Landesweiter Warnstreik des öffentlichen Dienstes
Lübeck: Kurz vor der dritten Verhandlungsrunde in der derzeitigen Tarifauseinandersetzungen für den öffentlichen Dienst zwischen ver.di und den Arbeitgeberverbänden fährt die Gewerkschaft einer Mitteilung zufolge ihre Arbeitskampfmaßnahmen noch einmal hoch: Am Donnerstag, 13.03.2025, soll es einen landesweiten Warnstreik geben. Mit Einschränkungen ist zu rechnen.Wir veröffentlichen die Mitteilung der Gewerkschaft im Wortlaut:
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Am Donnerstag, 13.03.2025, werden alle Tarifbeschäftigten und Auszubildende der kommunalen Einrichtungen und des Bundes in Schleswig-Holstein zu einem zentralen Warnstreik in der Landeshauptstadt aufgerufen, um den Arbeitgebern kurz vor dem nächsten Zusammentreffen in Potsdam ein deutliches Zeichen zu schicken.
„Die letzten Wochen und Monate haben gezeigt, dass wir von den Arbeitgebern nichts geschenkt bekommen werden und diese bislang auch jede Kompromissbereitschaft für eine tragfähige Einigging vermissen lassen. Die Forderungen sind ihnen seit Oktober letzten Jahres bekannt. Trotzdem werden wir am Verhandlungstisch immer wieder darauf hingewiesen, dass man mehr Zeit bräuchte, um sich intern über abgewogenes Gegenangebot zu verständigen. Die Beschäftigten fühlen sich in ihren berechtigten Anliegen schon lange nicht mehr ernst genommen!“ erklärt Markus Ameln, zuständiger Gewerkschaftssekretär für den öffentlichen Dienst in Lübeck.
Aus diesem Grund ruft ver.di am kommenden Donnerstag alle Beschäftigten der öffentlichen
Einrichtungen von Bund und Kommune zum landesweiten Warnstreik in Kiel auf. Die Demonstration in Kiel beginnt um 10:30 Uhr am Ostseekai. Von Lübeck aus fahren die Gewerkschaftsmitglieder um 08:30 Uhr mit von der Gewerkschaft bereitgestellten Bussen Richtung Landeshauptstadt. Mit Einschränkungen in den verschiedenen kommunalen Einrichtungen und Kitas in Lübeck ist zu rechnen.
„In den letzten Wochen und Monaten haben unsere Mitglieder bereits in zahlreichen Streiks gezeigt, wie groß der Unmut unter den Beschäftigten des öffentlichen Dienstes ist. Besonders sichtbar wurde dies am Hamburger Flughafen, wo am vergangenen Wochenende über 500.000 Passagiere von Streiks betroffen waren, die zum Stillstand des gesamten Flughafens führten. Auch in anderen öffentlichen Bereichen gab es zahlreiche Ausstände, die den regulären Verwaltungsablauf massiv beeinträchtigten. Diese Aktionen verdeutlichen, dass der Arbeitsdruck an vielen Stellen mittlerweile unerträglich geworden ist, und die Beschäftigten nicht länger bereit sind die Situation stillschweigend zu akzeptieren“, ergänzt Andreas Wübben, ver.di-Bezirksgeschäftsführer in Lübeck.
Die wiederholten Warnstreiks und die damit verbundenen massiven Auswirkungen auf den öffentlichen Dienst zeigen klar, wie ernst die Lage für die Beschäftigten ist. Viele sind seit Jahren mit immer höheren Arbeitsanforderungen konfrontiert, während die Arbeitgeber untätig bleiben und keinerlei spürbare Fortschritte bei den Verhandlungen erzielen. Im Rahmen der Forderungsdiskussion über geeignete Maßnahmen zur nachhaltigen Entlastung der Beschäftigten kamen von Seiten der Arbeitgeber stattdessen Vorschläge, wie eine Erhöhung der generellen Wochenarbeitszeit auf 40 oder 41 Stunden oder die Streichung der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Solche Vorschläge weißt du die Gewerkschaft mit aller Deutlichkeit zurück.
„Unsere Botschaft ist klar: Wir lassen nicht locker! Wir werden weiterhin für unsere Rechte kämpfen, und wir werden nicht ruhen, bis unsere Forderungen nach Entlastung gehört und umgesetzt werden!
Der 13. März 2025 ist nur ein weiterer Schritt in unserem fortwährenden Kampf für eine gerechte Anerkennung unserer Arbeit und für faire Arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst. Die Beschäftigten haben es verdient, ernst genommen zu werden. Das werden wir durch unsere entschlossenen Maßnahmen deutlich machen“, schließt Ameln.
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Am Donnerstag, 13.03.2025, soll wieder gestreikt werden. Foto: ver.di
Text-Nummer: 171530 Autor: ver.di/red. vom 11.03.2025 um 14.31 Uhr