81-Jährige übergibt 10.000 Euro an falsche Polizisten
Ostholstein: Am Dienstagvormittag, 4. März 2025, kam es in Timmendorfer Strand zu einem vollendeten Betrug mit der Betrugsmasche "falsche Polizeibeamte". Die Täter setzten die Geschädigte telefonisch unter Druck und brachten sie so zur Herausgabe von 10.000 Euro. Am Donnerstag gab es im Bereich Lübeck 19 ähnliche Versuche.Gegen 10 Uhr erhielt die 81-jährige Ostholsteinerin einen Anruf von einem Mann. Dieser gab sich als Polizeibeamter aus und behauptete, dass sie ins Visier einer Tätergruppe geraten sei. Involviert sei ein Bankmitarbeiter ihrer Hausbank, den sie überführen könne, indem sie einen großen Geldbetrag abhebe.
Bei dem Geld würde es sich um Falschgeld handeln, das sie der Polizei zur Spurensicherung überlasse sollte. Die Geschädigte holte daraufhin Bargeld in Höhe von 10.000 Euro von ihrer Hausbank ab. Das vermeintliche Falschgeld, dass die Geschädigte nach den Anweisungen des Anrufers, abgehoben hatte, legte die Geschädigte zur Abholung durch die falschen Polizeibeamten auf ihrem Grundstück ab. Wenige Minuten später hatten die Täter das Geld abgeholt.
Das Telefonat hat insgesamt circa vier Stunden gedauert. Die Ostholsteinerin wurde währenddessen immer weiter ins Gespräch verwickelt und jegliche Zweifel wurden ihr ausgeredet.
Die Kriminalpolizei Bad Schwartau ermittelt nun wegen des Verdachts der Amtsanmaßung sowie des gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs.
Vor dem Hintergrund der eingeleiteten Ermittlungen sucht die Kriminalpolizei Bad Schwartau dringend Zeugen, denen in der Tatzeit zwischen 10 und 14 Uhr im erweiterten Bereich der Bergstraße und Lübecker Straße verdächtige Personen oder Fahrzeuge aufgefallen sind. Hinweise nehmen die Ermittler der Polizei Bad Schwartau unter der Telefonnummer 0451/2207557 entgegen.
Am Donnerstag, 6. März 2025, ist es außerdem in der Polizeidirektion Lübeck zu diversen Betrugsversuchen gekommen. In der Zeit zwischen 10.30 Uhr und 19.30 Uhr zeigten Geschädigte insgesamt 19 versuchte Betrugstaten an. Die Opfer wurden teilweise mehrfach mit Schockanrufen konfrontiert.
Die Täter gaben sich dabei häufig als Polizeibeamte oder Staatsanwälte aus. Oft waren angeblich die Tochter oder der Sohn in Schwierigkeiten geraten und befänden sich im Gewahrsam. Die Geschädigten sollten diese mit hohen Geldsummen auslösen. Teilweise wurden die Opfer zu Geldwerten im Haus befragt.
Besonders stark betroffen waren die Bereiche Lübeck und Timmendorfer Strand. Viele Geschädigte reagierten gut und konnten so einen Vermögensschaden verhindern.
Durch die Präventionsstelle der Polizeidirektion Lübeck Vorträge zur Verhinderung von Trickbetrugsdelikten angeboten. Diese Vorträge können für Vereine, Kirchengemeinden und Gruppen kostenfrei gebucht werden. Zielgruppe dieser Vorträge sind nicht nur die besonders gefährdeten älteren Menschen sondern auch gerne Angehörige. Die Präventionsstelle ist innerhalb der Geschäftszeiten unter der Telefonnummer 0451/131-1400 zu erreichen. Alternativ können Termine auch per E-Mail an SG14.Luebeck.PD@polizei.landsh.de angefragt werden.

Symbolbild.
Text-Nummer: 171454 Autor: PD Lübeck/red. vom 07.03.2025 um 08.57 Uhr