Das Programm reicht von Kassia, der ersten bekannten Komponistin des 9. Jahrhunderts aus dem damaligen Konstantinopel, bis zum 1997 geborenen Komponisten Cem Esen und umfasst Orchester- und Solowerke, Kammermusik ebenso wie Lieder- und Klavierabende.

Als musikalische Botschafter der Stadt am Bosporus wurden unter anderem das Borusan Istanbul Philharmonic Orchestra, das Turkish National Youth Philharmonic Orchestra, das Blechbläserquintett Golden Horn Brass sowie die Folk-Band Light in Babylon eingeladen. Auch die Pianistin und Komponistin Büsra Kayıkçı, der Gitarrist Celil Refik Kaya, der Pianist Hüseyin Sermet, der Dirigent Cem Mansur und der Singer-Songwriter Zeyn’el werden Teil des Programms sein.

Eine Reihe an Künstlern rückt den Dialog zwischen den Kulturen ins Zentrum: So zeichnet der Oudspieler Mehmet C. Yesilçay die künstlerischen Verbindungen zwischen den beiden großen Handelszentren Venedig und Konstantinopel mit Werken aus dem 17. Jahrhundert nach, während der Fagottist Burak Özdemir französische Ballettmusik mit Tänzen aus dem osmanischen Sultanspalast kombiniert. Weitere Programme beschäftigen sich mit dem Blick der westeuropäischen Klassik auf die Musik des Osmanischen Reichs – darunter zwei Abende des L’Orfeo Bläserensembles mit Werken von Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven und anderen, die sich für ihre Kompositionen von der sogenannten »Janitscharenmusik«, einer Form der Militärmusik des Osmanischen Reichs, inspirieren ließen.

Mit der Gründung der Türkischen Republik im 20. Jahrhundert traten westliche Vorbilder in der Musikszene Istanbuls stärker in den Vordergrund. Junge Talente wie Ahmed Adnan Saygun oder Ulvi Cemal Erkin erhielten Stipendien, um in Paris Komposition zu studieren und trieben eine europäisch geprägte Klassikszene in Istanbul voran. Im Rahmen des Schwerpunkts werden ihre Werke ebenfalls zu erleben sein.

Zudem präsentieren Künstlerinnen und Künstler wie der Schlagzeuger Emil Kuyumcuyan oder die Pianistin Serra Tavsanli ihre eigenen Perspektiven auf ihre Heimatstadt Istanbul, ergänzen die Musik durch Bildprojektionen und schaffen auf diese Weise mehrdimensionale Konzerterlebnisse.

Künstlerporträt: Fazıl Say

Der Pianist und Komponist Fazıl Say gilt als einer der bedeutendsten Künstler der Türkei – ein Ausnahmemusiker, dessen Wirkung die Grenzen der klassischen Musik überschreitet. Für ihn ist Musik ein universelles Medium, das Brücken schlägt: zwischen Klassik und Jazz, Orient und Okzident, Hoch- und Popkultur, und vor allem zwischen den Menschen. Dieses kulturelle Credo prägt nicht nur sein Schaffen, sondern auch sein Leben, das tief in Istanbul verwurzelt ist. Die pulsierende Metropole, die ihn inspiriert, spiegelt sich auch in seiner Musik wider. Kein anderer vermag den diesjährigen Städteschwerpunkt Istanbul und die verbindende Kraft der Musik so eindrucksvoll zu verkörpern wie Fazıl Say.

Als Porträtkünstler des SHMF 2025 präsentiert er ein beeindruckendes Programm, das in 17 Konzerten seine künstlerische Vielfalt als Pianist und Komponist zur Geltung bringt. Der programmatische Spannungsbogen reicht von solistischen Recitals über Kammermusik bis hin zu großen sinfonischen Werken und zeigt die unterschiedlichen Dimensionen seines musikalischen Schaffens.

