Hubbrücken: Neue Technik - alte Optik

Lübeck: Seit über zwei Jahren ist die Straßenhubbrücke zur Lübecker Altstadt gesperrt, seit September 2024 gilt das auch für die Fußgängerbrücke. Jetzt hat das Wasserstraßen Neubauamt erste Details zur Sanierung vorgelegt. Die historischen Brücken sollen weitgehend erhalten werden, nur die Fußgängerbrücke muss neu gebaut werden.

"Der Umfang der geplanten Grundinstandsetzung beinhaltet im Wesentlichen den Erhalt des Ist-Zustandes der Hubbrücke", teilt das Wasserstraßen Neubauamt Magdeburg auf seiner Internetseite mit. Allerdings wird die Antriebs- und Elektrotechnik ersetzt. In Zukunft soll die Brücke per Fernbedienung gesteuert werden. Für den neuen Antrieb ist der Neubau des Anbaus am Gebäude inklusive unterirdischer Technikräume notwendig.

Geplant sind "Maßnahmen zur Wiederherstellung und Ertüchtigung des baulichen/technischen beziehungsweise funktionalen Zustand mit einhergehendem Umbau in einen neuwertigen Zustand entsprechend dem heutigen Stand der Technik", so das Amt auf seiner Internetseite. Man gehe von einer weiteren Nutzungszeit von 60 Jahren aus.

Die Gehwegbrücke muss neu gebaut werden. Sie erhält in Zukunft einen Anprallschutz gegen Schiffe. Der werde gesondert unter der Brücke erstellt.

Den größten Teil der Arbeiten zahlt der Bund. Für den Umbau der Eisenbahnhubbrücke zu einem Rad- und Gehweg sind im städtischen Haushalt 11,3 Millionen Euro vorgesehen.

Nach derzeitigem Stand beginnt die Sanierung der Brücken frühestens Ende 2025 und dauert mindestens drei Jahre.

Die Hubbrücken

Die Brückenanlage mit der Eisenbahnhubbrücke, der Straßenhubbrücke und der Fußgängerbrücke wurde in den Jahren 1896 bis 1900 errichtet. Seit Eröffnung des Elbe-Trave-Kanals am 16. Juni 1900 in Gegenwart seiner Majestät des Kaisers haben die Hubbrücken an der Einmündung des Kanals in die Trave unzählige Male der Schifffahrt den Weg freigegeben. Die Eisenbahnbrücke diente bis 2012 der Überführung der Hafenbahn und die Straßenhubbrücke der Überführung der Hafenstraße über den Elbe-Lübeck-Kanal.

Im November wurde die marode Gehwegbrücke entfernt. Foto: VG/Archiv

Im November wurde die marode Gehwegbrücke entfernt. Foto: VG/Archiv


Text-Nummer: 171511   Autor: VG   vom 10.03.2025 um 19.15 Uhr

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Kommentare zu diesem Text:

Fanatisch

schrieb am 10.03.2025 um 20.19 Uhr:
Warum denn nur hält man so fanatisch an der Idee fest, die Eisenbahnbrücke in einen Geh-/Radweg umzuwidmen? Zumindest in Fahrtrichtung Hafenstraße wird diese Lösung keine Akzeptanz finden, denn Radfahrer müssen zwei mal auf wenigen Metern die Fahrbahn queren. Konflikte und Gefahrensituationen sind vorprogrammiert.

Würde man beide Brücken für den Fahrzeugverkehr ertüchtigen, böte sich in beide Richtungen die Möglickeit, einen ausreichend breiten, abgetrennten Fahrradstreifen neben der Fahrbahn zu führen. Dieser könnte bei Bedarf auch gefahrlos von Rollstuhlfahrern genutzt werden. Auch für den Verkehrsfluss wäre diese Lösung vorteilhaft.

Matthias schlecht

schrieb am 10.03.2025 um 22.06 Uhr:
Das Wichtigste ist, dass die Optik dieser schönen Brücke erhalten bleibt.

Mutti666

schrieb am 11.03.2025 um 01.27 Uhr:
Wau!


"Nur" 5, wohl eher 6 Jahre um die Brücke instandzusetzen.

Das muss die neue Deutschland Geschwindigkeit sein.
Das die Fußgängerbrücke ebenfalls marode ist weist auf mangelnde Wartung hin.

Zum Vorschlag die Eisenbahnbrücke umzubauen.

Kann man machen, erfordert aber zusätzl. 2 x Fahrbahnverschwenkungen.
Kein Geld?!

Soviele Fahrräder sind (bzw. waren, bin aus der I,-stadt nach Jahrzehnten weg) dort nicht untwerwegs. Rollstuhlfahrer(Strohfrau?) habe
ich dort nie gesehen.

