SPD gegen Kürzungen an Gemeinschafts-Schulen
Lübeck: Die SPD-Landtagsabgeordnete Sophia Schiebe und Bildungspolitiker Jörn Puhle der SPD-Bürgerschaftsfraktion verurteilen einer Mitteilung zufolge entschieden die aktuelle Entscheidung der Landesregierung, die Kontingentstundentafel für die Gemeinschaftsschulen zu kürzen. „Diese Einsparmaßnahmen stellen einen gravierenden Fehlentscheid dar – nicht zuletzt, weil auch in den Gesellschaftswissenschaften Mittel gestrichen werden, einem Fachbereich, der gerade in Zeiten aufkommender rechter Tendenzen esseWir veröffentlichen die Mitteilung der SPD im Wortlaut:
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Sophia Schiebe erklärt: „Die Gemeinschaftsschulen in Schleswig-Holstein stehen für ein inklusives Bildungssystem, in dem Schülerinnen und Schüler aller sozialen und kulturellen Hintergründe gemeinsam lernen und sich entfalten können. Durch die geplanten Kürzungen werden jedoch essenzielle Lerninhalte und pädagogische Angebote gefährdet. Besonders die Gesellschaftswissenschaften, die dazu beitragen, demokratische Werte zu vermitteln und das kritische Denken zu fördern, geraten durch diese Sparmaßnahmen unter enormen Druck. In einer Zeit, in der rechte Ideologien verstärkt versuchen, unsere demokratischen Grundlagen zu untergraben, ist es unabdingbar, in eine breit angelegte und fundierte Bildung zu investieren.“
Während in den Gymnasien weiterhin ausreichend Ressourcen bereitgestellt werden, um den hohen Anforderungen eines modernen Unterrichtsgerecht zu werden, werden die Gemeinschaftsschulen einseitig finanziell benachteiligt. Diese Disparität ist nicht nachvollziehbar: Es sind gerade die Gemeinschaftsschulen, die durch ihre inklusive und vielfältige Struktur einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt leisten. Die Entscheidung, gerade hier zu sparen, sendet ein alarmierendes Signal – vor allem, da sie in einem Kontext erfolgt, in dem unsere Gesellschaft gerade einmal so stark auf Bildung als Gegenmittel zu extremistischer Ideologie angewiesen ist.
„Die SPD fordert die Landesregierung daher eindringlich auf, diese Sparpolitik zu überdenken und unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen, die den Gemeinschaftsschulen die notwendigen finanziellen Mittel sichern. Es geht hier nicht nur um die Ausstattung von Unterrichtsräumen oder den Erwerb von Lehrmaterialien – es geht um die Zukunft unserer Kinder und um den Erhalt einer demokratischen, offenen Gesellschaft. Eine Bildungspolitik, die in Zeiten gesellschaftlicher Polarisierung auf Kürzungen setzt, gefährdet langfristig den gesellschaftlichen Zusammenhalt und das demokratische Fundament unseres Landes“, führt Jörn Puhle aus.
„Wir appellieren an alle Verantwortlichen, den Bildungssektor nicht als Sparposten, sondern als Investition in unsere gemeinsame Zukunft zu begreifen. Die SPD Schleswig-Holstein steht für eine Politik, die Bildung und gesellschaftlichen Zusammenhalt stärkt – und fordert, dass gerade die Gemeinschaftsschulen als zentraler Ort des Miteinanders und der kritischen Auseinandersetzung nicht weiter benachteiligt werden“, erklären Sophia Schiebe und Jörn Puhle abschließend.
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Durch die geplanten Kürzungen würden „essenzielle Lerninhalte und pädagogische Angebote gefährdet“, kritisiert Sophia Schiebe. Foto: Archiv
Text-Nummer: 171429 Autor: SPD/red. vom 06.03.2025 um 14.51 Uhr
Kommentare zu diesem Text:
Malik
schrieb am 06.03.2025 um 15.45 Uhr:
demokratische Werte zu vermitteln und das kritische Denken zu fördern...
So wie ich es sehe, steht pure Absicht dahinter, denn nur Dumme Menschen (hinter)fragen nicht! Leider sind wir auf bestem Wege dorthin.
Hermann Eickhoff
schrieb am 06.03.2025 um 18.43 Uhr:
Junge Menschen, denen Bildung vorenthalten wird, sind per se nicht dumm! Sie können durchaus auch kritisch sein.
Malik
schrieb am 06.03.2025 um 21.03 Uhr:
Hermann Eickhoff, meine Wortwahl war falsch, ich muss mich korrigieren. Ungebildete Menschen hinterfragen nur selten. Selbstverständlich gibt es auch ausnahmen, jedoch die breite ungebildete Masse ist mehr oder weniger äußerst oberflächlich unterwegs.
Peter Menken
schrieb am 06.03.2025 um 22.33 Uhr:
Dieser SPD-Kampf zwischen Gemeinschaftsschulen und Gymnasien ist so überflüssig wie ein Kropf. Ich wünsche mir stattdessen von einer modernen Sozialdemokratie endlich wirksame Konzepte gegen die katastrophalen Pisa-Ergebnisse, für die ihre verfehlte Bildungspolitik eine maßgebliche Verantwortung trägt.
Und dann finde ich es richtig putzig, den Amateur-Lokalpolitiker Jörn Puhle einen "Bildungspolitiker" zu nennen. Denn der Herr Puhle (...) hat in der Kommunalpolitik gar nichts über Bildung zu entscheiden. Das ist Ländersache. Die Kommunen sind nur für die Gebäude und deren Ausstattung verantwortlich. Aber selbst da ist mit dem Herrn Puhle kein Staat zu machen.