Die Bandbreite seines künstlerischen Ausdrucks zeigt Fazıl Say bereits mit dem ersten Konzert, in dem er gemeinsam mit der türkischen Sopranistin Görkem Ezgi Yıldırım Lieder von Franz Schubert und Maurice Ravel in einen Dialog mit seinen eigenen Kompositionen bringt. Sein musikalischer Reichtum entfaltet sich auch in zwei Kammermusikabenden mit der letztjährigen Porträtkünstlerin Asya Fateyeva, Sabine Meyer und dem Goldmund Quartett, an denen Werke von Robert Schumann, Wolfgang Amadeus Mozart und Francis Poulenc erklingen. Die Symbiose östlicher und westlicher Musiktraditionen offenbart sich in Fazıl Says sinfonischen Konzerten. Dies zeigt sich sowohl in seinem eigens für Avi Avital geschaffenen Mandolinenkonzert, das beim SHMF uraufgeführt wird, als auch in fünf seiner sechs Sinfonien, die im Laufe des Festivalsommers präsentiert werden.

Bei seinen Konzerten werden zahlreiche exzellente musikalische Partner und Klangkörper zu erleben sein, darunter der Cellist Nicolas Altstaedt, der Mandolinist Avi Avital, der Trompeter Gábor Boldoczki sowie das Philharmonia Orchestra, die NDR Radiophilharmonie und die Camerata Salzburg.

Christoph Eschenbach wird 85

Christoph Eschenbach, Principal Conductor des Schleswig-Holstein Festival Orchestra, und dem Festival seit Anbeginn eng verbunden, feiert in diesem Jahr seinen 85. Geburtstag. Zu diesem Anlass würdigt das Festival ihn mit einer Reihe besonderer Konzerte. Den Auftakt bilden die Eröffnungskonzerte mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester und der Pianistin Khatia Buniatishvili. Drei weitere Konzerte unter dem Motto »Eschenbach and Friends« ehren den Jubilar: Sein langjähriger Weggefährte, der Pianist Tzimon Barto, huldigt ihm mit einem Recital, während der Maestro selbst gemeinsam mit weiteren musikalischen Freunden wie Matthias Goerne oder den »Leonard Bernstein Award«-Preisträgern Kian Soltani und Stathis Karapanos wie auch Alumni des Schleswig-Holstein Festival Orchestra Programme präsentiert, die seinen prägenden Einfluss auf die Musikwelt zum Ausdruck bringen. Ein weiteres Highlight sind zwei Konzerte mit »seinem« Schleswig-Holstein Festival Orchestra und der Geigerin Midori, mit der Eschenbach eine langjährige künstlerische Zusammenarbeit verbindet.

Werftsommer

Vom 1. bis 8. August findet der SHMF-Werftsommer statt und lädt das Publikum zum Tanzen in den historischen Industriehallen der Lübecker Kulturwerft Gollan ein. Auf dem Programm stehen anatolische und kurdische Musiktraditionen, Techno-Jazz ebenso wie orchestrale Disco-Klänge.

Den Auftakt macht das Kolektif Istanbul, seit 20 Jahren eine der beliebtesten Bands in der Clubszene Istanbuls. Ihre »progressive Hochzeitsmusik« ist eine Mischung aus traditionell anatolischer und thrakischer Musik mit Jazz, Funk und dynamischen Balkan-Klängen – absolut tanzbar und mitreißend.

Die Starsängerin Aynur gilt als die derzeit prominenteste Stimme der kurdischen Musik. Sie hüllt die Volksmusik ihrer Wurzeln in ein modernes Gewand und ist damit weltweit auf Tour – nun macht sie Halt in der alten Werfthalle in Lübeck. Mit ihrer kraftvollen Stimme erzählt sie Geschichten von Identität, Heimat, Vertreibung, Widerstand und Liebe und schafft eine einzigartige Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Die Jazzrausch Bigband aus München präsentiert beim Werftsommer mit ihrem neuen Album »Bangers Only!« den Kern ihres über zehnjährigen Schaffens. Neben bestehenden Songs, die auseinandergenommen und neuinterpretiert wieder zusammengesetzt werden, erwarten das Publikum ebenso neue Tracks mit dem unvergleichlichen Mix aus Jazz, Techno und Klassik. Das Konzert findet in Zusammenarbeit mit JazzBaltica statt.

