Bürgerschaft: Lübeck verzichtet auf das Grass-Wohnhaus
Lübeck: Am Donnerstag tagte die Lübecker Bürgerschaft. Größere Themen standen nicht auf der Tagesordnung. Die Übernahme des Wohnhauses von Günter Grass bei Behlendorf haben die Politiker endgültig beendet.Grass-Zentrum in Behlendorf
In Lübeck gab es Überlegungen, zusätzlich zu seinem ehemaligen Atelier in Lübeck auch das ehemalige Wohnhaus des verstorbenen Literatur-Nobelpreisträgers Günter Grass bei Behlendorf zu übernehmen. Im Kulturausschuss stimmte die Politik noch einstimmig für weitere Prüfungen, in der Bürgerschaft wurden die Pläne beendet. Auch wenn es Förderungen und Unterstützungen von Stiftungen gebe, bleibe Lübeck auf den laufenden Kosten sitzen. Das sei bei der Haushaltslage nicht zu vermitteln, betonten CDU, Grüne und FDP.
Kein Bußgeld für Stolzenberg
Für Diskussionen sorgte ein Antrag der Verwaltung, Detlev Stolzenberg, Chef der Fraktion "Unabhängige Volt Partei", mit einem Bußgeld zu belegen. Der hatte öffentlich aus einer vertraulichen Sitzung des Ältestenrates berichtet - auch über das Verhalten anderer Fraktionen. Im Ältestenrat treffen sich die Fraktionsvorsitzenden, die fraktionslosen Mitglieder der Bürgerschaft und das Präsidium zu vertraulichen Absprachen, zum Beispiel zur Tagesordnung. Die Bürgerschaft sprach sich gegen ein Bußgeld aus, da die Informationen nicht geheim waren.
Einwohner-Vorschläge
Bei der Sitzung wurden auch die Anträge aus der Einwohnerversammlung diskutiert. Sie wurden mit leichten Änderungen angenommen:
- Die Verwaltung soll ein Konzept vorlegen, wie sie mit Schottergärten umgehen wird, die laut Landesbauordnung in Schleswig-Holstein verboten sind.
- Die rechte Fahrspur Hüxtertorallee zum Mühlentorteller (zwischen Bismarckstraße und Mühlentorteller) ist zum Parkstreifen umzuwandeln.
- Die Verwaltung soll noch einmal prüfen, ob eine Buslinie über die Straße "An der Untertrave" geführt werden kann.
- Der Zaun beim Wanderweg vom Schärenweg in Richtung Süden soll zurückgesetzt beziehungsweise wieder geöffnet werden.
- Stadtpark: "Es möge berichtet werden, warum großflächige Überschwemmungen im Stadtpark nicht oder nur sehr langsam versickern und durch welche Maßnahmen dies behoben werden kann. Es möge berichtet werden, ob die Bäume, die im Stadtpark durch Staunässe zum Teil über lange Zeiträume in großen Pfützen stehen, diesen Zustand vertragen können oder bereits Schädigungen entstanden sind. Es möge geprüft werden, ob für die häufig überschwemmte Hundefreilauffläche eine alternative Fläche zur Verfügung gestellt werden kann und ob es sinnvoll wäre, diese einzuzäunen, um Hunde von spielenden Kindern und Wasservögeln zu trennen."

Am Donnerstag tagte die Lübecker Bürgerschaft. Foto: JW/Archiv
Text-Nummer: 171306 Autor: VG vom 27.02.2025 um 19.07 Uhr