Justin_Time

schrieb am 11.03.2025 um 10.19 Uhr:
Hauptsache schön muss sie sein. Die Funktion der Infrastruktur ist wohl völlig egal.

Wofür wird nochmal eine Brücke gebaut? Um sich daran zu ergötzen oder doch eher als Abkürzung bzw. das Möglich machen eines Weges?

Wie hier die Prioritäten gesetzt werden zeigt Liebhaberei, keinesfalls Professionalität.

Autofreund

schrieb am 11.03.2025 um 13.41 Uhr:
Warum muss die Fußgängerbrücke neu gebaut werden, wenn die Eisenbahnbrücke zu einem Geh-u. Radweg umgebaut wird?
Das ist doch die reinste Verschwendung aus wohl optischen Gründen!
Im Übrigen sind die Zeit-u.Kostenpläne doch wohl ein Witz...

K.Lukai

schrieb am 11.03.2025 um 14.43 Uhr:
Drei Jahre? Ich bitte doch.... wir sind in Lübeck, und das sind ja praktisch DREI Brücken .... unter 5-6 Jahre läuft da garnichts!

Wie haben die das wohl ohne moderne Technik vor 100 Jahren gemacht?

Konrad

schrieb am 11.03.2025 um 18.18 Uhr:
Fantastisch
Wo anders werden neue Städte gebaut in weniger als 2 Jahren. Und hier handelt sich um eine kleine Brücke. 3 Jahre und über 11 Millionen kosten.
Wahnsinn! Mega Schnäppchen

Martin

schrieb am 11.03.2025 um 18.35 Uhr:
Warum muss diese Brücke überhaupt erneuert werden? Zur ALtstadtinsel gibt es die Burgtorbrücke.
Als Umgehung, die früher über die Drehbrücke oder direkt am Holstentor vorbei führte gibt es seit Jahren die Warburg-Brücke.
Auch für Fußgänger und Radfahrer ist die Burgtorbrücke ideal.
Das Geld für die Reparatur oder einen eventuellen Neubau kann man sich sparen.

HansHansen

schrieb am 12.03.2025 um 12.26 Uhr:
Die alte Technik hat 100 Jahre bestens funktioniert. Kaum wird das WSA reformiert und im Geiste des Neoliberalismus umgestaltet, geht sie zu Bruch. Das hätte mal schärfstens untersucht werden müssen.

Und jetzt soll die einmalige Technik zerstört und durch anfällige Technik ersetzt werden. Das wird genau so gut laufen wie mit der Priwallfähre... meine Güte..

In den USA gibt es eine ähnliche Brücke. Sie ist ein nationales Denkmal und Anlaufpunkt von Touristen. Die Brückenmannschaft ist stolz ihr Bauwerk am Laufen zu halten.

In Deutschland wird alles eingerissen und durch modernen Firlefanz ersetzt, der von 12 bis Mittag hält, Unmengen an Strom frisst, Schnick Schnack hat der nicht funktioniert (Fernbedienung?! Ich habe mehr als einmal gesehen wie Autos auf der Brücke stehengeblieben sind, wie Betrunkene auf der Brücke mitfahren wollten, wie zum Teufel soll das aus einer Zentrale sonst wo in Deutschland funktionieren? Die Leute mussten immer vom Brückenwärter runter geholt werden)

Kompletter Schwachsinn. Aber alles worüber man sich aufregt ist die Fahrradbrücke.. Leute.. Prioritäten setzen. Die Technik ist der Kern und die ist kompletter Unsinn. Das wird unsere Infrastruktur weiter belasten und damit unmittelbar die Lübecker Wirtschaft.

Normal

schrieb am 12.03.2025 um 16.07 Uhr:
Warum fragt man uns logisch denkende nicht ideologisierte Bürger nicht?
Die Eisenbahnbrücke muss als Gegenverkehrspur von der Hafenstraße aus kommend wieder eingebunden werden wie es früher bereits war. Bei Reparaturarbeiten stände immer eine Fahrspur ggf. mit Ampelführung interimsmäßig zur Verfügung. Für Radfahrer gäbe es je links und rechts der Einbahnstraßenführung der Straßenbrücke einen Radweg während Fußgänger die Fußgängerbrücke nutzen. Das Bauwerk bliebe in Gänze technisch beweglich und flexibel hinsichtlich des Verkehrs. Die Entscheidung obliegt uns, denn wir zahlen mit unserem Steuergeld die Party. Hier könnte die viel mit schrägen linken Tönen dekorierte Demokratie ihren eigentlichen Sinn erkennen lassen.

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