Zum Abschluss des Werftsommers ist das Orchester im Treppenhaus zu Gast. Das 20-köpfige Ensemble aus Hannover erkundet spielerisch die Frage: »Was kann klassische Musik heute?« In ihrem Programm »Disco« zeigen die Musikerinnen und Musiker mit Minimal-Grooves und ohne elektronische Sounds, wie tanzbar zeitgenössische Kompositionen sein können.

Im Anschluss an die Werftsommer-Konzerte legen DJ Ipek, eine beliebte Größe der Berliner Clubszene, und die Hamburgerin DJ textme jeweils an zwei Terminen im Foyer der Halle auf und lassen die Abende mit Sets aus anatolischer Folklore bis hin zu Deep House ausklingen.

Dank finanzieller Unterstützung durch die Possehl-Stiftung finden die Werftsommer-Konzerte unter besonders hohen Nachhaltigkeitsstandards statt: Unter anderem kann das Publikum vegetarische Kulinarik aus der Region genießen, Shuttlebusse zwischen ZOB Lübeck und Spielstätte begünstigen die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln und ein Mehrwegpfandsystem minimiert das Wegwerfen von Bechern und Flaschen.

Schleswig-Holstein Festival Orchestra

»Let’s make music as friends«: Unter diesem Leitspruch des Dirigenten und SHMF-Mitbegründers Leonard Bernstein kommen seit 1987 jeden Festivalsommer über 110 junge Spitzenmusikerinnen und -musiker verschiedenster Nationen zusammen, um das Schleswig-Holstein Festival Orchestra (SHFO) zu bilden. Die Mitglieder des SHFO haben sich in den Wintermonaten bei Probespielen an über 25 Orten weltweit qualifiziert und erhalten ein Stipendium, das ihre Reise nach Schleswig-Holstein und ihren Aufenthalt im Nordkolleg Rendsburg während der Festivalsaison von Anfang Juli bis Ende August einschließt, ebenso wie die intensive Arbeit mit renommierten Dirigentinnen und Dirigenten.

In diesem Jahr dirigieren Michael Sanderling, Nil Venditti, Holly Choe und Ludwig Wicki das Festivalorchester. Außerdem leitet Christoph Eschenbach, Principal Conductor des Festivalorchesters, eine Arbeitsphase. Auf dem Programm der insgesamt 18 Konzerte stehen unter anderem die Sinfonie Nr. 1 von Fazıl Say, Robert Schumanns Sinfonie Nr. 3, die Sinfonie Nr. 7 von Dmitri Schostakowitsch sowie die Sinfonie Nr. 5 von Anton Bruckner. Gemeinsam mit Midori als Solistin widmen sich die jungen Musikerinnen und Musiker dem Violinkonzert von Felix Mendelssohn und in der Holstenhalle Neumünster begeben sie sich mit zwei Filmkonzerten in die magische Welt von »Harry Potter und der Gefangene von Askaban«, dem dritten Teil der Hogwarts-Reihe. Ein Gastspiel führt das Festivalorchester während des Sommers in das Konzerthaus Berlin.

Schleswig-Holstein Festivalchor

Seit 2014 setzt sich der Schleswig-Holstein Festivalchor jährlich neu aus ambitionierten Sängerinnen und Sängern aus Schleswig-Holstein, Hamburg, Berlin und anderen Teilen der Bundesrepublik sowie aus der Schweiz zusammen. Gemeinsam erarbeiten sie große Chorwerke und geben unter professioneller Leitung Konzerte beim SHMF. In diesem Jahr präsentiert der Klangkörper unter der Leitung des Chordirektors Nicolas Fink ein A-cappella-Programm mit Werken aus dem 19. bis 21. Jahrhundert von Joseph Rheinberger, Frank Martin und Joep Franssens. Die Konzerte finden in Lübeck und Flensburg statt. In Lübeck ist der Festivalchor zwei weitere Male im Rahmen der feierlichen Abschlusskonzerte mit der NDR Radiophilharmonie zu erleben. Mit Giuseppe Verdis »Messa da Requiem« bringen sie eines der bedeutendsten Werke des italienischen Komponisten zur Aufführung, das von ergreifender Trauer bis hin zu kraftvollem Jubel eine Vielfalt an Emotionen transportiert.

Campus

Seit rund 35 Jahren widmen sich im Rahmen der SHMF-Masterclasses international renommierte Künstler der solistischen sowie kammermusikalischen Weiterbildung von Nachwuchstalenten. Die Teilnehmenden kommen aus der ganzen Welt und finden im wunderschönen Ambiente der Musikhochschule Lübeck ideale Probebedingungen vor. Im Sommer 2025 kehren mit der Pianistin Elisabeth Leonskaja (21. bis 25. Juli), der Opernsängerin Brigitte Fassbaender (22. bis 26. Juli) und dem Trompeter Matthias Höfs (29. Juli bis 1. August) erstklassige Pädagoginnen und Pädagogen zu den Masterclasses zurück. Die Kurse sind öffentlich und laden Gasthörerinnen und -hörer ein, dem Unterricht beizuwohnen. Am Ende der Kurse präsentieren die Nachwuchsmusikerinnen und -musiker ihre Fortschritte im Rahmen der Masterclass-Konzerte dem Festivalpublikum. Die Bewerbungsfrist für die Teilnahme endet am 13. April 2025.

Vom 22. bis 24. Juli haben passionierte Laienschauspieler die Gelegenheit, in die Welt des Maskenspiels einzutauchen. Michael Vogel, Mitbegründer und künstlerischer Leiter der internationalen Theaterkompanie Familie Flöz, weiht die Workshopteilnehmer in die Geheimnisse des pantomimischen Schauspiels ein. Die Teilnehmenden schlüpfen in verschiedene Rollen und lernen, eine Maske zum Leben zu erwecken. Der Workshop findet in Kiel statt, Anmeldungen sind bis zum 18. Mai 2025 möglich.

Fans der Klezmer-Musik können vom 06. bis 10. August einen Workshop mit Musikern des Styrian Klezmore Orchestra in Lübeck besuchen und Teil des vermutlich größten Klezmer-Ensembles des Nordens werden. Ob mit Klarinette, Geige oder Akkordeon – gemeinsam erarbeiten die Teilnehmenden ein abwechslungsreiches Programm von fröhlichen Melodien bis melancholischen Klängen. Zum Ende der gemeinsamen Probenzeit findet am 10. August ein Konzert im Großen Saal der Musikhochschule Lübeck statt. Als Special Guest wird der gefeierte Klarinettist David Orlowsky mit dabei sein. Interessierte können sich bis zum 13. April für den Klezmer-Workshop anmelden. Die Masterclasses sowie der Klezmer-Workshop werden von der Possehl-Stiftung gefördert.

»Singstars!«

Das SHMF-Projekt »Singstars!«, das einen besonderen Fokus auf das Singen an Grundschulen legt, wird 2025 fortgesetzt – denn Singen ist gesund. Es setzt Glücksgefühle frei, baut Spannungen ab und fördert insbesondere im Kindesalter die Entwicklung sozialer, sprachlicher und kommunikativer Kompetenzen. Unter dem Thema »Unser blauer Planet« beschäftigen sich Schülerinnen und Schüler der zweiten und dritten Jahrgangsstufe aus drei Grundschulen in Elmshorn, Holm und Scharbeutz mit Fragen wie: »Warum ist das Singen im Alltag so wertvoll?« und »Wie kann man mit Liedern die Erde beschreiben?«. In Zusammenarbeit mit dem SHMF werden die Grundschulen im Musikunterricht von Musikpädagoginnen und -pädagogen unterstützt, die mit den Klassen ein vielfältiges Programm erarbeiten. Abschluss des Projekts bildet ein Konzert aller Schülerinnen und Schüler am 11. Juli in den Holstenhallen Neumünster, bei dem die Kinder ihre einstudierten Lieder präsentieren. Das Konzert wird gefördert von der Georg-
Plate-Stiftung, der Claussen-Simon-Stiftung, der Bürgerstiftung Elmshorn, der Unser Norden Stiftung und Familie Dr. Hannelore Murmann.

»Meisterschüler – Meister«

In der von der Sparkassen-Finanzgruppe geförderten Konzertreihe »Meisterschüler – Meister« bildet ein Star der Musikwelt ein Kammermusikensemble mit jungen Nachwuchstalenten und gibt seine Expertise an sie weiter. In diesem Jahr teilt die Pianistin Alice Sara Ott ihr Wissen und ihren reichen Erfahrungsschatz mit der Geigerin Maya Kasprzak, dem Bratschisten Fridolin Schöbi, der Cellistin Cosima Federle und dem Kontrabassisten Milan Boxberg. Die deutsch-japanische Pianistin erhielt 2007 beim Musikfest auf dem Lande den Förderpreis der Sparkassen-Finanzgruppe und tritt längst in den wichtigsten Konzerthäusern der Welt auf. Gemeinsam mit den jungen Talenten erarbeitet sie ein Programm rund um Joseph Haydn und seinen Einfluss auf nachfolgende Komponisten wie Wolfgang Amadeus Mozart oder Ignaz Pleyel. Dabei wird sie von Thomas Reif, Erster Konzertmeister im Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, unterstützt. Die Ergebnisse ihrer gemeinsamen Arbeit präsentieren sie bei Konzerten in Rellingen und Pronstorf.

Hindemith-Preis

Der mit 20.000 Euro dotierte Hindemith-Preis zeichnet im Rahmen des SHMF herausragende zeitgenössische Komponistinnen und Komponisten aus. 2025 erhält der Hamburger Komponist Benjamin Scheuer den 36. Hindemith-Preis. »Benjamin Scheuer hat seine eigene Sprache gefunden. Mit außergewöhnlichen Musikinstrumenten schafft er eine Musik, die bei allem handwerklichen Können auch voller Humor ist. Zudem macht ihn seine Fähigkeit, mit dem Publikum in den Dialog zu treten, zu einem bemerkenswerten Musikvermittler«, begründet Dr. Christian Kuhnt, Intendant des SHMF, die Entscheidung. Gestiftet wird der Preis von der Hindemith-Stiftung (Blonay/Schweiz), der Rudolf und Erika Koch-Stiftung, der Walther und Käthe Busche-Stiftung und Gerhard Trede-Stiftung, der Freien und Hansestadt Hamburg sowie dem Land Schleswig-Holstein. Das Preisträgerkonzert findet am 11. August 2025 im Forum für Baukultur in Kiel statt.

Leonard Bernstein Award

Im Rahmen des SHMF wird seit 2002 der Leonard Bernstein Award verliehen, der sich als Karrieresprungbrett für junge Talente in der Klassikszene etabliert hat. 2025 geht der Leonard Bernstein Award an den Japaner Hayato Sumino. Als Pianist, Komponist und YouTube-Star mit dem Künstlernamen »Cateen« wandelt er zwischen Klassik, Jazz und Pop, zwischen Social Media und Konzertbühne, zwischen Verspieltheit und Ernsthaftigkeit. In der Verbindung aus Tradition und Moderne erreicht der 29-Jährige ein breites Publikum und steht zugleich für eine junge Musikergeneration, die ihre künstlerischen Impulse aus einem weiten Spektrum schöpft. SHMF-Intendant Dr. Christian Kuhnt begründet die Entscheidung für den Preisträger mit den Worten: »Bei Hayato Sumino lösen sich die Grenzen der verschiedenen Musikgenres auf. Er improvisiert mit großer Leichtigkeit, ist ein herausragender Interpret des klassischen Repertoires und verfügt über einen für den Jazz sehr wichtigen Freiheitsdrang.« Der Leonard Bernstein Award ist mit 10.000 Euro dotiert und wird von der Sparkassen-Finanzgruppe gestiftet. Das Preisträgerkonzert findet am 18. Juli in der Lübecker Musik- und Kongresshalle statt. Gemeinsam mit dem Schleswig-Holstein Festival Orchestra unter der Leitung von Holly Choe präsentiert er das Klavierkonzert Nr. 2 von Sergei Rachmaninoff.

Angebote für Familien

Familienkonzerte führen die kleinsten Festivalbesucher ab einem Alter von fünf Jahren an die Welt der Musik heran. Im ersten Familienkonzert verwandeln die sechs Musiker von Louie’s Cage Percussion mit ihrem neuen Programm »Whoosh!« den Alltag in Musik voller rhythmischer Präzision: angefangen bei der Morgenroutine über die vielfältigen Facetten des Musikerlebens bis hin zum gemeinsamen Fernsehabend. In Schleswig und Schenefeld bei Hamburg bieten die Schlagzeuger viel Gelegenheit zum Mitgrooven, Staunen und aktiven Mitmachen.

In Norderstedt und Bad Oldesloe lädt das Ensemble mini.musik das junge Publikum auf einen Ausflug auf den Bauernhof ein. Dort begegnen die Kinder tanzenden Schweinen, eierlegenden Hennen im Konzertflügel und einer Kuh, die nur Milch gibt, wenn sie Musik hört. Während sie gemeinsam mit den Musikern zu einer Fagott-Sonate von Wolfgang Amadeus Mozart das Feld umpflügen, wird Musik zu Körpererfahrung.

Zum dritten Mal in Folge veranstalten der KiKAModerator Juri Tetzlaff und die Dirigentin Holly Choe gemeinsam mit dem Schleswig-Holstein Festival Orchestra ein aufschlussreich-musikalisches Orchesterfest. In Flensburg und Büdelsdorf dreht sich alles um das Thema »Freundschaft«: Welche Melodien wurden durch Freundschaften inspiriert? Wie spiegelt sich Vertrauen und Treue in dem Soundtrack zu »Harry Potter und der Gefangene von Askaban« wider? Mit einer Mischung aus Erzählungen und Musik von Robert Schumann, Dmitri Schostakowitsch und John Williams erkunden die Musikerinnen und Musiker gemeinsam mit dem Publikum, wie Freundschaft in der Musik zum Ausdruck kommt und welche Rolle sie im Leben von Komponisten spielte.

In Ahrensburg und Bad Schwartau bringt Kalle Klang kleine Entdecker und ihre großen Begleiter zum Schmunzeln. Seine Kinderlieder erzählen mit Augenzwinkern und Wortwitz Geschichten aus dem Familienalltag – von nächtlichem Hunger über das Lieblingswort »Nö« bis hin zu Schlafproblemen. Dabei vereint er verschiedene Stile wie Funk, Soul, Hip-Hop, Elektro-Swing und Pop zu einem mitreißenden Groove.

Speziell auf Kinder ausgerichtet sind auch zwei Kindermusikfeste, die am 19. und 20. Juli 2025 auf Gut Wotersen stattfinden. Hier erleben junge SHMF-Besucherinnen und -Besucher ab fünf Jahren gemeinsam mit Eltern und Geschwistern Konzerte, Mitmach-Aktionen und ein vielfältiges Rahmenprogramm.

Die Musikfeste auf dem Lande

Sie sind das Herzstück des Schleswig-Holstein Musik Festival: die Musikfeste auf dem Lande. An fünf Wochenenden öffnen die schönsten Gutsanlagen Schleswig-Holsteins – Hasselburg, Stocksee, Wotersen, Emkendorf und Pronstorf – wieder ihre Tore. Das Publikum erwartet neben der Land- und Hofidylle ein abwechslungsreiches Konzertprogramm von etablierten Künstlerinnen und Künstlern wie auch von jungen Talenten. Die Musikfeste auf dem Lande werden präsentiert von CITTI. Produktpartner sind die Schwartauer Werke, die Dithmarscher Privatbrauerei und Fürst Bismarck Mineralwasser. Das Programm der Musikfeste auf dem Lande wird am 10. April 2025 veröffentlicht.

Der Musikfest-Trecker in sozialen Einrichtungen

Menschen mit Musik zu erreichen, die aufgrund ihres Alters, dem Grad ihrer Behinderung oder aus anderen Gründen nicht uneingeschränkt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können – dieses Ziel verfolgt das SHMF mit dem Musikfest-Trecker. Für die Konzerte in sozialen Einrichtungen wie Gemeinschaftsunterkünften oder Sonderschulen wird der Trecker mit Anhänger zu einer Bühne umfunktioniert und verbreitet in jeweils halbstündigen Konzerten unter Ausschluss der Öffentlichkeit locker-beschwingte Stimmung. Im Sommer 2025 tourt der Musikfest-Trecker, beladen mit Irish Folk, an sechs Tagen durch Schleswig-Holstein und hält in Husum, Rendsburg, Flensburg, Neustadt in Holstein, Ahrensburg und Lübeck. Gefördert wird der Musikfest-Trecker von der HanseWerk AG unter dem Motto »Kein Mensch ohne Musik« sowie in Ahrensburg von der Kroschke Kinderstiftung.

Neue Spielstätten

2025 ist das Schleswig-Holstein Musik Festival erstmals im Theater des Kurhauses in Bad Bramstedt, im Stadttheater in Flensburg, auf dem Menzer-Werft-Platz in Geesthacht sowie in der Georg-Elser-Halle in Hamburg zu Gast. Mit dem KulturForum in der Stadtgalerie, dem Metro-Kino im Schlosshof, dem Nordmarksportfeld und der Stephanuskirche kommen vier neue Spielstätten in Kiel dazu. In Lübeck sind die Dreifaltigkeitskirche, St. Bonifatius und das Haus L14 von Dräger neu dabei. Außerdem feiert das Deutsche Schallplattenmuseum in Nortorf 2025 seine Premiere als SHMF-Spielstätte.

Ein Vorverkauf, zwei Schritte

Am 27. Februar 2025 beginnt der Vorverkauf. Ab sofort können Konzerttickets auf
www.shmf.de erworben werden. Auch die Ticketbestellung per E-Mail an bestellung@shmf.de oder per Post (Kartenzentrale des SHMF, Postfach 3840, 24037 Kiel) ist möglich. Am 14. März 2025 startet der telefonische Vorverkauf. Ab dann können SHMF-Tickets über die Tickethotline (0431-23 70 70) bestellt werden.

Shuttlebusse zwischen ZOB Lübeck und Spielstätte begünstigen die Anreise zu den Werftsommer-Konzerten. Foto: Archiv

Shuttlebusse zwischen ZOB Lübeck und Spielstätte begünstigen die Anreise zu den Werftsommer-Konzerten. Foto: Archiv


Text-Nummer: 171291   Autor: Veranstalter/red.   vom 27.02.2025 um 14.45 Uhr

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